Langsam gesprochene Nachrichten

04.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

US-Republikaner stürzen McCarthy

Zum ersten Mal in der US-Geschichte muss ein Vorsitzender des Repräsentantenhauses in Washington aufgrund eines Parlamentsvotums seinen Posten räumen. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte dafür, den republikanischen Amtsinhaber Kevin McCarthy abzusetzen. Hintergrund ist eine parteiinterne Revolte. Angeführt von dem Hardliner Matt Gaetz beschlossen mehrere Abgeordnete der Republikaner, den Vorsitzenden zu entmachten. Die Demokraten von Präsident Joe Biden verzichteten darauf, McCarthy zu Hilfe zu kommen, und votierten ebenfalls gegen ihn.
 

Grenzkontrollen als Maßnahme gegen Schlepper

Die EU-Binnengrenze zur Slowakei ist seit Mitternacht undurchlässiger geworden. In gegenseitiger Absprache haben Österreich, Tschechien und Polen Grenzkontrollen zu ihrem Nachbarland eingeführt. Hintergrund ist der Anstieg von irregulärer Migration in die Europäische Union. Ziel sei es, das Geschäft der Schleppermafia mit aller Vehemenz zu stören, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Karner. Zunächst zehn Tage lang werde es stichprobenartige Kontrollen entlang der Grenze zur Slowakei geben. Der grenzüberschreitende Verkehr solle so wenig wie möglich eingeschränkt werden.
 

Ratspräsident für schnellen ukrainischen EU-Beitritt

EU-Ratspräsident Charles Michel befürwortet einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union bis zum Jahr 2030. Dies sei möglich, wenn „beide Seiten ihre Hausaufgaben machen“, sagte Michel dem Magazin „Der Spiegel“. Von der EU verlangt Michel unter anderem schnellere Entscheidungsprozesse. Mit der zügigen Aufnahme der Ukraine würde die Europäische Union auch beweisen, dass sie geopolitisch handlungsfähig sei. Zugleich betonte Michel, dass es keinen politischen Rabatt geben werde - weder für die Ukraine noch für andere EU-Beitrittskandidaten. Das sind neben der Türkei die sechs Westbalkanstaaten und die Republik Moldau.

Rumänien schickt Soldaten zur KFOR-Truppe in den Kosovo

Angesichts der angespannten Lage im Kosovo will Rumänien etwa 100 Soldaten in die ehemalige serbische Provinz entsenden. Bukarest füge der KFOR-Friedenstruppe ein „Kontingent auf Kompanie-Niveau“ hinzu, erklärte der rumänische Botschafter bei der NATO, Dan Neculăescu, im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Großbritannien hatte in der Vorwoche vermeldet, etwa 600 zusätzliche Soldaten im Kosovo zu stationieren. Sie sollen die KFOR-Truppe verstärken. Vor einer Woche hatte sich im Nordkosovo der schwerste Zwischenfall in der Region seit Jahren ereignet. Bei dem Angriff auf eine Polizei-Patrouille wurden ein Polizist und drei bewaffnete Serben getötet.

Prominente Gegnerin des tunesischen Präsidenten Saied inhaftiert

In Tunesien ist Abir Moussi, eine bekannte Widersacherin von Präsident Kais Saied, am Eingang des Präsidentenpalastes festgesetzt worden. Ihr Anwalt Aroussi Zgir sagte, die Oppositionspolitikerin sei 48 Stunden festgehalten worden. Ihr werde unter anderem „Behinderung des Rechts auf Arbeit“ und „ein Angriff mit dem Ziel, Chaos zu stiften“ vorgeworfen. Er sprach von einer „Entführung“. Moussi hatte erklärt, sie sei zum Palast gegangen, um Einsprüche gegen Kommunalwahlen einzureichen, die für Ende des Jahres geplant sind. Moussi führt die Freie Verfassungspartei, die zuletzt Proteste gegen Saied organisiert hat.

Tödliches Busunglück in Venedig

In der norditalienischen Touristenmetropole Venedig sind bei einem schweren Busunglück mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 20 weitere wurden verletzt. Bürgermeister Luigi Brugnaro sprach von einer „Tragödie“ und einer „apokalyptischen Szene“. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sprach den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Nach Angaben der Feuerwehr von Venedig fing der Bus Feuer, nachdem er von einer Brücke gestürzt war.

Wassermassen reißen Soldaten in Indien mit sich

Nach einer Sturzflut in Nordostindien werden nach Angaben der indischen Armee 23 Soldaten vermisst. Wegen starker Niederschläge über dem Lhonak-See im Bundesstaat Sikkim sei es zu Überschwemmungen im Fluss Teesta gekommen, teilte die Armee mit. Die Wassermassen hätten Soldaten und mehrere Fahrzeuge mit sich gerissen. Ein Rettungseinsatz sei im Gange. Während der Monsunzeit in Indien kommt es häufig zu heftigen Überschwemmungen. Sie beginnt für gewöhnlich im Juni - im Oktober enden die heftigsten Regenfälle für gewöhnlich.