Langsam gesprochene Nachrichten

04.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Angriff auf größtes Atomkraftwerk Europas in der Ukraine

Nach einem Angriff russischer Truppen ist im größten Atomkraftwerk Europas im Südosten der Ukraine ein Brand ausgebrochen. Das Feuer sei inzwischen gelöscht, es habe nicht die Atomreaktoren betroffen, hieß es von ukrainischer Seite. Die Internationale Atomenergie-Organisation IAEA erklärte unter Berufung auf die ukrainische Atomaufsicht, in Saporischschja sei zunächst keine veränderte Strahlenbelastung gemessen worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich mit einem Video zu Wort und warf Russland vor, sich nun auf "Nuklear-Terror" zu verlegen. Außenminister Dmytro Kuleba hatte zuvor getwittert, die russische Armee schieße von allen Seiten auf Saporischschja. Von unabhängiger Seite lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
 

Scholz warnt vor Eskalation in der Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert und zugleich betont, dass es keine direkte Konfrontation der NATO mit Russland geben dürfe. Das würde eine dramatische Eskalation dieser schwierigen Lage in der Ukraine mit sich bringen, warnte Scholz im Zweiten Deutschen Fernsehen. Gedanken an einen "Regime Change" im Kreml - also einen Sturz von Russlands Staatschef Wladimir Putin - erteilte der Bundeskanzler eine Absage. Demokratie könne man nicht von außen in Länder exportieren. Zugleich verteidigte Scholz die Entscheidung, deutsche Panzerabwehrwaffen und Boden-Luft-Raketen an die Ukraine zu liefern.
 

Tech-Konzerne ziehen Konsequenzen aus russischem Angriff auf Ukraine

Google setzt sein Anzeigengeschäft in Russland nach dem Angriff auf die Ukraine bis auf Weiteres aus. Betroffen sei Werbung sowohl im Umfeld der Internet-Suche als auch bei der Videoplattform YouTube, teilte der Konzern mit. Zuvor hatte Google nur bestimmte Anzeigen rund um den Krieg blockiert. Als weiteres Tech-Unternehmen stoppte der Apartment-Vermittler Airbnb seine Aktivitäten in Russland und auch in Belarus, wie Firmenchef Brian Chesky bei Twitter schrieb.
 

Früherer US-Außenminister fordert Anerkennung Taiwans durch USA

Bei einem Besuch in Taiwan hat sich der frühere US-Außenminister Mike Pompeo für eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen der USA mit der demokratischen Inselrepublik eingesetzt. In einer Rede in Taipeh sagte Pompeo, es gehe um die Anerkennung der unverkennbar bereits existierenden Realität. Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in die Ukraine war Pompeo am Vortag mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen zusammengetroffen. Die kommunistische Führung in Peking betrachtet die freiheitliche Insel nur als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung.
 

USA wollen Konsulat in Kuba wieder öffnen

Das seit 2017 geschlossene US-Konsulat in Kuba nimmt seine Arbeit schrittweise wieder auf. Zunächst werde in begrenztem Umfang wieder mit der Ausstellung von Visa für Migranten begonnen, sagte der diplomatische Geschäftsträger der US-Botschaft in Havanna, Timothy Zuñiga-Brown, vor Journalisten. Eine größere Zahl an US-Diplomaten werde nach Kuba zurückkehren. 2017 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump nach der mysteriösen Erkrankung von Botschaftsmitarbeitern am "Havanna-Syndrom" die Schließung des Konsulats angeordnet. Die Betroffenen klagten über Hör- und Sehprobleme, Kopfschmerzen und Benommenheit.
 

Libyen hat wieder zwei Regierungen

Im Kampf um politische Einflussnahme in Libyen rangeln jetzt wieder zwei Regierungen um die Macht. Nachdem das Parlament am Dienstag in der östlichen Stadt Tobruk einem neuen Kabinett unter Ex-Innenminister Fathi Baschaga das Vertrauen ausgesprochen hatte, legten Regierungsvertreter ihren Eid ab. Der neue Premier Baschaga bekräftigte, Ziel sei es, auch in Tripolis an die Macht zu kommen. Doch in der westlich gelegenen Hauptstadt sitzt die Regierung von Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba. Das Parlament hatte Baschaga mit der Begründung zum Regierungschef gewählt, Dbaibas Mandat sei mit dem im Dezember geplatzten Termin für allgemeine Wahlen beendet.
 

Präsident Macron kandidiert für zweite Amtszeit

Nun ist es offiziell: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bewirbt sich um eine zweite Amtszeit. "Ich bin Kandidat, um mit Ihnen gemeinsam eine französische und europäische Antwort auf die Herausforderungen des Jahrhunderts zu finden", heißt es in einem Schreiben des Mitte-Politikers an seine Landsleute. Die Wahlen finden im April statt. In Umfragen landet Macron seit Monaten mit rund 25 Prozent Zustimmung auf Platz eins und damit vor der Rechten Marine Le Pen, der Konservativen Valérie Pécresse und dem Rechtsextremen Éric Zemmour.