Langsam gesprochene Nachrichten

01.11.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

IAEA startet Inspektion in der Ukraine

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat an zwei Orten in der Ukraine mit "Prüfungsaktivitäten" begonnen. Es geht um die wiederholten russischen Vorwürfe, die Ukraine arbeite an einer sogenannten schmutzigen Bombe. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, "die Spuren des Baus einer 'schmutzigen Bombe' verwischen" zu wollen. Die IAEA-Inspektoren wollen ihre Untersuchungen schon bald abschließen. IAEA-Direktor Rafael Grossi werde die Ergebnisse noch in dieser Woche verkünden, heißt es. Die Überprüfungen finden auf Einladung ukrainischer Behörden statt.

 

Russischer Milliardär will kein Russe mehr sein

Der russische Banker und Unternehmer Oleg Tinkow hat seine Staatsbürgerschaft aufgegeben. Er habe diese Entscheidung getroffen, weil er, wie er auf Instagram schrieb, nicht mit einem faschistischen Land in Verbindung gebracht werden wolle, das einen Krieg mit seinem friedlichen Nachbarn begonnen habe und täglich unschuldige Menschen töte. Er hoffe, dass mehr prominente russische Geschäftsleute ihm folgen würden, schrieb Tinkow, damit Präsident Wladimir Putin geschwächt und schließlich besiegt werden könne. Der schillernde Milliardär und Gründer der Online-Bank Tinkoff gilt als einer der bekanntesten russischen Unternehmer.

 

Brasiliens Präsident Bolsonaro ist nach Wahlniederlage abgetaucht

Nach der Präsidentschaftswahl in Brasilien hat Amtsinhaber Jair Bolsonaro seine Niederlage bislang nicht eingestanden. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, verließ Bolsonaro seinen offiziellen Wohnsitz am Montag ohne Kommentar und fuhr ins Präsidialbüro. Dort arbeite er an einer Rede, sagte Kommunikationsminister Fabio Faria der Nachrichtenagentur Reuters. Am Dienstag werde der Präsident Stellung beziehen. Bolsonaro hatte bereits vor der Abstimmung immer wieder Zweifel am Wahlsystem gestreut und angedeutet, das Ergebnis möglicherweise nicht anzuerkennen.

 

Israel wählt erneut ein neues Parlament

Die israelischen Wähler entscheiden an diesem Dienstag ein weiteres Mal über die Mehrheitsverhältnisse im Parlament. Es ist bereits die fünfte Wahl binnen dreieinhalb Jahren. Es treten 40 Listen an, aber nur ein Drittel wird voraussichtlich die 3,25-Prozent-Hürde schaffen. Nach letzten Umfragen könnte es erneut zu einer Pattsituation zwischen dem Lager des ehemaligen Regierungschefs Benjamin Netanjahu und seinen Gegnern kommen. Netanjahus rechtskonservative Likud-Partei wird voraussichtlich wieder stärkste Kraft in der Knesset. Das Lager des aktuellen Regierungschefs Jair Lapid und seiner Zukunftspartei umfasst Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum.

 

Opiumanbau in Afghanistan steigt um ein Drittel

Der Opiumanbau in Afghanistan ist einem UN-Bericht zufolge seit Jahresbeginn um fast ein Drittel gestiegen. Die Anbaufläche für Schlafmohn, aus dem Opium gewonnen wird, stieg laut dem Bericht des Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) um 32 Prozent auf 233.000 Hektar. Das ist die drittgrößte Fläche seit Beginn der Erhebungen 1994. Aus Afghanistan kommen laut den UN-Zahlen bis zu 90 Prozent der weltweiten Opium-Menge. Im April hatten die Taliban den Anbau verboten, ließen aber weitgehende Ausnahmen für die Ernte des laufenden Jahres zu. Dadurch sei diese die "profitabelste seit Jahren", erklärte UNODC weiter.

 

Musk führt Twitter nun allein

US-Milliardär Elon Musk hat nach dem Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter die alleinige Führung der weltweit bedeutenden Kommunikationsplattform übernommen. Der Chef des Elektroautobauers Tesla und reichste Mann der Welt hatte bereits das Top-Management entlassen. Nun löste Twitter mit dem Verwaltungsrat auch das wichtigste Kontrollgremium auf. Musk sei jetzt der "alleinige Direktor" der Online-Plattform, heißt es in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. Die neun bisherigen Direktoren einschließlich Verwaltungsratschef Bret Taylor hätten ihre Posten nicht mehr inne.