01.08.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Wieder Drohnenattacke gegen Moskauer Büroturm
Russlands Hauptstadt Moskau ist erneut Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Die russische Flugabwehr habe eine Reihe von Drohnen abgeschossen, teilte der Bürgermeister der Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mit. Eine Drohne habe jedoch denselben Büroturm des Moskwa City Komplexes getroffen, der bereits am Wochenende attackiert worden war. Dabei sei die Fassade im 21. Stock beschädigt sowie die Verglasung auf einer Fläche von 150 Quadratmetern zerstört worden. Andere unbemannte Flugsysteme konnten offenbar abgeschossen werden. Laut dem russischen Verteidigungsministerium habe es sich um ukrainische Drohnen gehandelt, berichtete die Nachrichtenagentur TASS.
Russisches Gericht weist Berufung von Putin-Kritiker zurück
Die russische Justiz hat das harte Urteil von 25 Jahren Straflagerhaft gegen den Kremlgegner Wladimir Kara-Mursa bestätigt. Ein Gericht in Moskau lehnte eine Berufung ab. Der 41-jährige Oppositionelle war im April wegen angeblichen Hochverrats zu 25 Jahren Strafkolonie verurteilt worden. Er hatte die russische Offensive in der Ukraine kritisiert. Es war die höchste Haftstrafe gegen einen russischen Regierungskritiker. Kara-Mursa leidet an einer Nervenerkrankung, die nach Angaben seiner Anwälte durch Giftanschläge in den Jahren 2015 und 2017 ausgelöst wurde.
Rheinmetall beginnt mit Fabrikbau für F-35-Kampfjet-Teile
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall beginnt an diesem Dienstag in Nordrhein-Westfalen mit dem Bau einer Fabrik für Bauteile des Kampfflugzeugs F-35. Zum Spatenstich in Weeze wird Ministerpräsident Hendrik Wüst erwartet. In dem neuen Werk sollen in Zusammenarbeit mit den US-Firmen Northrop Grumman und Lockheed Martin mindestens 400 Rumpfmittelteile für den Jet hergestellt werden. Die Produktion für die Luftwaffe und andere befreundete Nationen soll 2025 anlaufen. Die F-35 gilt als eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt.
Tödliche Kämpfe in Palästinenserlager im Libanon dauern an
Bei anhaltenden Gefechten im größten palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon sind nach UN-Angaben mindestens elf Menschen getötet worden. 40 weitere erlitten Verletzungen. Das teilte das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge mit. Wegen der Kämpfe zwischen rivalisierenden Palästinensergruppen stellte es die Arbeit in dem Lager Ain al-Hilweh in der Stadt Sidon vorerst ein. Etwa 2000 Menschen ergriffen nach Aussagen des Roten Halbmondes die Flucht. Auslöser der Gefechte war offenbar ein mutmaßliches Attentat auf den Fatah-Kommandeur Abu Aschraf al-Armuschi.
Regierung im Senegal löst Partei von Oppositionsführer Sonko auf
Im Senegal hat das Innenministerium die Partei des führenden Oppositionspolitikers und Präsidentschaftskandidaten Ousmane Sonko mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Zudem wurde Sonko wegen Anstiftung zur Revolte angeklagt. Zur Begründung für das Verbot hieß es, seine Partei Pastef habe ihre Anhänger zu „aufständischen Bewegungen“ aufgerufen. Dies habe zu schwerwiegenden Folgen geführt, es habe viele Todesopfer und Plünderungen gegeben. Im Juni waren Unruhen ausgebrochen, nachdem Sonko wegen sexuellen Missbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war. Dabei gab es mindestens 15 Todesopfer.
Burkina Faso und Mali warnen vor Militärintervention im Niger
Nach dem Putsch im Niger haben die Militärregierungen der Nachbarländer Burkina Faso und Mali die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas vor einem Eingreifen gewarnt. Jede militärische Intervention gegen Niger komme einer Kriegserklärung gegen Burkina Faso und Mali gleich, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Dies könne katastrophale Folgen haben und die gesamte Region destabilisieren. Burkina Faso und Mali sind selbst Ecowas-Mitglieder. Ecowas hatte die Putschisten im Niger ultimativ aufgefordert, den inhaftierten Präsidenten Mohamed Bazoum freizulassen und wieder einzusetzen.