04.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Drei Tote nach Schüssen in Kopenhagen
Bei einem Schusswaffenangriff in einem Einkaufszentrum der dänischen Hauptstadt Kopenhagen sind mindestens drei Menschen getötet worden, drei weitere Personen wurden schwer verletzt. Ein 22-jähriger Däne wurde als Tatverdächtiger festgenommen. Zu seinem möglichen Motiv machte die Polizei keine Angaben. In sozialen Medien werde über einen rassistischen Hintergrund spekuliert, berichtete der Kopenhagener Polizeichef. Dafür gebe es derzeit aber keine Anhaltspunkte. Der mutmaßliche Schütze soll im Laufe des Tages einem Richter vorgeführt werden.
Wiederaufbaukonferenz für Ukraine beginnt in Lugano
Delegationen aus fast 40 Ländern und internationale Organisationen beraten zwei Tage im schweizerischen Lugano über den Wiederaufbau der Ukraine. Die Regierung des kriegszerstörten Landes will dabei erstmals ihre Prioritäten für den Aufbauprozess präsentieren. Bei dem Treffen soll eine Strategie entworfen werden, die sich am Marshallplan orientiert, der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wiederaufbau Europas beigetragen hat. Die Ukraine wird bei der Tagung auch mit Forderungen nach umfassenden Reformen konfrontiert werden, insbesondere bei der Bekämpfung der im Land weitverbreiteten Korruption.
Wieder Protest proeuropäischer Demonstranten in Tiflis
In Georgiens Hauptstadt Tiflis haben erneut zehntausende Menschen für die Annäherung ihres Landes an die Europäische Union demonstriert. Die am Sonntagabend vor dem Parlament versammelten Menschen verlangten zugleich den Rücktritt der Regierung. Diese machen sie dafür verantwortlich, dass Georgien beim jüngsten EU-Gipfel – im Unterschied zur Ukraine und Moldau – nicht der Status eines EU-Beitrittskandidaten gewährt worden war. Nach Agenturberichten nahmen mehr als 35.000 Menschen an der Kundgebung teil. An diesem Montag soll ein Treffen von Demonstranten mit Regierungschef Irakli Garibaschwili stattfinden.
ECOWAS beendet Sanktionen gegen Mali
Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS hat ihre Strafmaßnahmen gegen das von einer Militärjunta regierte Mali aufgehoben. Die Wirtschafts- und Finanzsanktionen seien mit sofortiger Wirkung beendet, teilte ECOWAS-Kommissionschef Jean-Claude Kassi Brou mit. Die Grenzübergänge zu Mali würden wieder geöffnet. Zuvor hatte das Militär angekündigt, bis 2024 Parlaments- und Präsidentenwahlen abzuhalten. Die Mitgliedschaft Malis in der ECOWAS-Staatengruppe bleibt allerdings weiter ausgesetzt.
Bestürzung über Polizeieinsatz in Ohio
In den USA sorgt der Tod eines weiteren Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz für Entsetzen. Die Polizei in Akron im Bundesstaat Ohio veröffentlichte mehrere Videos des Einsatzes von Ende Juni. Darauf ist zu sehen, wie auf den 25 Jahre alten Jayland Walker Dutzende Schüsse abgefeuert werden. Walker war nach offizieller Darstellung mit seinem Wagen geflüchtet, nachdem ihn die Beamten wegen eines Verkehrsdelikts anhalten wollten. Während der Verfolgungsjagd soll er selbst einen Schuss abgefeuert haben. Proteste in Akron gegen Polizeigewalt verliefen bisher friedlich.
Tote und Verletzte bei Tragödie in den Dolomiten
Nach ungewöhnlich hohen Temperaturen hat ein Gletscherbruch in den italienischen Alpen mindestens sechs Menschen in den Tod gerissen. Etliche Personen wurden verletzt, weitere Opfer werden befürchtet. Es sei noch unklar, wie viele Bergsteiger zum Zeitpunkt des Unglücks am Marmolata-Gletscher in den Dolomiten unterwegs gewesen seien, sagte eine Sprecherin der Rettungskräfte. Filmaufnahmen zeigten mit Felsbrocken vermischte Schneemassen, die mit ohrenbetäubendem Lärm ins Tal herunterrasten. Erst am Samstag war auf dem Marmolata-Gipfel ein Rekordwert von plus zehn Grad Celsius gemessen worden.