02.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Massendemo gegen die Regierung in Warschau
Zwei Wochen vor der Parlamentswahl in Polen haben in der Hauptstadt Warschau Hunderttausende Menschen gegen die rechtsnationalistische Regierung demonstriert. Die Stadtverwaltung sprach von rund einer Million Teilnehmern. Oppositionsführer Donald Tusk von der Liberalen Bürgerplattform (PO) hatte unter dem Motto „Marsch der Millionen Herzen“ zu der Kundgebung aufgerufen. Die Bürgerplattform will die rechtspopulistische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) bei der Wahl Mitte Oktober ablösen, die vor allem wegen Rechtsstaatsdefiziten mit der EU im Dauerclinch liegt.
London stockt NATO-Friedenstruppe im Kosovo auf
Angesichts der angespannten Lage im Kosovo entsendet die NATO rund 200 zusätzliche britische Soldaten in die ehemalige serbische Provinz. Sie sollen das bislang 400 Mann starke britische Kontingent im Rahmen der KFOR-Friedenstruppe verstärken. Auch andere Verbündete würden ihre KFOR-Kontingente aufstocken, kündigte NATO-Sprecher Dylan White an. Auslöser der neuen Spannungen war der Angriff von 30 schwer bewaffneten Serben auf kosovarische Polizisten im Nordkosovo vor einer Woche. Dabei waren drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden. Zudem hat Belgrad serbische Truppen rund um das Kosovo aufmarschieren lassen.
Britische Tories erwarten einen schwierigen Wahlkampf
Die britischen Konservativen bereiten sich auf einem Parteitag in Manchester schon auf die nächsten Unterhauswahlen vor. Bis spätestens Januar 2025 muss in Großbritannien ein neues Parlament gewählt werden. Tory-Generalsekretär Greg Hands eröffnete das alljährliche Treffen mit der Einschätzung, dass die Regierungspartei als Außenseiter antreten werde. Für Premierminister Rishi Sunak ist die viertägige Veranstaltung der erste Parteitag seit seinem Amtsantritt im vergangenen Oktober. Unter seiner Führung haben sich die Tories programmatisch breiter aufgestellt und populistischere Positionen angenommen. So hat Sunak gerade erst Pläne zur „Unterstützung von Autofahrern“ vorgestellt, nachdem er eine Woche zuvor eine Aufweichung der britischen Klimaschutzziele angekündigt hatte.
Europas größtes Erdgasfeld ist geschlossen
Die Niederlande haben die Förderung aus dem Gasfeld in der Provinz Groningen eingestellt. Jedoch sollen elf Bohrlöcher des in den 1960er-Jahren eröffneten Standorts noch ein Jahr lang offengehalten werden, als Notreserve für den Fall eines strengen Winters. Die Lagerstätten bei Groningen im Norden der Niederlande sind die größten Erdgasvorkommen in Europa. Doch ihre Ausbeutung hat zu Erdbeben geführt, die große Schäden hinterließen. Deshalb war die Gasförderung in den vergangenen Jahren bereits zurückgefahren worden.
Betrugsprozess gegen Trump beginnt
Donald Trump muss sich von diesem Montag an vor einem Gericht in New York wegen Finanzbetrugs verantworten. In dem Zivilverfahren wird dem ehemaligen US-Präsidenten vorgeworfen, gemeinsam mit seinen Söhnen und leitenden Mitarbeitern den Firmenwert seiner Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben. Der New Yorker Richter Arthur Engoron hatte Trump bereits am vergangenen Dienstag für schuldig erklärt, sein Vermögen aufgeblasen zu haben, um günstiger an Kredite zu kommen. Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, fordert eine Strafe in Höhe von 250 Millionen Dollar.
Nobelpreisträger für Medizin wird verkündet
Mit der Bekanntgabe der Preisträger in der Kategorie Medizin beginnt an diesem Montag in Stockholm die Verkündung der diesjährigen Nobelpreise. Am Dienstag und Mittwoch folgen die Preisträger für Physik und Chemie, am Donnerstag für Literatur und am Freitag für den Friedensnobelpreis. Am kommenden Montag bildet die Bekanntgabe des Preisträgers für Wirtschaftswissenschaften den Abschluss. Jeder Preis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 870.000 Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr ging der Medizin-Nobelpreis an den Schweden Svante Pääbo, der am Max-Planck-Institut in Leipzig tätig ist und für seine bahnbrechenden Erkenntnisse zur menschlichen Evolution geehrt wurde.