01.03.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Selenskyj setzt auf internationale Justiz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erneut für eine strafrechtliche Aufarbeitung des russischen Angriffskriegs auf internationaler Ebene ausgesprochen. Wenn die "russischen Verbrechen" in der Ukraine von einem internationalen Gericht geahndet würden, würde dies die Sicherheit der Ukrainer und anderer Völker auch langfristig garantieren. Darüber habe er mit Karim Khan, dem Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gesprochen. Ein Vorgehen des IStGH zum Beispiel gegen Kremlchef Wladimir Putin ist derzeit unter anderem deswegen nicht möglich, weil weder Russland noch die Ukraine Vertragsstaaten des Gerichts sind.
Polen kauft Panzer, Finnland baut Grenzzaun
Die polnische Armee bekommt mehr als tausend neue Schützenpanzer des Typs "Borsuk" und hunderte Begleitfahrzeuge aus polnischer Rüstungsproduktion. Eine Vereinbarung darüber unterschrieb Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak. Die Bestellung ist Teil einer massiven Aufrüstung und Modernisierung der Streitkräfte, deutlich beschleunigt durch Russlands Krieg gegen die Ukraine. Finnland hat vor diesem Hintergrund mit dem Bau eines 200 Kilometer langen und drei Meter hohen Zauns an der Grenze zu Russland begonnen. Derzeit gibt es dort nur einfache Holzzäune. Helsinki hat 380 Millionen Euro für die zusätzliche Grenzsicherung eingeplant.
IAEA bestätigt Fund von fast waffenfähigem Uran
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat offiziell bestätigt, dass im Iran Uran mit einem Reinheitsgrad von 83,7 Prozent entdeckt worden ist. Das ist nur knapp unter den 90 Prozent, die für die Verwendung in Atomwaffen nötig wären. Die Spuren wurden im Januar während der Inspektion einer Anlage zur Uran-Anreicherung in Fordo entdeckt. Mehrere Medien hatten vergangene Woche über den Fund berichtet. Grossi hatte schon länger darauf hingewiesen, dass der Iran über genügend Material für mehrere Atomwaffen verfüge, falls das Uran noch höher angereichert würde.
Viele Tote bei Zugunglück in Griechenland
In der zentralgriechischen Region Thessalien sind ein Güterzug und ein Personenzug frontal zusammengestoßen. Nach Angaben der Rettungskräfte starben mindestens 30 Menschen, mindestens 85 weitere Personen sind verletzt. Die Suche nach Überlebenden dauere an. Die Kollision ereignete sich in der Nähe der Stadt Larissa, teilte der Gouverneur der Region mit. Insgesamt vier Waggons seien entgleist, mindestens zwei in Brand geraten. Die ersten beiden Waggons seien durch den Aufprall "fast vollständig zerstört" worden. Etwa 350 Menschen waren nach Angaben lokaler Medien in dem Personenzug in Richtung Thessaloniki unterwegs.
Bola Tinubu zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Nigeria erklärt
Ungeachtet von Protesten der Opposition ist der Kandidat der Regierungspartei APC in Nigeria zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden. Bola Tinubu habe 8,8 Millionen und damit klar die meisten Stimmen erhalten, teilte die Wahlkommission mit. Atiku Abubakar von der Oppositionspartei PDP landete mit zwei Millionen Stimmen Rückstand auf dem zweiten Platz, der bei der Jugend populäre Peter Obi von der Arbeiterpartei wurde Dritter. Fast 90 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, den Nachfolger von Präsident Muhammadu Buhari zu bestimmen, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.