Langsam gesprochene Nachrichten

06.07.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Reformer gewinnt Stichwahl im Iran

Der moderate Politiker Massud Peseschkian hat die Präsidentenwahl im Iran in der zweiten Runde gewonnen. Das gab der Sprecher der Wahlbehörde bekannt. Peseschkian erreichte demnach 53,7 Prozent. Der Gegenkandidat, der ultrakonservative Said Dschalili, kam auf 44,3 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Wahlbehörde bei fast 50 Prozent. Rund 61 Millionen Iraner waren dazu aufgerufen, zwischen Peseschkian und Dschalili zu wählen. Die vorgezogene Wahl war nach dem Tod von Amtsinhaber Ebrahim Raisi angesetzt worden, der im Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen war.

 

Biden will weiter für US-Präsidentschaftswahl kandidieren

Amtsinhaber Joe Biden hält sich eigenen Aussagen zufolge für den am besten geeigneten Kandidaten für das US-Präsidentenamt. Niemand sei qualifizierter, Präsident zu sein und die Wahl zu gewinnen, als er selbst, sagte der 81-Jährige dem Sender ABC. Der Interviewer hatte ihn gefragt, ob das Risiko, die Wahl zu verlieren, nicht zu hoch sei, wenn er im Rennen bleibe. Biden hatte sich beim ersten Fernseh-Rededuell mit Herausforderer Donald Trump vor gut einer Woche mehrfach versprochen, den Faden verloren und konnte seine Sätze teils nicht beenden. Nach dem Auftritt flammte die Debatte darüber neu auf, ob Biden der richtige Kandidat der US-Demokraten für die Präsidentschaftswahl im November ist.

 

Orban brüskiert Verbündete mit Moskau-Reise

Wenige Tage nach Übernahme des EU-Ratsvorsitzes ist der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban zu Gesprächen mit Russlands Präsident Wladimir Putin zusammengetroffen. Dabei sei es um mögliche Auswege aus dem Ukraine-Konflikt gegangen, sagte Orban im Anschluss vor der Presse in Moskau. Putin erklärte erneut, für einen Frieden müsse die Ukraine von Russland beanspruchte Gebiete aufgeben. Im September hatte der Kremlchef im Zuge des russischen Angriffskrieges die widerrechtliche Annexion von vier ukrainischen Regionen erklärt. Mehrere EU-Vertreter äußerten sich über Orbans Reise befremdet. Der Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, der ungarische Regierungschef habe kein EU-Mandat für seinen Besuch bei Putin.

 

Kreml-Kritiker Kara-Mursa im Krankenhaus

Der inhaftierte russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa ist nach Angaben seiner Frau in ein Gefängnishospital verlegt worden. Seinen Anwälten werde der Zugang zu ihm verwehrt, schrieb Jewgenija Kara-Mursa im Online-Netzwerk X. Bereits zuvor hatten sich Angehörige des Kreml-Kritikers über dessen Gesundheitszustand besorgt gezeigt. Großbritannien war für eine sofortige Freilassung und eine Behandlung des 42-Jährigen eingetreten, der auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt. Ein russisches Gericht hatte Kara-Mursa im April 2023 wegen angeblichen Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt.

 

„Beryl" zieht weiter in Richtung USA und Mexiko

Der Wirbelsturm „Beryl" steuert die US-Golfküste und Nordmexiko an. Nach seinem verwüstenden Zug als starker Hurrikan durch die Karibik bewegt er sich jetzt abgeschwächt als Tropensturm in nordwestlicher Richtung über den Golf von Mexiko. Am Sonntag dürfte „Beryl" kurz vor der Küste zwischen den USA und Mexiko voraussichtlich wieder Hurrikanstärke erreichen, wie das US-Hurrikanzentrum warnt. Dem US-Bundesstaat Texas drohen den Meteorologen zufolge gefährliche Windschäden und Sturmfluten. Noch nie wurde so früh in der atlantischen Hurrikan-Saison ein derart starker Sturm registriert. Die Saison beginnt im Juni und dauert ein halbes Jahr.

 

Deutschland bei der Fußball-EM ausgeschieden

Der Traum vom vierten EM-Triumph nach 1972, 1980 und 1996 hat sich für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht erfüllt. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann verlor in Stuttgart im Viertelfinale der Heim-Europameisterschaft gegen Spanien mit 1 zu 2 nach Verlängerung und schied aus. Die Spanier treffen im Halbfinale in München auf Vize-Weltmeister Frankreich, der sich in Hamburg mit 5 zu 3 im Elfmeterschießen gegen Portugal durchgesetzt hatte. Für den türkischen Fußball-Nationalspieler Merih Demiral hat der beim Torjubel gegen Österreich gezeigte sogenannte „Wolfsgruß" schwerwiegende Folgen. Die Geste wird auch von der rechtsextremen türkischen Gruppierung „Graue Wölfe" benutzt. Der Europäische Fußballverband UEFA sperrte ihn für zwei Spiele. Damit wird der 26-Jährige das EM-Viertelfinale in Berlin gegen die Niederlande verpassen. Im EM-Viertelfinale in Düsseldorf stehen sich die Schweiz und England gegenüber.