Langsam gesprochene Nachrichten

06.12.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Trump benennt Musk-Berater als KI-Beauftragten

Der designierte US-Präsident Donald Trump will den Risikokapitalgeber David Sacks zum Regierungsbeauftragten für künstliche Intelligenz und Kryptowährungen ernennen. Der 52-Jährige, der als Vertrauter von Tesla-Chef Elon Musk gilt, solle die USA zum Weltmarktführer im Geschäft mit KI und Digitalwährungen machen. Zudem werde er die Redefreiheit im Internet schützen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Sacks war unter anderem Geschäftsführer des US-Zahlungsdienstleisters PayPal und Mitgründer des früheren Unternehmensnetzwerks Yammer. Als weitere Personalentscheidung gab Trump bekannt, der ehemalige republikanische Senator David Perdue werde die Vereinigten Staaten künftig als Botschafter in China vertreten.
 

Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne

In Australien fahndet die Polizei wegen eines Anschlags auf eine Synagoge nach zwei Verdächtigen. In dem jüdischen Gotteshaus in Melbourne war an diesem Freitag ein Feuer ausgebrochen. Dem Gemeindevorstand zufolge wurde dabei mindestens ein Synagogenbesucher verletzt. Die maskierten Täter schlugen laut Zeugen mehrere Scheiben ein und verteilten Brandbeschleuniger im Gebäude. Die Feuerwehr, die mit zahlreichen Kräften anrückte, konnte den Brand nach kurzer Zeit löschen. Premierminister Anthony Albanese sprach von einem „Skandal“ und einem „Akt des Antisemitismus“. Die Täter hätten Menschenleben in Gefahr gebracht und darauf abgezielt, Angst in der jüdischen Gemeinde zu schüren, sagte der Regierungschef.
 

Macron will rasch neuen Premierminister ernennen

Nach dem Sturz des französischen Regierungschefs Michel Barnier hat Präsident Emmanuel Macron die Ernennung eines Nachfolgers „in den kommenden Tagen“ angekündigt. Vordringliches Ziel des neuen Premierministers werde die Verabschiedung des Haushalts sein, sagte Macron in einer Fernsehansprache. Vorgezogene Neuwahlen lehnte er erneut ab. Der Präsident betonte, er selbst werde sein Mandat bis zum Ende der Amtszeit 2027 ausführen. Die Linkspopulisten verlangten Macrons Rücktritt und erklärten, sie würden gegen die künftige Regierung ebenfalls ein Misstrauensvotum einreichen, falls der nächste Premierminister nicht aus ihren Reihen komme. Barnier hatte nach einem Misstrauensvotum der linken Opposition, das von den Rechtspopulisten unterstützt worden war, am Donnerstag seinen Rücktritt eingereicht.
 

EU verschärft wegen Rumänien-Wahl Überwachung von Tiktok

Wenige Tage vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Rumänien hat die EU-Kommission ihre Überwachung der Videoplattform Tiktok verschärft. Sie begründete dies mit dem Risiko von „Manipulation“. Im ersten Wahlgang war der rechtsradikale, pro-russische Kandidat Calin Georgescu überraschend auf Platz eins gekommen. Er hatte Tiktok massiv für seinen Wahlkampf genutzt. Die EU-Kommission ordnete an, die Plattform solle interne Dokumente und Informationen für mögliche Ermittlungen aufbewahren. Damit reagiert Brüssel nach eigenen Angaben auf Hinweise auf eine mögliche russische Einmischung in die Abstimmungen in Rumänien. Georgescu tritt in der Stichwahl am Sonntag gegen die Mitte-Rechts-Politikerin Elena Lasconi an.
 

Verkehrsminister für EU-weiten Führerscheinentzug

Ein Fahrverbot oder Führerscheinentzug in einem EU-Land soll künftig auch in allen anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union gelten. Darauf haben sich die Verkehrsminister der EU-Länder mehrheitlich in Brüssel verständigt. Bislang kann meist nur der EU-Staat vollständig den Führerschein entziehen, in dem die Fahrerlaubnis ausgestellt wurde. Bei Verkehrsdelikten in anderen Staaten gelten ein dauerhafter Entzug oder vorübergehende Fahrverbote nur dort, wo die Strafe verhängt wurde. Künftig soll Rasen mit mehr als 50 Stundenkilometern über der geltenden Höchstgeschwindigkeit EU-weit mit dem Entzug des Führerscheins bestraft werden, innerorts schon ab 30 Kilometern darüber. Auf der Liste der schweren Verkehrsdelikte stehen zudem Trunkenheit am Steuer und das Verursachen tödlicher Unfälle.
 

Airbus will mehr als 2000 Jobs streichen

Bei Airbus fällt der Stellenabbau in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte kleiner aus als befürchtet. Nach der Vorstellung des Umbauprogramms im Gesamtbetriebsrat teilte dessen Vorsitzender Thomas Pretzl mit, es sollten knapp 2050 Arbeitsplätze wegfallen. In Deutschland seien fast 700 Jobs betroffen, in Großbritannien, Frankreich und Spanien zusammen gut 1350. Betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen, so Pretzl weiter. Im Oktober hatte der Airbus-Konzern noch den Abbau von bis zu 2500 Stellen angekündigt. Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte beschäftigt in Europa rund 35.000 Menschen. Während das Geschäft mit Militärflugzeugen und Cyber-Sicherheit gut läuft, musste der Raumfahrtbereich von Airbus im ersten Halbjahr hohe Abschreibungen verbuchen.