Langsam gesprochene Nachrichten

03.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Russische Truppen besetzen erste Großstadt in der Ukraine

Die ukrainischen Behörden haben die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine durch die russische Armee bestätigt. Regionalverwaltungschef Gennady Lakhuta erklärte, russische Besatzer seien in allen Stadtteilen. Die 290.000-Einwohner-Stadt liegt unweit der annektierten Halbinsel Krim und ist die erste Großstadt, die Russland seit dem Einmarsch in die Ukraine vor einer Woche erobert hat. Auch die Hafenstadt Mariupol liegt unter schwerem Beschuss russischer Soldaten. Bürgermeister Wadim Boitschenko sagte in einem Video, Wohngebäude würden beschossen. Wichtige Infrastruktur sei beschädigt. Schwere Angriffe gibt es zudem auf die Hauptstadt Kiew.


Ukrainischer Präsident droht den Feinden mit heftiger Gegenwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Gegnern seines Landes einen harten Kampf angesagt. "Sie werden hier keinen Frieden haben, sie werden hier kein Essen haben, sie werden hier keine ruhige Minute haben", sagte der 44-Jährige wörtlich in einer neuen Videobotschaft in der Nacht zum Donnerstag. Seit dem Einmarsch Russlands vor einer Woche seien fast 9000 Russen getötet worden, so Selenskyj. Der moralische Zustand der russischen Armee verschlechtere sich. Täglich würden russische Soldaten gefangen genommen, die erklärten, sie wüssten nicht, wofür sie in der Ukraine seien.


Bundeswehr prüft weitere Lieferungen an Ukraine

Die Bundeswehr prüft nach den Worten von Generalinspekteur Eberhard Zorn die Lieferung weiterer Rüstungsgüter aus eigenen Beständen an die Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte hätten eine sehr lange Liste an die NATO geschickt - von Sanitätsmaterial über Munition bis zu Transportfahrzeugen, sagte Zorn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Der ranghöchste Soldat der Bundeswehr hob die Bedeutung der militärischen Unterstützung für die Ukraine hervor. Alle westlichen Partner lieferten Waffen, Gerät, Munition. "Und wenn nur die Hälfte der Flugabwehrwaffen trifft, kann das zum 'Game Changer' werden", sagte Zorn.


Strafgerichtshof nimmt Ermittlungen zum russischen Angriffskrieg auf

Der Internationale Strafgerichtshof IStGH hat offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der von Russland angegriffenen Ukraine eingeleitet. Das teilte Chefankläger Karim Khan in Den Haag mit. 39 Vertragsstaaten des IStGH hätten ihre Unterstützung für die Untersuchungen zugesagt.


Ukraine-Krieg bremst deutsche Autoproduktion

Wegen des Krieges in der Ukraine müssen die deutschen Fahrzeughersteller ihre Produktion drosseln. Es fehlen nach Angaben der Konzerne vor allem Kabelbäume, bei denen sich der Westen der Ukraine zu einem wichtigen Produktionsstandort entwickelt hat. Bei Porsche stehen zunächst bis Ende kommender Woche die Bänder im Werk in Leipzig still. Der Lkw-Hersteller MAN stoppte die Arbeit im Werk im russischen St. Petersburg ganz, in München und Krakau werden Schichten gestrichen. Bei BMW wird wegen Lieferengpässen in der kommenden Woche die Produktion im bayerischen Dingolfing eingestellt.


Abramowitsch kündigt Verkauf von FC Chelsea an

Unter dem Druck möglicher Sanktionen des Westens hat der russische Milliardär Roman Abramowitsch den Verkauf des Champions-League-Siegers FC Chelsea angekündigt. Der Erlös solle über eine Stiftung den Opfern des Ukraine-Kriegs zugutekommen, teilte der 55 Jahre alte Oligarch mit. Er hatte Chelsea 2003 gekauft, Millionen investiert und den Klub zu einer der Top-Adressen im europäischen Fußball gemacht. Unter dem deutschen Trainer Thomas Tuchel gewann der Verein vergangenes Jahr das zweite Mal überhaupt die Champions League. Abramowitsch steht seit Wochen in Großbritannien wegen seiner angeblichen Nähe zu Russlands Staatschef Wladimir Putin in der Kritik.