Langsam gesprochene Nachrichten

01.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

UN prangern Verbrechen gegen Uiguren an

Die Vereinten Nationen beklagen schwere Menschenrechtsverletzungen in der chinesischen Region Xinjiang. In einem neuen Bericht zur Situation der muslimischen Minderheit der Uiguren ist auch von möglichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit die Rede. Der brisante Report wurde wenige Minuten vor Ende der Amtszeit von Michelle Bachelet als UN-Hochkommissarin für Menschenrechte veröffentlicht. Eigentlich sollte das schon 2021 geschehen. Bachelet stand jedoch unter "ungeheurem Druck" von allen Seiten, wie sie kürzlich kundtat. Das chinesische Außenministerium nannte den Bericht eine "Farce".
 

Piloten der Lufthansa wollen streiken

Lufthansa-Kunden müssen sich wieder auf einen Streik einstellen. Die Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" kündigte für Freitag einen ganztägigen Arbeitskampf der Piloten an. Bestreikt werden sollen sämtliche Abflüge der Lufthansa und der Lufthansa Cargo aus Deutschland. Die Verhandlungen mit der Fluggesellschaft über einen neuen Tarifvertrag seien gescheitert, erklärte die Gewerkschaft. Sie verlangt Gehaltssteigerungen von fünfeinhalb Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr.
 

Neue Energiesparvorgaben in Deutschland in Kraft

Von diesem Donnerstag an gelten in Deutschland neue Vorgaben der Bundesregierung zum Energiesparen. Unter anderem sollen Durchgangsbereiche in öffentlichen Gebäuden nicht mehr geheizt werden. Ausgenommen sind soziale Einrichtungen. Gebäude und Denkmäler werden in der Regel nachts nicht mehr beleuchtet. Leuchtreklamen sollen ab dem späten Abend ausgeschaltet werden. Zudem erhalten private Arbeitgeber mehr Spielraum bei der Regelung der Raumtemperatur, zum Beispiel in Büros. Hintergrund der Maßnahmen ist die Energiekrise infolge des Krieges in der Ukraine.
 

Ungarns Energiepolitik nicht auf EU-Linie

Ungeachtet der Bestrebungen der Europäischen Union nach Unabhängigkeit von russischem Gas hat Ungarn erneut mit Russlands Staatskonzern Gazprom Sonderkonditionen ausgehandelt. Man habe eine Einigung für die Monate September und Oktober erzielt, teilte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto mit. Die zusätzlich von Gazprom gelieferte Gasmenge werde vom 1. September an pro Tag 5,8 Millionen Kubikmeter betragen. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat zwar den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt, die Sanktionspolitik der EU kritisiert er jedoch regelmäßig scharf.
 

Russland startet groß angelegte Militärübung

Mitten im Ukraine-Krieg hat Russland ein Militärmanöver mit mehr als 50.000 Soldaten begonnen. Die fast einwöchige Übung "Wostok 2022" wird im Osten des Landes abgehalten und ist damit Tausende Kilometer von den Gefechten in der Ukraine entfernt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau beteiligen sich an dem Manöver auch China, Indien und die Mongolei sowie mehrere Ex-Sowjetrepubliken, allen voran Belarus. Russland will damit in Zeiten schwerster Spannungen mit dem Westen offensichtlich den Schulterschluss mit anderen Ländern demonstrieren.
 

Niederlage für Trump-Anhängerin Palin bei US-Nachwahl

Die frühere Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin ist mit dem Versuch gescheitert, sich in das US-Repräsentantenhaus wählen zu lassen. Die erzkonservative Politikerin und Anhängerin von Ex-Präsident Donald Trump unterlag bei einer Nachwahl im Bundesstaat Alaska der Demokratin Mary Peltola. Der Sitz war zuvor jahrzehntelang in republikanischer Hand. Der Abgeordnete, der ihn fast 50 Jahre lang innehatte, starb im März. Bei den Kongress-Zwischenwahlen im November wird der Sitz wieder neu vergeben. Dann hat auch Sarah Palin nochmals eine Chance.