01.09.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Moskau baut seine Luftabwehr aus
Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin den Ausbau der Luftverteidigung gerühmt. Man habe viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen, erklärte Sobjanin vor Vertretern kommunaler Unternehmen. Dessen ungeachtet waren unbemannte Flugkörper in den vergangenen Wochen mehrfach bis ins Stadtzentrum vorgedrungen und hatten dort Schäden etwa im berühmten Wolkenkratzerviertel Moskwa City angerichtet. Die Folgen der Attacken stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der von Russland angegriffenen Ukraine.
Gefängnisrevolte in Ecuador
In sechs Gefängnissen in Ecuador haben Häftlinge 50 Gefängniswärter und sieben Polizisten in ihre Gewalt gebracht. Die Geiselnahmen ereigneten sich einen Tag nachdem Hunderte Sicherheitskräfte eines der größten Gefängnisse des Landes in der Andenstadt Latacunga nach Waffen, Munition und Sprengstoff durchsucht hatten. Angesichts der Bandenkämpfe zwischen Organisationen mit Verbindungen zu Drogenkartellen in Mexiko und Kolumbien hatte Präsident Guillermo Lasso Ende Juli für 60 Tage den Ausnahmezustand für die Haftanstalten des Landes verhängt, sodass dort auch Soldaten zur Überwachung eingesetzt werden können.
Anführer von Proud Boys muss 17 Jahre in Haft
In den Prozessen um den Sturm auf das US-Kapitol hat der amerikanische Rechtsextremist Joseph Biggs die bislang zweitlängste Haftstrafe erhalten. Ein Bundesbezirksgericht in Washington verurteilte den Ex-Soldaten zu 17 Jahren Gefängnis. Biggs hatte Mitglieder der rechtsradikalen Gruppe Proud Boys bei der Attacke auf das US-Parlamentsgebäude angeführt. Dabei war er nach Erkenntnissen der Ermittler besonders gewalttätig vorgegangen. Mit dem Aufruhr vom 6. Januar 2021 sollte verhindert werden, dass der Kongress den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 endgültig bestätigt.
Papst besucht Mongolei
Papst Franziskus ist zum Auftakt seiner Reise in die Mongolei in Ulan Bator angekommen. Es ist der erste Besuch eines Papstes in dem flächenmäßig zweitgrößten Binnenstaat der Erde. Die Mongolei ist mehrheitlich buddhistisch. Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in der Mongolei wird auf rund 1400 geschätzt, es handelt sich um eine der weltweit kleinsten katholischen Gemeinschaften mit nur 25 Priestern und 33 Nonnen. Nach Ansicht von Experten hat der Besuch jedoch auch eine geostrategische Bedeutung. Er zeige das Bemühen des Heiligen Stuhls, sich um Zentralasien zu kümmern und die Region nicht Russland oder China zu überlassen.
Israel und Libanon sollen über Grenzziehung verhandeln
Ein US-Vermittler hat den Libanon und Israel aufgefordert, nach einem Abkommen über die Seegrenze zwischen beiden Ländern nun auch die Landgrenze festzulegen. Sonderkoordinator Amos Hochstein hatte im vergangenen Oktober einen Vertrag über die Seegrenze im Mittelmeer zwischen den beiden Staaten ausgehandelt, der von US-Präsident Joe Biden als "historisch" bezeichnet wurde. Das Abkommen ebnete beiden Ländern den Weg für die Erschließung von Gasfeldern vor der Küste. Israel und der Libanon befinden sich formal im Kriegszustand. Ihr Grenzgebiet an Land ist eine Hochburg der radikalislamischen Hisbollah und immer wieder Schauplatz von Zusammenstößen.
Wartung des Mont-Blanc-Tunnels um ein Jahr verschoben
Frankreich und Italien haben beschlossen, die ab Montag geplante Schließung des Mont-Blanc-Tunnels für schwere Lastwagen zu verschieben. Hintergrund ist, dass wichtige Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen derzeit blockiert sind. So ist der Fréjus-Tunnel zwischen Frankreich und Norditalien nach einem Felssturz für große Lkw gesperrt. Nach einem schweren Güterzugunfall musste zudem auch der Gotthard-Basistunnel in der Schweiz geschlossen werden. Der Mont-Blanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien sollte für Wartungsarbeiten bis zum 18. Dezember für schwere Lkw gesperrt werden. Nun werden die Arbeiten voraussichtlich auf September 2024 verschoben.