04.08.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Eindringlicher Hilferuf des in Niger festgesetzten Präsidenten
Gut eine Woche nach dem Militärputsch in Niger hat der festgesetzte Präsident des westafrikanischen Landes, Mohamed Bazoum, einen dringenden Appell an die Weltgemeinschaft gerichtet. In einem online veröffentlichten Gastbeitrag für die US-Tageszeitung „Washington Post“ erklärte er, es gehe darum, die – so wörtlich – „letzte Bastion des Respekts für Menschenrechte im Sahel zu retten“. Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso seit 2020 war Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde. Er schreibe als Geisel, so Bazoum weiter. Sollte der Staatsstreich gelingen, werde er Folgen für die gesamte Welt haben.
Ex-US-Präsident Trump erneut vor Gericht
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei seiner Anhörung im Prozess wegen seiner Rolle beim Sturm auf das Kapitol Anfang Januar 2021 auf „nicht schuldig“ plädiert. Der 77-jährige Republikaner und Präsidentschaftsbewerber musste zur formalen Vorstellung der Anklage vor einer Richterin in der Hauptstadt Washington erscheinen. Die erste Anhörung nach der Anklageverlesung findet am 28. August statt. Trump wertete die Strafverfolgung gegen ihn einmal mehr als politisch motiviertes Manöver. Er ist der erste Ex-Präsident in der US-Geschichte, der sich wegen mutmaßlicher Straftaten vor Gericht verantworten muss.
Selenskyj kritisiert „widerwärtige“ Praktiken in Rekrutierungszentren
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Praktiken in Rekrutierungszentren seines Landes als „widerwärtig“ angeprangert. Er habe darüber mit Innenminister Ihor Klymenko und dem Leiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes, Wasyl Maljuk, gesprochen und schnelle Besserung gefordert. Der Leiter eines Rekrutierungszentrums in Odessa war im vergangenen Monat wegen Korruption verhaftet worden. Ein schärferes Vorgehen gegen Korruption ist eine der Bedingungen Brüssels für den angestrebten Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union.
Weiteres Urteil gegen Kreml-Kritiker Nawalny erwartet
In einem weiteren Prozess gegen den inhaftierten russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny will ein Gericht das Urteil verkünden. Dem Kreml-Kritiker wird vorgeworfen, eine „extremistische“ Organisation gegründet und finanziert zu haben. Außerdem habe er zu extremistischen Aktivitäten aufgerufen. Dem 47-Jährigen drohen bis zu 20 weitere Jahre Straflager. Der Prozess findet im Hochsicherheitsgefängnis des etwa 250 Kilometer südöstlich von Moskau gelegenen Straflagers IK-6 statt. Dort verbüßt Nawalny bereits eine neunjährige Strafe wegen angeblichen Betrugs.
Mehr als 50 Verletzte bei Ausschreitungen in Stockholm
Bei gewalttätigen Ausschreitungen während eines eritreischen Kulturfestivals sind in Stockholm mehr als 50 Menschen verletzt worden, mindestens acht davon schwer. Schwedische Medien berichten von etwa 1000 Demonstranten, die sich am Donnerstag im Norden der Hauptstadt versammelt und Steine auf Polizisten geworfen hätten. Aufnahmen zeigten Brände auf dem Festivalgelände, zerstörte Fahrzeuge und mit Stöcken bewaffnete Männer. Vor dreieinhalb Wochen hatte es ähnliche Szenen im hessischen Gießen gegeben.
Hunderttausende heißen Papst beim Weltjugendtag willkommen
Beim Weltjugendtag in Lissabon ist Papst Franziskus von Hunderttausenden jungen Menschen aus der ganzen Welt gefeiert worden. Franziskus segnete am Donnerstag die Menge in einem Park in der portugiesischen Hauptstadt, während er eine Runde mit dem Papamobil fuhr. Zuvor hatte das Oberhaupt der Katholiken auf Lösungen für den Klimawandel und andere globale Probleme gedrungen. Nötig sei ein „echter Sinneswandel“ statt „unklarer Kompromisse“, sagte der 86-Jährige. Die portugiesischen Behörden bezifferten die Zahl der Teilnehmer beim Weltjugendtag auf 500.000.