01.11.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Israel attackiert wieder Beirut
Die israelischen Streitkräfte haben erstmals seit knapp einer Woche wieder die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut angriffen. Mindestens elf Luftattacken hätten den Stadtteil Dahieh getroffen, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Korrespondenten berichteten, die Explosionen seien in weiten Teilen Beiruts zu hören gewesen. Im nahen Bezirk Libanonberg wurde weiteren Angaben zufolge eine Wohnung von einer israelischen Drohne getroffen. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden, darunter ein Mitglied der Hisbollah. Die proiranische Miliz wird von vielen Staaten als Terrororganisation gelistet.
Deutschland schließt alle iranischen Generalkonsulate
Als Reaktion auf die Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Dschamschid Scharmahd schließt die Bundesregierung alle drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, handelt es sich um die diplomatischen Vertretungen in Frankfurt am Main, Hamburg und München. Die Botschaft in Berlin bleibt aber geöffnet und ist weiter für die konsularische Betreuung der 300.000 Iraner in Deutschland zuständig. Zudem will sich die Bundesregierung bei den europäischen Partnern für schärfere Sanktionen gegen den Iran auf EU-Ebene einsetzen. Irans Justiz hatte Scharmahds Hinrichtung am Montag bekanntgegeben.
Fast 160 Tote bei Unwettern in Spanien
Die Zahl der Toten nach den verheerenden Unwettern in großen Teilen Spaniens ist auf mindestens 158 gestiegen. Allein in der am schwersten betroffenen Region Valencia im Osten des Landes wurden 155 Leichen geborgen, wie die Regionalregierung mitteilte. Weitere drei Opfer gab es in den Regionen Andalusien und Kastilien-La Mancha. Dutzende Menschen gelten nach wie vor als vermisst. Bei extrem starkem Niederschlag waren am Dienstag immer mehr Flüsse über die Ufer getreten, allen voran in Valencia. Laut dem spanischen Wetterdienst Aemet drohen weitere Regenfälle, für die gesamte Provinz Castellón in der Region Valencia gibt es eine Hochwasserwarnung.
Opposition gewinnt Wahl in Botsuana
In Botsuana hat sich die Opposition bei der Parlamentswahl erstmals seit 58 Jahren überraschend durchgesetzt. In dem Land im südlichen Afrika kam das Bündnis Umbrella for Democratic Change (UDC) auf 35 der 61 Sitze im Parlament. Das teilte die Wahlkommission unter Berufung auf vorläufige Auszählungsergebnisse in der Hauptstadt Gaborone mit. Die bisherige Regierungspartei Botswana Democratic Party (BDP) erlitt eine schwere Niederlage und kam demnach lediglich auf zwei Sitze. Präsident Mokgweetsi Masisi erkannte den Sieg der UDC an. In Botsuana stellt die Partei, die im Parlament die Mehrheit hat, auch das Staatsoberhaupt. Damit dürfte der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Duma Boko für die nächsten fünf Jahre zum Präsidenten gewählt werden.
EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen Online-Händler Temu
Die EU-Kommission hat ein förmliches Verfahren gegen den Billig-Onlinehändler Temu eröffnet. Die Brüsseler Kommission verdächtigt das in China gegründete Unternehmen laut einer Mitteilung, gegen das EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) zu verstoßen. Dabei geht es unter anderem um den Verkauf gefälschter oder sogar gefährlicher Produkte auf der Plattform. Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager forderte Temu auf, sicherzustellen, dass die angebotenen Produkte „den EU-Standards entsprechen und den Verbrauchern nicht schaden“. Das Bundeswirtschaftsministerium und Verbraucherverbände befürworten eine härtere Gangart gegen Temu sowie andere Billighändler wie Shein.
Änderung des Geschlechtseintrags nun beim Standesamt möglich
In Deutschland tritt an diesem Freitag das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Trans- und intergeschlechtliche Menschen können künftig ihren Geschlechtseintrag und die Vornamen in amtlichen Dokumenten durch eine einfache Erklärung beim Standesamt ändern lassen. Auch 14- bis 17-Jährige sind dazu mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten berechtigt. Bislang waren nach dem Transsexuellengesetz ärztliche Begutachtungen mit intimsten Fragen für die Änderung des Geschlechtseintrags notwendig, was von Betroffenen als entwürdigend empfunden wurde. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge befürwortet nur knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung die Reform.