Langsam gesprochene Nachrichten

06.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj fordert Konsequenzen des Sicherheitsrats

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem UN-Sicherheitsrat gefordert, Russland für die Gräueltaten in dem Kiewer Vorort Butscha zur Rechenschaft zu ziehen. Die Vereinten Nationen müssten angesichts russischer Kriegsverbrechen sofort handeln, sagte Selenskyj in einer per Video übertragenen Rede vor dem wichtigsten UN-Gremium. Der Präsident schlug unter anderem einen möglichen Rauswurf Russlands aus dem Sicherheitsrat vor. Selenskyj spielte damit auf die Möglichkeit Russlands an, Entscheidungen des Gremiums in Sachen Angriffskrieg per Veto zu blockieren.
 

Weitere US-Hilfe für ukrainisches Militär

Die USA haben der Ukraine weitere 100 Millionen Dollar für Waffen bewilligt. Damit könne der dringende Bedarf des Landes an panzerbrechenden Waffen gedeckt werden, teilte US-Außenminister Antony Blinken mit. Bereits Ende vergangener Woche hatten die Vereinigten Staaten 300 Millionen Dollar für Waffen für die Ukraine genehmigt. Damit sollen unter anderem Drohnen und Raketensysteme sowie gepanzerte Fahrzeuge, Munition und Nachtsichtgeräte finanziert werden.
 

Kooperation bei Waffenentwicklung

Großbritannien, Australien und die USA wollen beim Thema Hyperschall-Raketen zusammenarbeiten. Die drei Länder wollen sowohl deren Entwicklung beschleunigen als auch an der Abwehr von Hyperschall-Waffen arbeiten, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Diese erreichen mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit und sind im Flug dennoch manövrierfähig. Geschosse dieser Art können deshalb nur schwer abgefangen werden. Wie bei ballistischen Raketen ist es auch bei Hyperschallwaffen möglich, sie mit Atomsprengköpfen zu bestücken. China hatte im vergangenen Jahr offenbar erfolgreich eine Hyperschall-Rakete getestet. Russland hat nach eigenen Angaben solche Geschosse im Ukraine-Krieg eingesetzt.
 

Schwere Vorwürfe gegen Mali

Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat die malische Armee im Zentrum des westafrikanischen Landes rund 300 Zivilisten getötet. Einige der Menschen in dem Ort Moura, die von den Soldaten für Dschihadisten gehalten wurden, seien systematisch getötet worden, berichtet die Nichtregierungsorganisation. Die Region ist einer der Hauptschauplätze der Gewalt in der Sahelzone. Die regierende Militärjunta hatte am Wochenende gemeldet, bei einem Großeinsatz Ende März 203 Terroristen getötet zu haben. Die deutsche Bundesregierung hat die malische Führung aufgerufen, die mutmaßlichen Gräueltaten aufzuklären.
 

Israelische Regierung offenbar ohne Mehrheit

In Israel ist eine Abgeordnete der Regierungspartei Jamina laut übereinstimmenden Medienberichten überraschend zurückgetreten. Damit verliere die Koalition von Ministerpräsident Naftali Bennett ihre hauchdünne Mehrheit im Parlament. Die Koalition wird von insgesamt acht Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum getragen - darunter ist erstmals eine arabische Partei. Grund für den Rücktritt der Abgeordneten Idit Silman sei ein Streit über religiöse Angelegenheiten gewesen, heißt es aus Israel. Die neue Regierung unter Bennett war Mitte Juni vergangenen Jahres vereidigt worden.
 

Kehrtwende des Bundesgesundheitsministers

Eine geplante freiwillige Isolation von Corona-Infizierten soll es in Deutschland nun doch nicht geben. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am späten Dienstagabend im Zweiten Deutschen Fernsehen an. Bleiben solle aber eine verkürzte Isolation von fünf Tagen. Nach ihren Beratungen am Montag hatten Lauterbach und die Gesundheitsminister aus den Bundesländern mitgeteilt, dass Corona-Infizierte und Kontaktpersonen ab Mai nur noch freiwillig und für kürzere Zeit in Isolierung oder Quarantäne müssen. Eine Anordnung des Gesundheitsamts sollte wegfallen. Lauterbach erklärte seine Kehrtwende damit, dass die mögliche Botschaft des Beschlusses, Corona sei nicht gefährlich, verheerend sei.