Langsam gesprochene Nachrichten

06.01.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

US-Repräsentantenhaus vertagt Abstimmung über Chefposten

Nach fünf weiteren ergebnislosen Wahlgängen hat das US-Repräsentantenhaus die Abstimmung über den Vorsitz der Parlamentskammer erneut vertagt. Die nächste Sitzung soll nun am heutigen Freitag beginnen. Das Wahldrama im US-Kongress zieht sich bereits seit Dienstag hin. Hintergrund ist ein parteiinterner Machtkampf bei den Republikanern. Deren Kandidat für den Vorsitz des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, ist in den vergangenen Tagen bereits in elf Wahlgängen durchgefallen, weil ihm einige ultrakonservative Parteikollegen die Unterstützung verweigerten.

 

Selenskyj dankt Scholz für Schützenpanzer und Patriot-System

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz für die angekündigte Lieferung eines Patriot-Flugabwehrsystems und von Schützenpanzern vom Typ Marder gedankt. "Wir werden noch ein Patriot-System und mächtige Panzertechnik bekommen, das ist wirklich ein großer Sieg für unseren Staat", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. Er dankte auch den USA, die ebenfalls Schützenpanzer liefern wollen.

 

UN-Sicherheitsrat befasst sich mit Tempelberg-Besuch von israelischem Minister

Der UN-Sicherheitsrat hat sich auf Antrag Chinas und der Vereinigten Arabischen Emirate mit dem umstrittenen Besuch des rechtsextremen israelischen Sicherheitsministers Itamar Ben-Gvir auf dem Tempelberg in Jerusalem befasst. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan sprach dabei von einem "kurzen und völlig legitimen Besuch" des Ministers. Der palästinensische Gesandte bei den Vereinten Nationen, Riyad Mansour, warf Israel hingegen vor, mit "absoluter Verachtung" gegenüber den Palästinensern und der internationalen Gemeinschaft zu handeln. Er forderte die Mitglieder des Sicherheitsrates auf, Maßnahmen gegen Israel zu ergreifen.

 

Sohn von "El Chapo" in Mexiko gefasst

Soldaten haben im Nordwesten von Mexiko Ovidio Guzmán festgenommen, den Sohn des inhaftierten Drogenbosses Joaquín Guzmán, genannt "El Chapo". Ovidio hatte von seinem Vater einen Teil des Sinaloa-Kartells übernommen und galt als einer der größten illegalen Händler der Droge Fentanyl. Nach der Festnahme lieferten sich mutmaßliche Bandenmitglieder und Sicherheitskräfte über Stunden hinweg Kämpfe. Bewaffnete griffen unter anderem den Flughafen von Culiacán und eine Kaserne an, wie Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval mitteilte. Nach Behörden-Angaben wurde ein Polizist getötet, 18 Menschen wurden verletzt. Schulen, öffentliche Gebäude und der Flughafen wurden geschlossen.

 

Weltweit gesuchter Menschenhändler im Sudan festgenommen

Ein internationales Ermittler-Team hat nach eigenen Angaben einen der weltweit meistgesuchten Menschenhändler gefasst. Er konnte im Sudan festgenommen werden. Der als grausam geltende Anführer eines Menschenhändlerrings sei unter Führung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) aufgespürt worden, teilten Interpol sowie das Innenministerium des Golfstaats mit. Nach Angaben von Interpol ist der Mann aus Eritrea dafür bekannt, Migranten äußerst gewalttätig behandelt zu haben. Sein Netzwerk soll Menschen aus Ostafrika entführt, erpresst und ermordet haben.

 

Debatte über Silvester-Krawalle dauert an

Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Berlin und anderen Städten haben CDU und CSU eine zügige Aufarbeitung im Bundestag gefordert. Die Politik "dürfe nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei der "Rheinischen Post". Es müsse um die Frage gehen, warum vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund in der deutschen Gesellschaft nicht angekommen seien. Der Imam der Berliner Dar-as-Salam-Moschee, Mohamed Taha Sabri, plädierte für konsequente Strafen für Gewalttäter. Zugleich müsse es aber auch Integrationsangebote für Jugendliche geben, die keine Perspektive für sich sähen, sagte Sabri dem Evangelischen Pressedienst.