01.11.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ägypten will Verletzte aus Gazastreifen aufnehmen
Ägypten hat seine Bereitschaft signalisiert, verletzte Palästinenser aus dem umkämpften Gazastreifen aufzunehmen. Der Grenzübergang Rafah werde an diesem Mittwoch geöffnet, um eine gewisse Anzahl an Verletzten einreisen zu lassen, hieß es in ägyptischen Medienberichten. Medizinische Teams seien informiert worden, sich an der Grenze bereitzuhalten, teilte der Generalsekretär des Roten Halbmonds im Nord-Sinai, Raed Abdel Nasser, mit. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden wurde rund 15 Kilometer von Rafah entfernt ein 1300 Quadratmeter großes Feldlazarett errichtet. Rafah ist der einzige, nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang zum Gazastreifen.
Bolivien kappt diplomatische Beziehungen zu Israel
Bolivien hat seine diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen. Die Entscheidung sei in Ablehnung und Verurteilung der „aggressiven und unverhältnismäßigen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen“ getroffen worden, erklärte das Außenministerium in La Paz. Die Regierung des südamerikanischen Landes forderte zudem ein Ende der Angriffe auf den abgeriegelten Küstenstreifen, von wo aus Hamas-Terroristen Israel am 7. Oktober überfallen hatten. Die Mitteilung Boliviens wurde nach einem Treffen von Staatspräsident Luis Arce mit dem palästinensischen Botschafter veröffentlicht. Chile und Kolumbien beorderten ihre Botschafter in Israel zu Konsultationen zurück.
18 Millionen Menschen in Ukraine brauchen Winterhilfe
40 Prozent der Bevölkerung in der Ukraine – das sind rund 18 Millionen Menschen – brauchen nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) dringend humanitäre Unterstützung. Durch die massiven Schäden an der kritischen Infrastruktur im Land sei der Zugang zu Strom, Heizung, Wasserversorgung und Kommunikationsdiensten weiterhin beschränkt, sagte der Koordinationsleiter des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten, Ramesh Rajasingham, vor dem Weltsicherheitsrat. Angesichts des Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas sei es wichtig, den enormen Bedarf an Hilfe in der Ukraine im Hinblick auf den Winter nicht aus den Augen zu verlieren.
Steinmeier widmet sich deutscher Kolonialherrschaft
Zum Abschluss seines Besuchs im ostafrikanischen Tansania trifft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an diesem Mittwoch Nachfahren von Opfern der deutschen Kolonialherrschaft. Historiker schätzen, dass im Verlauf des sogenannten Maji-Maji-Aufstands zwischen 1905 und 1907 bis zu 300.000 Menschen getötet wurden. Im Tagesverlauf will Steinmeier ins benachbarte Sambia weiterreisen. Dort war bisher noch nie ein Staatsoberhaupt der Bundesrepublik zu Gast. In der Hauptstadt Lusaka ist unter anderem ein Gespräch Steinmeiers mit Präsident Hakainde Hichilema geplant.
Saudis werden wahrscheinlich Fußball-WM ausrichten
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 der Männer wird wohl in Saudi-Arabien stattfinden. Der Fußballverband Australiens teilte mit, er werde sich nicht um diese WM bewerben. Kurz darauf bestätigte der Weltverband FIFA, dass bis zum Ablauf der Frist am Dienstag lediglich Saudi-Arabien eine Interessenerklärung abgegeben hat. Damit ist das Königreich der einzige Kandidat bei der offiziellen WM-Vergabe im kommenden Jahr. Saudi-Arabien steht bei Menschenrechtsorganisationen massiv in der Kritik. Human Rights Watch verwies unter anderem auf Massenhinrichtungen und die fortgesetzte Unterdrückung der Rechte von Frauen.
Weitere Glyphosat-Niederlage für Bayer in den USA
Der deutsche Pharmakonzern Bayer hat in den USA einen weiteren Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel „Roundup“ verloren. In einem Gericht in San Diego im Bundesstaat Kalifornien sprachen Geschworene einem 57-jährigen Kläger 332 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Bei dem Mann war im Alter von 51 Jahren Krebs – und zwar eine Form des Non-Hodgkin-Lymphoms – diagnostiziert worden, wie Bayer mitteilte. Der Konzern erwägt, in Berufung zu gehen. Vor den zuletzt drei verlorenen Prozessen hatte Bayer neun US-Verfahren für sich entschieden.