05.01.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
USA: Russland setzt nordkoreanische Raketen ein
Russland hat nach Angaben der US-Regierung Raketen aus Nordkorea gegen die Ukraine eingesetzt. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, Pjöngjang habe kürzlich Raketenwerfer und ballistische Raketen an Moskau geliefert. Über den Jahreswechsel hätten die russischen Streitkräfte mehrere dieser Flugkörper auf die Ukraine abgefeuert. Kirby sprach von einer „besorgniserregenden Eskalation“ im Ukraine-Konflikt. Zugleich handele es sich um einen Verstoß gegen UN-Sanktionen, denen Nordkorea wegen seines Raketen- und Atomprogramms unterliege. Die USA würden den Fall im UN-Sicherheitsrat ansprechen.
Ukrainischer Luftangriff auf die Krim
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen russischen Kommandoposten auf der von Moskau annektierten Krim angegriffen. Wie das Militär mitteilte, lag das Ziel in der Nähe von Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte ihren Hauptstützpunkt hat. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Stadt, Michail Roswoschajew, sprach vom „massivsten Angriff“ in der jüngeren Vergangenheit. Mindestens ein Mensch sei verletzt worden. Teile abgeschossener ukrainischer Raketen seien auf bewohntes Gebiet gestürzt. Die Halbinsel Krim ist von großer Bedeutung für die Logistik der russischen Streitkräfte im Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Terrormiliz IS reklamiert Anschlag im Iran für sich
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat die Verantwortung für den Doppelanschlag in der iranischen Stadt Kerman übernommen. Zwei Attentäter hätten während der Feierlichkeiten am Todestag des iranischen Generals Ghassem Soleimani ihre Sprengstoffgürtel gezündet, erklärte die sunnitische Gruppe. Durch zwei Explosionen nahe der Grabstätte waren am Mittwoch mindestens 84 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Unterdessen verurteilte der UN-Sicherheitsrat die Attacke. Es war der blutigste Terrorakt im Iran seit der Islamischen Revolution von 1979. Der IS betrachtet die Schiiten, die im Land die Vorherrschaft haben, als abtrünnige Muslime.
UN-Nothilfebüro: Tagelang kein Zugang zum Norden Gazas
Hilfsorganisationen können nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA seit Tagen keine dringend benötigte lebensrettende Hilfe in den Norden Gazas bringen. Wie OCHA mitteilte, waren UN- und ihre Partnerorganisationen vier Tage nicht in der Lage, humanitäre Hilfe nördlich des Flusses Wadi Gaza zu liefern. Der Zugang zu den Gebieten werde verzögert oder verweigert, zudem werde dort weiter gekämpft. Besonders dringend benötigt würden Medikamente, um mehr als 100.000 Menschen einen Monat zu versorgen. Man fordere einen dringenden, sicheren, dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfe zu den Gebieten nördlich des Wadi Gaza.
Bundesregierung kommt Landwirten entgegen
Nach massiven Protesten der Landwirte in Deutschland nimmt die Bundesregierung einen Teil der geplanten Subventionskürzungen zurück. Anders als geplant wird die Steuerbefreiung für Kraftfahrzeuge in der Forst- und Landwirtschaft nun doch nicht gestrichen. Beim Agrardiesel entfallen die bisherigen Vergünstigungen nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise bis 2026. Bundesagrarminister Cem Özdemir sagte, damit sei eine überproportionale Belastung der Branche abgewendet worden. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, nannte die Korrektur dagegen unzureichend. An der geplanten Aktionswoche mit bundesweiten Protesten ab Montag halte man daher fest.
Ex-Sprintstar Pistorius wird aus Haft entlassen
Knapp elf Jahre nach den tödlichen Schüssen auf seine damalige Freundin kommt der frühere südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius frei. Er könne die Haftanstalt in der Nähe von Pretoria an diesem Freitag verlassen, teilten die Behörden mit. Der Rest seiner Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. In dieser Zeit darf Pistorius auch keine Interviews geben. Der Ex-Athlet war 2014 wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp zunächst zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Weil die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel einlegte, kam der Fall vor ein Berufungsgericht. Dort erhielt Pistorius 2017 wegen Mordes eine Gefängnisstrafe von mehr als 13 Jahren.