03.08.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Amnesty wirft Kriegsparteien im Sudan Kriegsverbrechen vor
Amnesty International beschuldigt die Kriegsparteien im Sudan, schwere Verbrechen gegen die Bevölkerung zu begehen. Wahllose Angriffe forderten „massenhaft zivile Opfer“, erklärte die Menschenrechtsorganisation. Ein Amnesty-Bericht dokumentiert auch gezielte Attacken auf Krankenhäuser und Kirchen. Manche Menschenrechtsverletzungen seien als Kriegsverbrechen zu betrachten. Überall im Sudan erlebe die Bevölkerung „unvorstellbare Gräuel“, betonte die Vize-Generalsekretärin der deutschen Sektion, Julia Duchrow. Amnesty wirft den Konfliktparteien zudem sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungen vor.
Weltbank stellt Zahlungen für Hilfsprojekte in Niger vorerst ein
Wegen des Militärputsches in Niger hat die Weltbank Zahlungen an das Land bis auf Weiteres ausgesetzt. Das teilte sie in Washington mit. Ausnahme seien Partnerschaften mit dem Privatsektor, die „mit Vorsicht“ fortgesetzt würden. Man werde die Lage weiter genau beobachten. Die Bank hatte 2022 1,5 Milliarden Dollar und dieses Jahr bisher 730 Millionen Dollar für Projekte in Niger ausgezahlt. Dort hatten Offiziere der Präsidialgarde jüngst den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. General Abdourahamane Tiani ernannte sich zum neuen Machthaber.
Moskau bewaffnet Milizen an der Grenze zur Ukraine
In Russland haben die Gouverneure der an die Ukraine angrenzenden Regionen Kursk und Belgorod die Bewaffnung von „Volksmilizen“ angekündigt. Seine Region werde seit Monaten fast täglich von „terroristischen Angriffen“ aus der Ukraine getroffen, erklärte der Gouverneur von Kursk, Roman Starowojt. Die Freiwilligenmilizen sollen das Militär, die Nationalgarde, die Polizei und den Grenzschutz unterstützen. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, händigte persönlich Waffen an Milizionäre aus. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte die Bewaffnung der Milizen „rechtmäßig“ und „notwendig“.
Papst fordert von Europa neue Zukunftsvisionen
In seiner ersten großen öffentlichen Rede während seines Portugal-Besuchs hat Papst Franziskus an Europa appelliert, gemeinsam die Probleme der Welt zu lösen. Vor Vertretern der Regierung und Zivilgesellschaft mahnte er in der Hauptstadt Lissabon mehr Handeln an und forderte erneut Friedensbemühungen. Angesichts von Kriegen und Konflikten sowie dadurch ausgelösten Leids und Migration kritisierte der Pontifex, dass Europa zu wenig zur Lösung von Problemen beitrage. In der Vatikanbotschaft empfing Franziskus zudem 13 Personen, die in der Vergangenheit von Geistlichen missbraucht worden waren.
Beschädigter Autofrachter wird nochmals verlegt
Der in der Nordsee durch ein Großfeuer schwer beschädigte Autofrachter „Fremantle Highway“ wird in den niederländischen Seehafen Eemshaven geschleppt. Das teilte die nationale Wasserbehörde mit. Eemshaven ist der nächstgelegene Seehafen des derzeitigen Ankerplatzes etwa 16 Kilometer nördlich der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Eemshaven liegt an der deutschen Grenze etwa auf der Höhe von Emden. Der Hafen sei die beste Option angesichts der schlechten Wetterbedingungen, teilte die Behörde weiter mit. Der Frachter hat rund 1,6 Millionen Liter Schweröl und knapp 3800 Fahrzeuge, darunter 500 E-Autos, an Bord.
Airbus und US-Firma Voyager wollen neue Raumstation bauen
Die Raumfahrtsparte des europäischen Flugzeugbauers Airbus und das US-Startup Voyager Space wollen zusammen eine Raumstation entwickeln, die die alternde internationale Station ISS ersetzen soll. Die Firmen gründeten dazu ein Gemeinschaftsunternehmen. Die US-Raumfahrtbehörde NASA will die ISS spätestens 2030 ausmustern. Die neue Station namens Starlab solle 2028 ins All gebracht werden, erklärte der Chef von Voyager Space, Dylan Taylor. In der Raumstation soll unter der Bedingung der Schwerelosigkeit vor allem für die Pharmaindustrie geforscht werden. Weltraumtourismus sei nicht das Ziel.