Langsam gesprochene Nachrichten

01.10.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Israel startet Bodenoffensive im Südlibanon

Soldaten der israelischen Armee haben die Grenze zum Südlibanon überquert. Das Militär sprach im Kurznachrichtendienst X von „begrenzten und gezielten“ Bodenangriffen auf Ziele in Grenznähe, die eine unmittelbare Bedrohung für die Gemeinden im Norden Israels darstellten. Israel will die Rückkehr der mehr als 60.000 Einwohner ermöglichen, die durch die seit fast einem Jahr anhaltenden Angriffe der schiitischen Terrormiliz Hisbollah vertrieben wurden. Israels Luftwaffe bombardierte zudem ein weiteres Mal Ziele im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die US-Regierung war nach eigenen Angaben über die Bodenoffensive informiert. Die Einsatzbereitschaft der US-Kräfte in der Region sei erhöht worden, „um auf verschiedene Eventualitäten zu reagieren“, teilte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh mit. 
 

Mark Rutte übernimmt das Amt des NATO-Generalsekretärs

Der frühere niederländische Ministerpräsident Mark Rutte tritt an diesem Dienstag in Brüssel den Posten des NATO-Generalsekretärs an. Er folgt dem Norweger Jens Stoltenberg, der den Spitzenposten nach einem Jahrzehnt abgibt. Der Niederländer muss in einer schwierigen Zeit einen Konsens in der Allianz aus 32 Mitgliedsländern schmieden. So muss der 57-Jährige die Ukraine-Hilfen mit organisieren und Kriegsdrohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin kontern. Zudem liegt es an ihm, das Militärbündnis bei einem möglichen Wahlsieg des früheren US-Präsidenten Donald Trump gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris Anfang November zusammenzuhalten.
 

Bundesverfassungsgericht verkündet Urteil zu BKA-Gesetz

Bei der Bekämpfung von Terror und organisierter Kriminalität in Deutschland hat das Bundeskriminalamt weitreichende Möglichkeiten. Das Bundesverfassungsgericht will an diesem Dienstag entscheiden, ob einzelne Befugnisse des Bundeskriminalamts (BKA) die Grundrechte Betroffener verletzen. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) hatte bei den obersten Richterinnen und Richtern in Karlsruhe gegen mehrere Regelungen des zuletzt 2017 reformierten Bundeskriminalamt-Gesetzes eine Verfassungsbeschwerde eingereicht. Konkret kritisiert die GFF Regelungen, die das BKA etwa ermächtigen, Kontaktpersonen von Verdächtigen heimlich zu überwachen. 
 

Bis zu 600 Tote durch Hurrikan „Helene“

Beim Durchzug des Hurrikans „Helene“ durch den Südosten der USA könnten Hunderte Menschen ums Leben gekommen sein. Darauf verwies Liz Sherwood-Randall, eine Sicherheitsberaterin von US-Präsident Joe Biden. Sie sprach von bis zu 600 möglichen Todesopfern. In den am schwersten betroffenen Bundesstaaten Florida, Georgia sowie North und South Carolina als auch Tennessee und Virginia liegt die Zahl der bestätigten Toten insgesamt bereits weit über einhundert. Hunderte Menschen werden noch vermisst. „Helene“ war am Donnerstag zunächst als „extrem gefährlicher“ Hurrikan der Stufe vier in Florida auf Land getroffen und hatte massivste Zerstörungen angerichtet.
 

Inflation in Deutschland sinkt auf niedrigsten Wert seit Februar 2021

Vor allem gesunkene Energiepreise haben die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren gedrückt. Im September lagen die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Geringer war die Teuerung zuletzt im Februar 2021 mit einer Rate von 1,5 Prozent. „Die Inflationsrate plumpst weiter in den Wellnessbereich“, sagte Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Das Abebben der Inflation ist eine gute Nachricht für die schwache deutsche Wirtschaft und die Verbraucher, die wegen der Energiekrise und erhöhter Lebensmittelpreise weniger für ihr Geld bekommen hatten.
 

Václav-Havel-Preis für venezolanische Oppositionelle Machado

Der renommierte Václav-Havel-Preis des Europarats geht in diesem Jahr an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado. In einer Video-Ansprache sagte Machado, sie widme „diese Anerkennung den Millionen von Venezolanerinnen und Venezolanern, die täglich die Werte von Václav Havel verkörpern“. Sie sei geehrt, dass sie den Preis als erste Lateinamerikanerin erhalte. In Venezuela ermitteln Staatsanwälte gegen die 56-Jährige und den Präsidentschaftskandidaten Edmundo González Urrutia, weil sie mutmaßliche Ergebnisse der umstrittenen Präsidentschaftswahl veröffentlicht hatten. Beiden droht die Festnahme. Der Havel-Preis ehrt alljährlich Vertreter der Zivilgesellschaft, die sich für Menschenrechte in Europa oder darüber hinaus einsetzen.