01.10.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russland blockiert Resolutionsentwurf zu Annexionen
Russland hat im UN-Sicherheitsrat ein Veto gegen einen Resolutionsentwurf eingelegt, der die russische Annexion von ukrainischen Gebieten als Völkerrechtsbruch verurteilen sollte. Zehn Länder in dem Gremium votierten für den Antrag, den die USA und Albanien eingebracht hatten. Vier Länder - China, Indien, Brasilien und Gabun - enthielten sich. Nun geht der Entwurf in die UN-Vollversammlung, in der es kein Veto-Recht gibt. Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte kurz zuvor Abkommen zur Annexion der russisch kontrollierten Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja unterzeichnet.
Iran meldet Inhaftierung von Europäern
Im Iran sind neun europäische Staatsbürger wegen ihrer Rolle bei Unruhen nach dem Tod einer jungen Frau verhaftet worden. Es handele sich um Personen aus Deutschland, Polen, Italien, Frankreich, den Niederlanden und Schweden, teilte das Geheimdienstministerium mit. Zudem wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen Dutzende von Aktivisten, Studenten und Künstlern inhaftiert. Das seit der Revolution von 1979 islamistisch regierte Land erlebt eine selten dagewesene Protestwelle, die sich seit dem ungeklärten Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam entwickelt hat.
Schon wieder ein Putsch in Burkina Faso
Im westafrikanischen Burkina Faso ist der Chef des Militärregimes, Paul-Henri Sandaogo Damiba, von rivalisierenden Militärs abgesetzt worden. Eine Gruppe von Militärs verlas eine Erklärung im nationalen Fernsehen, wonach Damiba von seinen Ämtern entbunden wurde. Als neuer Anführer der Militärjunta wurde Hauptmann Ibrahim Traoré benannt. Die rebellierenden Militärs verhängten eine nächtliche Ausgangssperre und kündigten an, die Landesgrenzen umgehend zu schließen. Zudem wurde die Verfassung außer Kraft gesetzt. Zuvor am Tag waren Schüsse am Amtssitz des Juntachefs zu hören gewesen.
Nordkorea feuert wieder ballistische Raketen ab
Nordkorea hat erneut einen Test mit zwei ballistischen Raketen unternommen. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs flogen die Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres, wie die Nachrichtenagentur Yonhap in Südkorea berichtet. Der japanische Sender NHK meldet, die Geschosse seien offenbar außerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone Japans niedergegangen. Es handelt sich um den vierten Raketenabschuss in dieser Woche. Zuletzt hatte Nordkorea am Donnerstag nur Stunden nach der Abreise von US-Vizepräsidentin Kamala Harris aus Südkorea zwei ballistische Raketen getestet.
Lettland wählt ein neues Parlament
Überschattet vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wählen die Lettinnen und Letten an diesem Samstag ein neues Parlament. Umfragen sehen die liberalkonservative Partei von Ministerpräsident Krisjanis Karins vorne. Die Populisten, die Konservativen und die sozialdemokratische Partei Harmonie müssen dagegen mit Verlusten rechnen. Es zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab. Zentrale Wahlkampfthemen in dem baltischen Staat mit rund 1,8 Millionen Einwohnern waren der Krieg in der Ukraine, hohe Lebenshaltungskosten und der Wunsch nach einer Energieunabhängigkeit von Russland.
"Ian" sorgt für Überschwemmungen in South Carolina
Mit Überschwemmungen und starken Winden ist der Wirbelsturm "Ian" auf die US-Küste im Bundesstaat South Carolina getroffen. Während sich die Windgeschwindigkeit allmählich abschwächte, warnten Behörden weiter vor Gefahren durch Sturmfluten. Auf TV-Bildern waren komplett überflutete Straßen und ein teilweise zerstörter Pier zu sehen. Umfallende Bäume unterbrachen Stromleitungen. Allein im benachbarten Bundesstaat North Carolina, in den "Ian" inzwischen weiterzog, sprach der Katastrophenschutz von rund 300.000 Stromausfällen. Zuvor hatte der Hurrikan auf Kuba und in Florida eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.