04.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
G7 sehen keinen Grund für "aggressive Militäraktionen" Chinas
Die führenden Industriestaaten des Westens haben Chinas Reaktion auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan scharf kritisiert. Es gebe keine Rechtfertigung dafür, einen Besuch als Vorwand für aggressive Militäraktionen in der Taiwanstraße zu nutzen, erklärten die Außenminister des G7-Bündnisses und forderten China im Konflikt um Taiwan zur Zurückhaltung auf. Man rufe die Volksrepublik China auf, den Status quo in der Region nicht einseitig gewaltsam zu ändern, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Unterdessen haben die bis Sonntag dauernden chinesischen Militärmanöver nahe Taiwan begonnen.
US-Senat stimmt NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands zu
Der US-Senat hat einem Beitritt von Schweden und Finnland zur NATO fast einstimmig zugestimmt. Über die Parteigrenzen hinweg votierten 95 Senatorinnen und Senatoren dafür - einer stimmte dagegen. Demokraten und Republikaner hatten sich zuvor in seltener Einigkeit deutlich für die Norderweiterung des Bündnisses ausgesprochen. Das US-Repräsentantenhaus hatte das Vorhaben im Juli mit der Verabschiedung einer Resolution unterstützt. Notwendig war allerdings nur die Zustimmung des Senats mit einer Zweidrittelmehrheit.
Ukraine erhöht Ernteprognose trotz Krieg
Die Ukraine hat trotz des laufenden russischen Angriffskrieges ihre Ernteprognose für dieses Jahr um rund zehn Prozent angehoben. Erwartet werden nun 65 bis 67 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten, sagte Agrarminister Mykola Solskyj. Laut Ministerpräsident Denys Schmyhal steige der Export schrittweise per Eisenbahn, Straße und über die Donauhäfen. Der wieder angelaufene Export über die Schwarzmeer-Häfen bei Odessa schaffe weitere Möglichkeiten. Wegen der ausbleibenden Ausfuhren und den auch dadurch steigenden Lebensmittelpreisen hat sich die Hungerkrise in vielen Ländern verschärft.
UN-Chef ruft zu stärkerer Besteuerung von Energie-Gewinnen auf
Angesichts weltweiter Sorgen vor einer Energiekrise hat UN-Generalsekretär António Guterres zu einer stärkeren Besteuerung der Gewinne von Energie-Unternehmen aufgerufen. Dass Öl- und Gasunternehmen von dieser Krise mit Rekordgewinnen profitierten sei unmoralisch, sagte Guterres in New York. Er rufe alle Regierungen dazu auf, diese exzessiven Gewinne zu besteuern und mit den Geldern die verletzlichsten Menschen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Zudem rief Guterres zum Energiesparen und zu einem rascheren Übergang zu erneuerbaren Energien auf.
Irakischer Mullah al-Sadr ruft zu weiteren Protesten auf
Der Schiitenführer und einflussreiche irakische Geistliche Muktada al-Sadr hat seine Anhänger zur Fortsetzung ihrer Proteste im Regierungsviertel von Bagdad aufgerufen. Das Parlament müsse aufgelöst und eine Neuwahl angesetzt werden. Seine Anhänger hatten am Samstag das Parlamentsgebäude gestürmt. Sie wollen verhindern, dass eine Allianz unter Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki eine Regierung bildet. Al-Sadrs Partei hatte die Wahlen im Oktober gewonnen, es gelang ihm aber nicht, eine Koalition zusammenzubringen. Der Irak ist seit zehn Monaten ohne Regierung.
Vulkanausbruch in der Nähe von Reykjavik
Aus einer Erdspalte am isländischen Vulkan Fagradalsfjall strömen Lava und Rauch. Satellitenbilder bestätigten außerdem eine Deformation der Erdkruste durch Einströmen von Magma in relativ geringer Tiefe unter der Erde. Es gelte die Alarmstufe Rot, teilte die isländische Wetterbehörde mit. Der Riss im Gestein soll mehrere hundert Meter lang sein. Der Tafelvulkan Fagradalsfjall liegt rund 40 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Das Außenministerium schrieb auf Twitter, das Risiko für besiedelte Gegenden und kritische Infrastruktur werde als sehr niedrig betrachtet.