03.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
IAEA-Chef Grossi zieht erstes Fazit nach AKW-Besuch in der Ukraine
Angesichts des wiederholten Beschusses des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja in der Ukraine bangen internationale Experten nach einem Besuch um die Sicherheit dort. Seine größte Sorge bleibe, dass das AKW durch weiteren Beschuss schwer beschädigt werde, sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, nach seiner Rückkehr nach Wien. Zwar seien Schäden offenkundig und inakzeptabel, aber wichtige Sicherheitselemente wie die Stromversorgung des Kraftwerks funktionierten, erläuterte er weiter. Er erwarte eine genaue Analyse der Sicherheit des AKW durch seine vor Ort verbliebenen Experten im Laufe der nächsten Woche.
Keine Gaslieferung durch Nord-Stream-Pipeline
Die Lieferung von russischem Gas nach Deutschland durch Nord Stream 1 bleibt auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Der russische Energiekonzern Gazprom teilte mit, an einer Turbine sei ein Ölleck entdeckt worden, dieses müsse repariert werden. Bis zur Reparatur werde die Lieferung von Gas durch diese Leitung komplett eingestellt. Der Hersteller der Turbine, das deutsche Unternehmen Siemens Energy, erklärte, das von Gazprom angeführte Ölleck sei kein "technischer Grund", um die Gaslieferung zu stoppen. Solche Lecks beeinflussten normalerweise nicht den Betrieb einer Turbine.
USA liefern Taiwan Waffen und Rüstungssysteme
Die USA verkaufen Taiwan inmitten wachsender Spannungen mit China Waffen im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar. Laut Außenministerium enthält das Paket unter anderem ein Radar-gestütztes Raketen-Frühwarnsystem. Geplant ist auch die Lieferung von bis zu 60 Raketen. Die USA erklärten, das Rüstungsgeschäft sei "für Taiwans Sicherheit unverzichtbar". Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt.
Sri Lankas Ex-Präsident Rajapaksa aus Exil zurückgekehrt
Der vor den Protesten in Sri Lanka geflüchtete Ex-Präsident Gotabaya Rajapaksa ist nach wochenlangem Auslandsaufenthalt in sein Heimatland zurückgekehrt. Rajapaksa hatte siebeneinhalb Wochen im Ausland verbracht. Er war zunächst nach Singapur gereist, von wo aus er seinen Rücktritt erklärte. Dann reiste er nach Thailand weiter. Durch seine Rückkehr drohen dem Krisenstaat neue Spannungen. Eigens für Rajapaksa wurde nach Angaben aus Verteidigungskreisen eine Sicherheits-Einheit gegründet, um ihn nach seiner Rückkehr zu beschützen.
Acht Polizisten bei Sprengstoffattacke in Kolumbien getötet
Bei einem Sprengstoffanschlag in Kolumbien sind acht Polizisten getötet worden. Die Attacke ereignete sich in einer ländlichen Gegend im Departamento Huila im Westen des Landes, wie Staatschef Gustavo Petro mitteilte. Es handelt sich um den schwersten Angriff gegen die Polizei seit Petros Amtsantritt Anfang August. Petro hat nach seiner Amtseinführung die Friedensverhandlungen mit der Guerillagruppe ELN wieder aufgenommen. Die Gespräche waren nach einem von der ELN verübten Autobomben-Anschlag mit mehr als 20 Toten im Jahr 2019 unterbrochen worden.
Trauerfeier für verstorbenen Ex-Staatschef Gorbatschow
In Moskau findet an diesem Samstag die Trauerfeier für den verstorbenen sowjetischen Ex-Präsidenten Michail Gorbatschow statt. Wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Gorbatschows Familie weiter berichteten, ist anschließend die Beisetzung auf dem Nowodewitschi-Friedhof geplant. Russlands Staatschef Wladimir Putin nimmt nicht an der Trauerfeier teil. Der Kreml machte Terminschwierigkeiten geltend. Gorbatschow, der als wichtiger Wegbereiter der deutschen Einheit gilt, war am Dienstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Er hatte die Sowjetunion als deren letzter Präsident von 1985 bis 1991 geführt.