03.06.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Baerbock verspricht Ukraine weitere Waffen
Einhundert Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock dem Land abermals die Solidarität Deutschlands zugesichert. "Wir werden der Ukraine weiter beistehen. So lange, bis es keine weiteren Butschas mehr gibt", schrieb Baerbock wörtlich in einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung. Dabei spielte sie auf Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha an, die nach dem Abzug russischer Truppen von dort für Entsetzen gesorgt hatten. Baerbock betonte, zur Unterstützung zählten auch weitere Waffenlieferungen. Denn mit Worten sei Kremlchef Wladimir Putin nicht zu stoppen.
Ukrainische Behörden rufen am 100. Kriegstag zum Durchhalten auf
Mit Appellen zum Durchhalten haben die ukrainischen Behörden den 100. Tag der russischen Invasion begonnen. "Heute kämpfen und halten wir jeden Meter der Region Luhansk", sagte Regionalgouverneur Serhij Hajdaj. In den vergangenen hundert Tagen seien durch russische Angriffe in der Region 33 Krankenhäuser, 237 ländliche Gesundheitseinrichtungen, fast 70 Schulen und 50 Kindergärten zerstört worden. Schwer umkämpft ist insbesondere die Industriestadt Sjewjerodonezk, die letzte Bastion der Ukrainer in der Region Luhansk. Ukrainische Soldaten haben sich im Industriegebiet der Stadt verschanzt.
Tschad erklärt Nahrungsmittelnotstand
Der Tschad hat wegen der steigenden Preise für Lebensmittel infolge des Ukraine-Krieges den Notstand ausgerufen. Der Vorsitzende der regierenden Militärjunta, Mahamat Idriss Deby, warnte vor wachsender Gefahr für die Bevölkerung, wenn keine humanitäre Hilfe geleistet werde. Die UN gehen davon aus, dass in dem Staat in der Sahelzone in diesem Jahr 5,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein könnten. Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine sind die Weltmarktpreise für Getreide stark gestiegen. Rund 30 Prozent des weltweiten Weizenangebotes stammen aus den beiden Ländern.
Biden besteht auf strengeren Waffenregeln
US-Präsident Joe Biden hat den Kongress eindringlich aufgefordert, schärfere Gesetze gegen Waffengewalt in den Vereinigten Staaten zu verabschieden. Er reagierte damit auf eine Serie tödlicher Angriffe in jüngster Zeit. "Dieses Mal müssen wir wirklich etwas ändern", sagte Biden in einer emotionalen Ansprache im Weißen Haus. Der Demokrat nannte es "skrupellos", dass die Republikaner im US-Senat jede Verschärfung der Regelungen blockierten. Vor den Kongresswahlen im November rief er die Amerikaner dazu auf, "dieses Thema in den Mittelpunkt ihrer Wahlentscheidung" zu stellen.
Kanada entschädigt Indigene für Landraub
Kanada hat den indigenen Stamm der Siksika dafür entschädigt, dass der Staat ihm 1910 sein Land weggenommen hatte. Die Siksika erhalten demnach 1,3 Milliarden kanadische Dollar. Premierminister Justin Trudeau sagte bei der Unterzeichnung des entsprechenden Abkommens, es gehe darum, ein Unrecht aus der Vergangenheit wiedergutzumachen. Die kanadische Regierung hatte vor 112 Jahren fast die Hälfte des Reservatlandes des Stammes, der zu der Stammesgruppe der Blackfoot gehört, in der Provinz Alberta in Besitz genommen, um es für die Erschließung von Ressourcen zu nutzen und an Siedler zu verkaufen.
Lauterbach warnt vor Omikron-Subvariante
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält die Omikron-Subvariante "BA.5", die sich derzeit in Portugal trotz sehr hoher Impfquote rasant ausbreitet, für "ansteckender und gefährlicher" als die ursprüngliche Omikron-Variante. Deutschland werde möglicherweise ähnliche Probleme bekommen wie Portugal, sagte Lauterbach. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich im Hinblick auf Vorbereitungen für eine neue Corona-Welle im Herbst: So seien unter anderem Impfstoffe bestellt worden, die gegen unterschiedliche Varianten wirkten. Auch die Impfzentren würden weiter finanziert.
Queen sagt Teilnahme an Dankgottesdienst ab
Die britische Königin Elizabeth II. wird an diesem Freitag nicht an den weiteren Feierlichkeiten zu ihrem 70. Thronjubiläum teilnehmen. Die 96 Jahre alte Monarchin habe am Donnerstag "einige Beschwerden" verspürt und werde die Zeremonie in der Londoner Saint-Pauls-Kathedrale daher "mit großem Widerwillen" verpassen, teilte der Buckingham-Palast mit. Elizabeths zweitältester Sohn Andrew wird ebenfalls nicht mit dabei sein. Bei dem 62-Jährigen fiel ein Corona-Test positiv aus.