Langsam gesprochene Nachrichten

02.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj macht Russland schweren Vorwurf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Raketenangriff auf ein Wohnhaus im südukrainischen Gebiet Odessa als "gezielten russischen Terror" verurteilt. In dem Gebäude lebten "gewöhnliche Menschen", weder Waffen noch militärische Ausrüstung seien darin versteckt gewesen, sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videobotschaft. Der Einschlag der drei Raketen sei weder Fehler noch Versehen gewesen. Nach Angaben des Staatschefs waren bei dem Angriff in der Nacht zum Freitag mindestens 21 Menschen getötet worden.

 

Ukraine prangert Einsatz von Phosphorbomben an

Die Ukraine hat die russische Armee beschuldigt, die strategisch wichtige Schlangeninsel im Schwarzen Meer mit Phosphorbomben angegriffen zu haben. Der Oberkommandierende des ukrainischen Militärs, Walerij Saluschnyj, präsentierte dazu eine Videoaufnahme, welche die Bombardierung belegen soll. Erst am Donnerstag war die russische Armee von der Insel abgezogen, die sie zuvor vier Monate lang besetzt gehalten hatte. Moskau sprach von einer "Geste guten Willens", die Ukraine dagegen von einem wichtigen militärischen Sieg ihrer Truppen.

 

Mindestens fünf Tote bei Erdbeben im Iran

Bei einem Erdbeben der Stärke 6,0 sind im Süden des Iran mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. 19 weitere Menschen seien in der Nacht auf Samstag in der südlichen Provinz Hormosgan verletzt worden, berichtet die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Das Beben hatte sich nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS rund 100 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Bandar Abbas in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignet. Unter dem Iran verlaufen mehrere tektonische Bruchlinien, das Land wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert.

 

Rodung am Amazonas schreitet massiv voran

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien hat im ersten Halbjahr 2022 einen Rekordwert erreicht. In den ersten sechs Monaten des Jahres seien insgesamt 3750 Quadratkilometer vernichtet worden, teilte das Nationale Institut für Weltraumforschung nach Auswertung von Satellitenaufnahmen mit. Der Amazonas-Regenwald ist für den weltweiten Klimaschutz von zentraler Bedeutung - er gilt als "grüne Lunge" der Erde. Umweltaktivisten werfen dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro eine Begünstigung illegaler Rodungen vor.

 

Sorge vor Totalausfall russischer Gaslieferungen

Die Bundesnetzagentur fürchtet einen Totalausfall der russischen Gaslieferungen und ruft zu größeren Anstrengungen beim Energiesparen auf. Die Frage sei, ob aus der bevorstehenden regulären Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 "eine länger andauernde politische Wartung wird", sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn der Gasfluss aus Russland "politisch motiviert länger anhaltend abgesenkt wird, müssen wir ernsthafter über Einsparungen reden". Er appellierte an alle Haus- und Wohnungsbesitzer, ihre Gasbrennwertkessel und Heizkörper zu überprüfen und effizient einstellen zu lassen.

 

Lauterbach befürchtet schwierigen Corona-Herbst

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtet im Herbst eine deutliche Verschlechterung der Corona-Situation in Deutschland. Er rechne mit sehr hohen Fallzahlen, was auch zu einer Überlastung der kritischen Infrastruktur führen könne, sagte Lauterbach. Am Freitag hatte ein Sachverständigenausschuss ein lang erwartetes Gutachten über bisherige Corona-Schutzmaßnahmen vorgestellt. Etliche davon hatten demnach nur eine begrenzte Wirkung. Der Ausschuss beklagte auch einen Mangel an Daten, wodurch oftmals keine sicheren Bewertungen möglich seien.