01.05.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Gewerkschaften rufen zu Mai-Kundgebungen auf
Die Gewerkschaften haben zum diesjährigen Tag der Arbeit zu ihren traditionellen Mai-Kundgebungen aufgerufen. Auf zahlreichen Veranstaltungen in Deutschland soll unter dem Motto "Ungebrochen solidarisch" für eine gerechte und soziale Zukunft auch in Krisenzeiten geworben werden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund, DGB, fordert zudem mit Blick auf Inflation und hohe Energiekosten auch eine Abschöpfung überhöhter Konzerngewinne und die Wiedereinführung einer Vermögenssteuer.
Neuer Anlauf für Asylverfahren an EU-Außengrenzen
Deutschland will sich für Asylverfahren an den EU-Außengrenzen einsetzen. Darauf habe sich die regierende Ampel-Koalition geeinigt, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. "Es geht darum, dass an den Grenzen schon Asylverfahren stattfinden können", sagte Faeser. Dort sollten bereits Geflüchtete registriert und identifiziert werden. Im Gespräch sei eine Bearbeitungszeit der Asylanträge von maximal zwölf Wochen. Die SPD-Politikerin sieht die Chance, dass Europa gemeinsam bei der Asylpolitik vorankommt. Man arbeite dabei mit Frankreich, Italien, Spanien, Schweden und Belgien zusammen.
Prigoschin warnt vor "Tragödie" für Russland
Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, rechnet damit, dass die angekündigte Offensive der ukrainischen Streitkräfte Mitte Mai beginnt. "Diese Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden", sagte der russische Unternehmer in einem Interview mit dem Militärblogger Semjon Pegow. Prigoschin beklagte die unzureichende Versorgung seiner Kämpfer mit Munition. "Wir haben nur zehn bis 15 Prozent der Granaten, die wir brauchen", erklärte er. Die Schuld gab er erneut der russischen Armeeführung. Prigoschin ist ein Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin.
UN-Nothilfekoordinator Griffiths bricht in den Sudan auf
UN-Generalsekretär António Guterres schickt wegen der "beispiellosen" Situation im Sudan einen ranghohen Vertreter in die Region. Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths soll unverzüglich in den Sudan reisen. "Wir sind sehr besorgt", erklärte Guterres. Bei den Gefechten wurden schon mehr als 500 Menschen getötet. Die Vereinten Nationen riefen die Konfliktparteien auf, Zivilisten und Infrastruktur zu schützen und sichere Fluchtkorridore zu ermöglichen. Eine am Dienstag vereinbarte Waffenruhe wurde am Sonntagabend um weitere 72 Stunden verlängert. Sie blieb bisher brüchig.
Konservativer Kandidat Peña siegt in Paraguay
Bei der Präsidentenwahl in Paraguay hat der Kandidat der regierenden Rechtspartei Colorado, Santiago Peña, mit klarem Abstand gewonnen. Wie die Wahlbehörde nach Auszählung fast aller Stimmzettel mitteilte, erhielt der 44-jährige Ökonom und Ex-Finanzminister mehr als 42 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer Efraín Alegre, der ein Mitte-Links-Bündnis anführt, kam demnach auf 27,5 Prozent. Jüngste Umfragen hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen prognostiziert. In den vergangenen 76 Jahren hatte die Partido Colorado erst eine Wahl in dem südamerikanischen Land verloren.
Mutmaßlicher IS-Anführer in Syrien getötet
Der mutmaßliche Anführer der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" ist nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan bei einem Einsatz des türkischen Geheimdienstes in Syrien getötet worden. Der türkische Geheimdienst MIT habe den "mutmaßlichen" IS-Anführer Abu Hussein al-Kuraschi am Samstag in Syrien "neutralisiert", sagte Erdoğan in einem Fernsehinterview. Der IS hatte Ende November den Tod seines damaligen Anführers Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraschi verkündet und Abu Hussein al-Kuraschi zum neuen "Kalifen" ernannt.
Russischer Modeschöpfer Slawa Saizew ist tot
Im Alter von 85 Jahren ist der russische Modedesigner Slawa Saizew verstorben. Das teilte eine Sprecherin seines Modehauses in Moskau mit. Der gelernte Textilzeichner galt als bedeutendster russischer Modeschöpfer und Designer der 1990er-Jahre. Saizew, der im Laufe seiner Karriere mehr als tausend Kleidungsstücke entwarf, wurde mit Kreationen in den Blumenmustern traditioneller russischer Schals bekannt. Er zeigte seine Kollektionen auf Modeschauen in Paris, New York und Tokio. Der Designer, der mit bürgerlichem Namen Wjatscheslaw Saizew hieß, war im Westen auch als "Roter Dior" bekannt.