02.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ukraine räumt Gebietsverluste in Sjewjerodonezk ein
Bei Gefechten in der ostukrainischen Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk haben die russischen Truppen nach Angaben des Generalstabs in Kiew "teilweise Erfolg". Der Feind habe die Kontrolle über den östlichen Teil der Stadt, teilte die ukrainische Militärführung mit. Regionalgouverneur Serhij Gajdaj erklärte, russische Truppen kontrollierten mittlerweile 80 Prozent der Stadt. Sollten die russischen Truppen Sjewjerodonezk einnehmen, hätten sie die komplette Kontrolle über die Region Luhansk. Die Einnahme der Gebiete Luhansk und Donezk ist eines der von Kremlchef Wladimir Putin ausgegebenen Ziele im Ukraine-Krieg.
Ungarn blockiert weitere Russland-Sanktionen
Ungarn verlangt weitere Änderungen an dem neuen EU-Sanktionspaket gegen Russland und verzögert damit dessen Inkrafttreten. Konkret weigerte sich Ungarn bei Detailverhandlungen der EU-Botschafter, Strafmaßnahmen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Kirill zuzustimmen. Der Patriarch pflegt einen engen Kontakt zu Kremlchef Wladimir Putin. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich auf einem Sondergipfel in Brüssel auf ein weitgehendes Embargo gegen russisches Erdöl verständigt. Ungarn setzte dabei durch, dass Öllieferungen per Pipeline zunächst von dem Einfuhrstopp ausgenommen werden.
Merkel bekundet Solidarität mit der Ukraine
In ihrer ersten öffentlichen Rede seit rund einem halben Jahr hat die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel den Ukraine-Krieg als "tiefgreifende Zäsur" bezeichnet. Russlands Einmarsch in sein Nachbarland markiere einen eklatanten Bruch des Völkerrechts, sagte Merkel in Berlin. Ihre Solidarität gelte der von Russland überfallenen Ukraine, betonte die Altkanzlerin. Sie unterstütze alle Anstrengungen der Bundesregierung, der EU, der USA, der NATO, der G7 und der Vereinten Nationen, dass diesem "barbarischen Angriffskrieg Russlands" Einhalt geboten werde.
Dänen stimmen für Teilhabe an EU-Sicherheitspolitik
Dänemark wird sich künftig an der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU beteiligen. In einem Referendum stimmten knapp 67 Prozent der Bürger des Landes dafür, den sogenannten EU-Verteidigungsvorbehalt abzuschaffen. Dänemark habe damit ein "sehr wichtiges Signal" an seine Verbündeten in der NATO und in Europa gesendet, aber auch an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen twitterte, sie sei davon überzeugt, dass sowohl Dänemark als auch die EU von dieser Entscheidung profitieren würden.
Tote bei Schießerei in US-Krankenhaus
In den USA hat ein bewaffneter Mann in einem Krankenhaus-Gebäude im Bundesstaat Oklahoma vier andere Menschen erschossen. Laut Polizei gab es zudem mehrere Verletzte. Auch der Schütze sei tot, teilten die Behörden der betroffenen Stadt Tulsa mit. Es sehe danach aus, als habe er sich selbst das Leben genommen. Er sei etwa 35 bis 40 Jahre alt gewesen, seine Identität müsse noch ermittelt werden, berichtete Vize-Polizeichef Eric Dalgleish. Über die Hintergründe der Tat gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse.
USA halten an Tests für Flugreisende aus Ausland fest
Die US-Regierung hält an verpflichtenden Coronavirus-Tests für mit dem Flugzeug aus dem Ausland Einreisende unabhängig von deren Impfstatus fest. Änderungen an den Vorschriften würden ausschließlich auf Basis der Beurteilung von Gesundheits- und Medizinexperten getroffen werden, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Reisende mit Zielen in den USA müssen sich am Tag vor ihrem internationalen Flug testen lassen und dürfen nur mit einem negativen Ergebnis an Bord. Die Testpflicht gilt unabhängig vom Impfstatus und sowohl für Ausländer als auch für Amerikaner.
Briten feiern 70. Thronjubiläum der Queen
In Großbritannien beginnen an diesem Donnerstag die viertägigen Feierlichkeiten zum 70. Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. Zum Auftakt nehmen in der Hauptstadt London mehr als 1200 Soldaten an der prunkvollen Parade "Trooping the Colour" teil. Diese findet traditionell Anfang Juni statt, um den Geburtstag der mittlerweile 96 Jahre alten Queen im April nachzufeiern. Höhepunkt ist das Erscheinen der königlichen Familie auf dem Balkon des Buckingham-Palastes.