02.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Biden warnt vor Ende der Demokratie
US-Präsident Joe Biden hat mit eindringlichen Worten vor einem Niedergang der Demokratie in seinem Land gewarnt. "Lange haben wir uns damit beruhigt, dass die amerikanische Demokratie garantiert ist. Aber sie ist es nicht. Wir müssen sie verteidigen", sagte Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung in Philadelphia. Dabei griff er die Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump an. "Die MAGA-Kräfte sind entschlossen, dieses Land in die Vergangenheit zu führen", so Biden. MAGA steht für Trumps früheres Wahlkampfmotto "Make America Great Again".
USA: Xinjiang-Bericht bekräftigt Besorgnis über Völkermord
Die USA haben einen UN-Bericht über Menschenrechtsverstöße in China "alarmierend" genannt. US-Außenminister Antony Blinken sagte, der Bericht bekräftige "unsere ernste Besorgnis" über einen Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Diese würden von den Regierungsbehörden in China an den überwiegend muslimischen Uiguren begangen, aber auch an Angehörigen anderer ethnischer und religiöser Minderheitengruppen in Xinjiang. UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet hatte den Report kurz vor Ende ihrer Amtszeit veröffentlicht.
Frachter mit ukrainischem Mais blockiert nach Ruderausfall den Bosporus
Ein Frachter mit Getreide aus der Ukraine ist in der Meerenge Bosporus auf Grund gelaufen. Grund sei eine Störung am Ruder, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die Meerenge wurde vorerst für den Schiffsverkehr gesperrt. Das Schiff "Lady Zehma" habe 3000 Tonnen Mais geladen und sei auf dem Weg nach Italien, teilte das in Istanbul eingerichtete Kontrollzentrum für die ukrainischen Getreideexporte mit.
Abstimmung über Nachfolge von Boris Johnson endet
Nach wochenlangem Wahlkampf in der regierenden britischen Tory-Partei entscheidet sich die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson. Am Freitagnachmittag endet die innerparteiliche Abstimmung, an der sich die fast 200.000 Mitglieder der konservativen Partei per Brief oder online beteiligen konnten. Als Favoritin gilt die derzeitige Außenministerin Liz Truss. Ihr Rivale, Ex-Finanzminister Rishi Sunak ist in den Umfragen deutlich abgeschlagen.
Haftstrafe für Ex-Polizisten wegen Erstürmung des Kapitols
Wegen der Erstürmung des US-Kapitols ist ein ehemaliger Polizist zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der frühere New Yorker Polizist hatte am 6. Januar 2021 mit einer Metallstange auf einen Sicherheitsbeamten des Kapitols eingeschlagen. Er warf den Beamten zu Boden, andere Angreifer traten auf das Opfer ein. Der Kapitol-Mitarbeiter erlitt bei der auf Videos festgehaltenen Attacke zahlreiche Verletzungen. Insgesamt kamen bei den Gewaltakten rund um das Kongressgebäude fünf Menschen ums Leben, 140 wurden verletzt. Mehr als 850 Angreifer wurden festgenommen.
Lufthansa-Piloten legen Arbeit nieder
Kurz vor dem Ferienende in Deutschland trifft der Streik der Lufthansa-Piloten Zehntausende Fluggäste. Allein an den Drehkreuzen Frankfurt und München hat das Unternehmen für diesen Freitag 800 Flüge gestrichen. Weil Piloten schon jetzt zu den Spitzenverdienern gehören, stößt der Streik für mehr Geld bei vielen Passagieren auf Unverständnis. Der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, beklagte eine zunehmend gewerkschaftsfeindliche Stimmung bei den Tarifauseinandersetzungen in der Branche. Beim Tarifkonflikt für das Lufthansa-Bodenpersonal sei es stellenweise sogar zu Morddrohungen gekommen.
US-Gesundheitsbehörde lässt Omikron-Impfstoff zu
In den USA kann mit Corona-Auffrischungsimpfungen mit den neuen, auf die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 abzielenden Vakzinen begonnen werden. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach eine offizielle Impfempfehlung für die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna aus. Der Impfstoff des Mainzer Unternehmens BioNTech und seines US-Partners Pfizer wird ab einem Alter von zwölf Jahren empfohlen, der Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna ab 18 Jahren. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Donnerstag den an BA.1 angepassten Corona-Impfstoffen der beiden Hersteller die Zulassung erteilt.