05.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russland beschneidet weiter Recht auf freie Meinungsäußerung
Der russische Präsident Wladimir Putin hat mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung unterzeichnet. Mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden kann nach einem neuen Gesetz, wer nach Lesart des Kremls "Falschinformationen" über den Kampf der russischen Soldaten in der Ukraine verbreitet. Putin setzte zudem ein Gesetz in Kraft, das Strafen vorsieht für jene, die zu Sanktionen gegen russische Bürger aufrufen. Ihnen drohen Einreiseverbote und die Beschlagnahme von Vermögen. Wegen Russlands Angriff auf die Ukraine hat der Westen bereits Hunderte Russen mit Sanktionen belegt.
UN warnen vor Nahrungsmittelkrise in der Ukraine
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat sich besorgt über die Versorgungslage der Zivilbevölkerung in der Ukraine geäußert. Durch die Kämpfe habe sich die Lage für die Menschen dramatisch zugespitzt. Sie könnten nur unter größter Gefahr Besorgungen machen, sagte der Direktor des WFP in Deutschland, Martin Frick. Die Priorität der UN-Organisation sei es jetzt, Versorgungswege zu den Epizentren des Konflikts zu etablieren, bevor die Kämpfe weiter eskalieren. Ein internationales Team sei bereits in der Ukraine und den Nachbarstaaten, um Hilfe zu koordinieren.
Deutschland bereitet Aufnahme von Ukraine-Kriegsopfern vor
Die Bundesregierung bereitet sich darauf vor, verletzte und kranke Ukraine-Flüchtlinge aufzunehmen und auf Krankenhäuser im gesamten Bundesgebiet zu verteilen. "Zu den Verwundeten des Krieges kommen noch diejenigen, die ihre medizinische Versorgung verlieren", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Dazu zählten Krebspatienten oder Dialyse-Patienten. Die Lage der Menschen in der Ukraine sei schon schrecklich, werde aber noch schlimmer werden, so Lauterbach. Die Strategie des russischen Präsidenten Wladimir Putin laufe darauf hinaus, "auch die medizinische Infrastruktur zu zerschlagen".
China erhöht Militärausgaben
Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit Taiwan und seinen Nachbarn will China seinen Militäretat in diesem Jahr deutlich um 7,1 Prozent steigern. Das geht aus dem neuen Haushaltsentwurf hervor, der zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking vorgelegt wurde. Die Gesamtausgaben sollen hingegen nur um 3,9 Prozent wachsen. Die starke Steigerung der Militärausgaben findet angesichts der Drohungen der kommunistischen Führung gegenüber dem demokratischen Taiwan und der Territorialstreitigkeiten Chinas mit seinen Nachbarn im Süd- und Ostchinesischen Meer besondere Aufmerksamkeit.
Österreich hebt fast alle Corona-Beschränkungen auf
In Österreich fallen an diesem Samstag fast alle Corona-Beschränkungen weg. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen, keine Obergrenze für Besucher von Veranstaltungen und keine Sperrstunde mehr. Damit kann auch in der Nachtgastronomie wieder gefeiert werden. Nur die Hauptstadt Wien will sich nicht auf alle Öffnungsschritte einlassen und hält an der fast überall geltenden FFP2-Maskenpflicht fest. Grund für die Lockerungen ist die stabile Lage in den Kliniken. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich bei rund 2200 Fällen pro 100.000 Einwohner, das ist in etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.
Supreme Court stellt Todesurteil für Bostoner Attentäter wieder her
Der Oberste Gerichtshof der USA hat das Todesurteil gegen den Attentäter vom Bostoner Marathonlauf 2013 wieder in Kraft gesetzt. Er kippte in Washington mit klarer Mehrheit die vorherige Aufhebung des Todesurteils gegen Dschochar Zarnajew durch ein Bundesberufungsgericht im Jahr 2020. Die Verfassungsrichter erklärten, der heute 28-Jährige habe vor seiner Verurteilung einen fairen Prozess vor einer unvoreingenommenen Jury erhalten. Dschochar Zarnajew war im Mai 2015 wegen des Anschlags mit drei Toten und 264 Verletzten zum Tode und zugleich zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Tödlicher Anschlag auf Moschee in Pakistan
Bei einem Selbstmord-Anschlag auf eine Moschee im Nordwesten Pakistans sind nach Krankenhausangaben mindestens 56 Menschen getötet und 194 verletzt worden. Nach Angaben eines Zeugen drang der Attentäter kurz vor dem Freitagsgebet in die Moschee der schiitischen Minderheit in Peshawar ein und erschoss mehrere Gläubige, bevor er sich in die Luft sprengte. In den Krankenhäusern der Stadt wurde der Notstand ausgerufen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich über ihr Propaganda-Sprachrohr "Amaq" zu der Tat. Der jetzige Anschlag war der blutigste seit fünf Jahren.