05.06.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Russland will ukrainische Großoffensive vereitelt haben
Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine ukrainische Großoffensive im Süden der Donezk-Region vereitelt. Der Feind habe seine Ziele nicht erreicht, erklärte das Ministerium im Nachrichtenkanal Telegram. Rund 250 ukrainische Soldaten seien getötet worden. 16 Panzer, drei Schützenpanzer und 21 gepanzerte Kampffahrzeuge seien zerstört worden. Das Ministerium veröffentlichte ein Video, das mehrere ukrainische Panzerfahrzeuge zeigen soll, die nach Beschuss auf einem Feld explodieren. Von unabhängiger Seite lassen sich die Angaben nicht verifizieren. Die Regierung in Kiew äußerte sich bislang nicht dazu.
Fast 500 Kinder im Ukraine-Krieg getötet
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens 485 Kinder getötet worden. Es handele sich dabei ausschließlich um Opfer, deren Daten in der Ukraine offiziell erfasst worden seien, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. In Wirklichkeit liege die Zahl deutlich höher. Selenskyj verwies auch auf die mehr als 19.500 Kinder, die aus besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland verschleppt worden seien. Bislang sei es erst in rund 370 Fällen gelungen, die „kleinen Ukrainer“ zurückzuholen, sagte er.
Weltweit fordern Demonstranten Nawalnys Freilassung
Anlässlich des 47. Geburtstags von Alexej Nawalny haben in Russland und vielen anderen Ländern Menschen für die Freilassung des Kremlgegners demonstriert. In Russland wurden nach Angaben des Bürgerrechtsportals OVD-Info 109 Personen festgenommen. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch veröffentlichte auf Twitter Fotos von Protestkundgebungen unter anderem aus Deutschland, Japan, Australien, Georgien und Russland. Nawalny selbst wandte sich über Onlinenetzwerke mit einer persönlichen Botschaft an die Öffentlichkeit. Er bekräftigte, trotz der harten Haftbedingungen in dem Straflager 260 Kilometer nordöstlich von Moskau nicht den Mut zu verlieren.
Hunderttausende protestieren in Warschau gegen Polens Regierung
In Warschau haben Hunderttausende Menschen gegen die nationalkonservative Regierung Polens demonstriert. Die Organisatoren sprachen von der größten Kundgebung seit dem Ende des Kommunismus im Jahr 1989. Laut Stadtverwaltung nahm rund eine halbe Million Menschen daran teil. Die Teilnehmer schwenkten Plakate mit der Aufschrift „Genug ist genug“ und „Nein zu einem autoritären Polen“. An der Spitze des Demonstrationszugs marschierte der ehemalige polnische Gewerkschaftsführer, Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa. Der Oppositionspolitiker und ehemalige EU-Ratspräsident Donald Tusk warnte, die Demokratie in Polen liege „im Sterben“.
Baerbock und Heil werben in Brasilien um Fachkräfte
Außenministerin Annalena Baerbock und Arbeitsminister Hubertus Heil sind zu einer mehrtägigen Südamerika-Reise gestartet. Es geht darum, Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu werben. Zum Auftakt sind Gespräche in Brasilien geplant. Die Bundesregierung wolle die Einwanderungspolitik „vom Kopf auf die Füße stellen, denn unsere Wirtschaft braucht dringend mehr Fachkräfte“, erklärte Baerbock vor ihrem Abflug in Berlin. Brasilianische Pflegekräfte und kolumbianische Elektriker fänden in Deutschland bereits offene Arme, diese Partnerschaft solle ausgebaut werden.