04.02.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ballon lässt Blinkens China-Reise platzen
Der über den Vereinigten Staaten gesichtete mutmaßliche Spionage-Ballon aus China sorgt für neue Verwerfungen zwischen beiden Ländern. US-Außenminister Antony Blinken kritisierte den Vorfall als "unverantwortlich" und "inakzeptabel". Eine geplante Reise nach Peking sagte er kurzfristig ab. Das chinesische Außenministerium betonte, der Ballon werde für Forschungszwecke genutzt. Er sei wegen starken Windes von seinem Kurs abgekommen. Die USA sollten Ruhe bewahren und Fehlurteile vermeiden, wurde Chinas Spitzendiplomat Wang Yi zitiert.
G7 übernehmen EU-Preisdeckel für Ölprodukte
Nach den Mitgliedern der Europäischen Union haben sich auch die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten des Westens und Australien auf Preisobergrenzen für russische Ölprodukte verständigt. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung hervorgeht, legten sie Preisdeckel von 100 US-Dollar pro Fass für Kraftstoffe wie Diesel und 45 Dollar für weniger hochwertige Produkte wie Heizöl fest. So solle Russland daran gehindert werden, von seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine zu profitieren, hieß es. Bereits Anfang Dezember war ein Preisdeckel für russisches Rohöl von 60 Dollar je Fass beschlossen worden.
Selenskyj setzt auf schnellen EU-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft nach dem Gipfel mit der EU in Kiew weiter auf einen raschen Beitritt seines Landes zur Europäischen Union. Es sei möglich, die Verhandlungen darüber noch dieses Jahr zu beginnen, sagte Selenskyj in seiner jüngsten Videobotschaft. Die Spitzen der Europäischen Union hatten bei dem Gipfel am Freitag die "beträchtlichen Anstrengungen" der Ukraine bei deren EU-Bewerbung gewürdigt. Kommissionschefin Ursula von der Leyen betonte allerdings auch, dass die Ukraine bis zur Aufnahme in das Staatenbündnis noch einen langen Weg vor sich habe.
Westen ermahnt Iran wegen des Atomprogramms
Im Streit um das iranische Atomprogramm hat der Westen an Teheran appelliert, eingegangene Verpflichtungen einzuhalten. Zugleich kritisierten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA einen Regelverstoß im Atomkraftwerk Fordo. Die Internationale Atomenergiebehörde hatte jüngst erklärt, der Iran habe heimlich die Konfiguration mehrerer Zentrifugen verändert. Dafür gebe es "keine glaubhafte zivile Begründung". Schon jetzt reichert die Islamische Republik Uran bis auf 60 Prozent an. Die Grenzwerte des auf Eis liegenden Internationalen Atomabkommens von 2015 sind damit weit überschritten.
Brasilien versenkt verseuchtes Marineschiff
Ungeachtet der Proteste von Umweltschützern hat Brasilien einen ausgemusterten Flugzeugträger im Atlantik versenkt. Die ausgewählte Stelle liege rund 350 Kilometer vor der Küste, teilte die Marine mit. Dort sei das Meer etwa 5000 Meter tief. Das sechs Jahrzehnte alte Kriegsschiff, in dem Dämmplatten aus gesundheitsschädlichem Asbest verbaut sind, war zuvor monatelang im Atlantik herumgeirrt. Ein türkisches Unternehmen hatte den Flugzeugträger 2021 gekauft, doch die Türkei hatte eine Anlegeerlaubnis widerrufen. Brasilien ließ das Schiff mit Verweis auf Umweltrisiken ebenfalls nicht mehr an Land.
Tesla-Anleger scheitern mit Sammelklage gegen Musk
Im Prozess gegen Tech-Milliardär Elon Musk wegen irreführender Tweets über den E-Autobauer Tesla ist der Unternehmenschef in den USA vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen worden. Die Geschworenen in San Francisco erklärten Musk für nicht schuldig. Er hatte 2018 auf Twitter angekündigt, Tesla für einen Preis von 420 Dollar pro Aktie von der Börse nehmen zu wollen. Die Finanzierung dafür sei "gesichert", schrieb er damals. Der Tesla-Kurs schnellte daraufhin in die Höhe. Später machte Musk einen Rückzieher, was den Anlegern Milliardenverluste bescherte.