Langsam gesprochene Nachrichten

03.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Hunderte Tote durch Bahnkollision in Indien

Beim schwersten Zugunglück in Indien seit Jahrzehnten sind mindestens 288 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte weitere wurden verletzt, wie die Behörden des Bundesstaates Odisha mitteilten. Da weitere Tote unter den umgestürzten Waggons vermutet werden, dürfte die Opferzahl noch steigen. Gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata waren zwei Passagierzüge und ein Güterzug verunglückt. Der genaue Hergang ist noch unklar. Womöglich entgleiste zunächst einer der beiden Passagierzüge, ehe es zur Kollision mit den anderen Bahnen kam. An der Unfallstelle verlaufen mehrere Gleise parallel.

 

Wagner-Söldner verlassen Bachmut

Die russische Privatarmee Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin den angekündigten Abzug aus dem eroberten Bachmut fast abgeschlossen. 99 Prozent der Einheiten hätten die Stadt im Osten der Ukraine verlassen, teilte Prigoschin mit. Alle Positionen seien dem russischen Verteidigungsministerium übergeben worden. Prigoschin hatte den Abzug für Anfang Juni angekündigt. Nach früheren Angaben sollen nur zwei Wagner-Leute bleiben, um die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk zu unterstützen. Die Ukraine hat Bachmut offiziell bisher nicht aufgegeben.

 

USA pochen auf Rüstungskontrolle

Die Vereinigten Staaten haben Russland und auch China zu Rüstungskontrollgesprächen über Atomwaffen aufgerufen. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, sagte in Washington, sein Land wolle Gespräche mit der Regierung in Moskau über eine Nachfolge des 2026 auslaufenden Atomwaffen-Kontrollvertrags New Start. Er wies zugleich darauf hin, in der Frage der Rüstungskontrolle werde China immer wichtiger. Bis zum Jahr 2035 könnte China bis zu 1500 atomare Sprengköpfe besitzen. Das wäre "eine der größten nuklearen Aufrüstungen der Geschichte in Friedenszeiten", sagte Sullivan beim Jahrestreffen der Nationalen Vereinigung für Rüstungskontrolle.

 

El Salvadors Staatschef zeigt sich weiter unnachgiebig

Nach dem harten Vorgehen gegen Bandenkriminalität hat El Salvadors Präsident Nayib Bukele nun ein entschlossenes Vorgehen gegen Korruption angekündigt. Dazu solle eigens ein Gefängnis für einschlägig Verurteilte errichtet werden, kündigte der konservative Staatschef an. Damit will Bukele offenbar seine Politik der harten Hand fortsetzen, die in der Bevölkerung auf große Zustimmung stößt. Vor mehr als einem Jahr hatte er den Ausnahmezustand in El Salvador verhängt, um gegen berüchtigte Jugendbanden vorzugehen. Menschenrechtler prangern in dem Zusammenhang zahllose willkürliche Festnahmen an. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte bezeichnete die mehrmalige Verlängerung des Notstandes als sehr besorgniserregend.

 

Erdogan tritt neue Amtszeit an

Nach seiner Wiederwahl vergangenen Sonntag wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an diesem Samstag erneut im Amt vereidigt. An der feierlichen Zeremonie in der Hauptstadt Ankara wird unter anderem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilnehmen. Der inzwischen 69-jährige Erdogan lenkt seit 20 Jahren die Geschicke der Türkei - zunächst als Ministerpräsident, anschließend als Staatschef. Er regiert das Land dabei zunehmend autoritär. Kritiker werfen dem islamisch-konservativen Präsidenten die Unterdrückung der Opposition vor.

 

Italien wirft deutschen Seenotrettern Gesetzesverstoß vor

Die italienische Küstenwache hat die beiden aus Deutschland stammenden Rettungsschiffe "Mare*Go" und "Sea-Eye 4" für jeweils 20 Tage festgesetzt. Damit dürfen die Crews in dieser Zeit nicht zu Einsätzen im Mittelmeer auslaufen. Beide Schiffe privater Hilfsorganisationen hatten am Freitag Bootsmigranten und -flüchtlinge in italienische Häfen gebracht. Laut Küstenwache haben die Besatzungen dabei jedoch gegen Italiens Gesetz zur Rettung von Menschen aus dem Mittelmeer verstoßen, das zum Jahresbeginn verschärft wurde. Den Seenotrettern wird vorgeworfen, illegalerweise mehrere Rettungsaktionen kombiniert und einen nicht zugewiesenen Hafen angelaufen zu haben.