Langsam gesprochene Nachrichten

04.01.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Wahldebakel für Republikaner McCarthy im Repräsentantenhaus

Das US-Repräsentantenhaus hat die Wahl eines Vorsitzenden nach drei erfolglosen Abstimmungen vertagt. Der Fraktionschef der Republikaner, Kevin McCarthy, schaffte es drei Mal nicht, die nötige Mehrheit von 218 Stimmen hinter sich zu versammeln. Bis zu 20 Abgeordnete der eigenen Partei verweigerten dem 57-Jährigen die Gefolgschaft. Es war das erste Mal in 100 Jahren, dass die konstituierende Sitzung der Kongresskammer ohne Wahl eines Vorsitzenden endete. McCarthy will Nachfolger der Demokratin Nancy Pelosi werden. Bei den Midterms hatten die Republikaner die Mehrheit in der Kammer erreicht.
 

Deutschland verfehlt CO2-Einsparziele für 2022

Deutschland hat 2022 trotz der Energie-Krise seine CO2-Emissionen kaum verringert. Vorläufigen Zahlen zufolge emittierte Deutschland 761 Millionen Tonnen Treibhausgas, fünf Millionen Tonnen mehr als eine selbst gesetzte Obergrenze vorsieht. Aus einer Auswertung des Thinktanks Agora Energiewende geht hervor, dass dafür unter anderem Kohlekraftwerke verantwortlich sind, die aufgrund der Gas-Sparvorgaben hochgefahren wurden. Größtes Problemfeld ist demnach der Verkehr, der sein Sektorenziel um 11 Millionen Tonnen verfehlte. Zugleich wurde mit 248 Terawattstunden so viel Strom wie nie zuvor aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen.
 

Ukraine liegt vorn bei deutschen Rüstungsexport-Genehmigungen

Die Ukraine war im vergangenen Jahr das wichtigste Zielland für Genehmigungen deutscher Rüstungsexporte. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Demnach erlaubte die Bundesregierung Ausfuhren in die Ukraine im Umfang von 2,25 Milliarden Euro. Das entspricht etwa einem Viertel des Gesamtvolumens. Auf Platz zwei lagen die Niederlande, gefolgt von den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Insgesamt erlaubte die Regierung Rüstungsexporte im Wert von 8,36 Milliarden Euro. Das ist der zweithöchste Betrag in der Geschichte der Bundesrepublik nach dem Jahr 2021.
 

Seoul droht Pjöngjang mit Ende des innerkoreanischen Militärpakts

Südkorea könnte im Fall weiterer Luftraumverletzungen einen Militärpakt mit dem nördlichen Nachbarn auf Eis legen. Präsident Yoon Suk-yeol würde eine Aussetzung des Abkommens von 2018 in Betracht ziehen, falls Nordkorea wie in der vergangenen Woche erneut in den südkoreanischen Luftraum eindringe, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Als Reaktion forderte Yoon das Militär auf, zur Vergeltung bereit zu sein. Binnen eines Jahres solle eine umfassende Drohneneinheit aufgebaut werden.
 

Deutsche Jahresinflation steigt auf Rekordhoch

Die Verbraucherpreise sind 2022 so stark gestiegen wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik. Die Inflationsrate kletterte wegen teurer Energie und Lebensmittel infolge des Ukraine-Krieges um 7,9 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. 2021 hatte die Inflation bei 3,1 Prozent gelegen. Hoffnung auf ein Abflauen der Teuerung macht der starke Rückgang am Jahresende 2022: Niedrigere Energiepreise und die staatliche Erdgashilfe ließen die Verbraucherpreise im Dezember nur noch um 8,6 Prozent wachsen. Im Oktober betrug die Teuerungsrate 10,4 Prozent, der höchste Stand seit 1951.
 

Französische Stadt Pantin ändert für ein Jahr ihren Namen

Die französische Stadt Pantin nennt sich im Bemühen um "die Gleichheit zwischen Frauen und Männern" ein Jahr lang "Pantine". Dem Namen des Vororts nördlich von Paris werde ein 'e' hinzugefügt, sagte der sozialistische Bürgermeister Bertrand Kern. Im Französischen zeigt ein 'e' am Wortende oft eine weibliche Form an. Nach Aussage Kerns soll die Änderung die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen sowie "die Gewalt gegen Frauen" kritisieren. Ansonsten bleibt die Aktion symbolisch: Es gibt weder ein neues Schild am Ortseingang noch wird der Name in der offiziellen Korrespondenz geändert.
 

Brasiliens Idol Pelé in Santos bestattet

Nach einer dreitägigen Staatstrauer ist der brasilianische Fußball-Star Pelé mit einer feierlichen Zeremonie im engsten Familienkreis in Santos beigesetzt worden. Der 82-Jährige fand seine letzte Ruhestätte auf dem höchsten Friedhof der Welt. Das Friedhof-Hochhaus liegt in Sichtweite des Stadions seines langjährigen Vereins FC Santos. Zuvor hatten mehr als 230.000 Menschen von ihrem Idol Abschied genommen. Danach fuhr Pelés Sarg in einem Trauerzug zu der letzten Ruhestätte. Der einstige Stürmerstar war am 29. Dezember im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.