Langsam gesprochene Nachrichten

03.01.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Hamas-Anführer bei Angriff in Beirut getötet

Bei einem Drohnenangriff auf Beirut ist der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri getötet worden. Das gaben die Terrororganisation selbst wie auch Sicherheitsvertreter in der libanesischen Hauptstadt bekannt. Al-Aruri galt als Nummer zwei der militant-islamistischen Palästinenserorganisation. Die Hamas machte Israel für die Attacke verantwortlich. Ein ranghoher Berater von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies indes später darauf hin, dass Israel keine Verantwortung für den Vorfall übernommen habe. Mit al-Aruri starben noch weitere fünf Menschen bei der Attacke im südlichen Stadtbezirk Dahiyeh, in dem die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah stark vertreten ist. Auch diese wird unter anderem von Israel, den USA und Deutschland als Terrororganisation eingestuft.
 

Türkei nimmt 33 Menschen wegen Spionage für Israel fest

Die türkischen Behörden haben 33 Menschen wegen mutmaßlicher Spionage für den israelischen Geheimdienst Mossad festgenommen. Der Geheimdienst habe „Angriffe“ sowie „Entführungen“ von Ausländern in der Türkei vorbereitet, teilte Innenminister Ali Yerlikaya im Onlinedienst X mit. Zur Staatsangehörigkeit der Festgenommenen machte er keine Angaben. Der Staatsanwaltschaft von Istanbul zufolge wird noch nach 13 weiteren Verdächtigen gefahndet. Die Festnahmen erfolgten vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte Israel bereits im Dezember vor einer Verfolgung von Hamas-Mitgliedern in der Türkei gewarnt.
 

Harvard-Präsidentin reicht Rücktritt ein

Angesichts massiver Kritik an ihrer Haltung zu Antisemitismus hat die Präsidentin der US-Elite-Universität Harvard ihren Rücktritt eingereicht. In einem Schreiben erklärte Claudine Gay, sie sei zum Ziel „rassistischer Feindseligkeit“ geworden. Gay – die erste afroamerikanische Präsidentin in der Geschichte von Harvard – war bei einer Kongressanhörung zum Thema Antisemitismus befragt worden. Dabei antwortete sie auf die Frage, ob Studenten, die auf dem Campus zum „Völkermord an Juden“ aufrufen, gegen die Verhaltensregeln der Hochschule verstießen: „Es hängt vom Kontext ab.“ Neben dieser viel kritisierten Aussage sah sich die 53-Jährige auch mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert.
 

Somalia erbost über Deal zwischen Somaliland und Äthiopien

Somalia hat mit scharfer Ablehnung auf eine Vereinbarung seiner abtrünnigen Region Somaliland mit Äthiopien reagiert, das dadurch einen Zugang zum Roten Meer erhält. Aus Protest rief die Regierung in Mogadischu am Dienstag ihren Botschafter aus dem ostafrikanischen Binnenland Äthiopien zurück. Dessen Regierungschef Abiy Ahmed und der Präsident von Somaliland, Muse Bihi Abdi, hatten zuvor eine Erklärung unterzeichnet, die Äthiopien die Nutzung des Hafens von Berbera sowie einer Militärbasis an der Südküste des Golfs von Aden ermöglicht. Im Gegenzug will die Führung in Addis Abeba Somaliland offiziell anerkennen. Somaliland hatte sich 1991 einseitig für unabhängig erklärt, gilt völkerrechtlich aber als Teil Somalias.
 

Zahl der Beben-Toten in Japan steigt weiter an

Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben im Westen Japans ist die Zahl der Todesopfer auf 62 gestiegen. Mindestens 300 Menschen seien verletzt worden, erklärte ein Vertreter der besonders betroffenen Präfektur Ishikawa. Knapp 32.000 Bewohner sind demnach in Notunterkünften untergebracht. Laut Ministerpräsident Fumio Kishida warten noch mehr als 130 Menschen auf Rettung. Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie zahlreichen Nachbeben erschüttert worden. Hunderte Häuser auf der Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt.
 

Erster großer Prozess zum Erdbeben in Türkei

In der Türkei beginnt an diesem Mittwoch der erste große Prozess im Zusammenhang mit den verheerenden Erdbeben 2023. Ein Hotelbesitzer und zehn weitere Angeklagte müssen sich in der Stadt Adiyaman für den Einsturz eines Vier-Sterne-Hotels und den Tod von 72 Menschen verantworten. Gutachtern zufolge wies das Gebäude große Baumängel auf. Den Beschuldigten drohen Haftstrafen von bis zu 22 Jahren. Unter den Opfern waren auch Mädchen und Jungen aus Nordzypern, die für ein Volleyball-Schulturnier angereist waren. Am 6. Februar vergangenen Jahres hatten mehrere schwere Erdbeben den Südosten der Türkei und Nordsyrien erschüttert. Allein in der Türkei starben rund 50.800 Menschen.