Langsam gesprochene Nachrichten

06.08.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Israel tötet bei Luftschlag Dschihad-Militärchef

Nach einer Drohung militanter Palästinenser hat das israelische Militär auf Ziele im Gazastreifen geschossen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet. Darunter ist auch ein hochrangiger Kommandeur der Extremistenorganisation Islamischer Dschihad. Israels Ministerpräsident Jair Lapid sprach von einer "Anti-Terror-Operation" gegen "eine unmittelbare Bedrohung". Nach den israelischen Luftschlägen folgten Raketenangriffe aus dem Gazastreifen. Der Islamische Dschihad beschoss nach eigenen Angaben zur Vergeltung mehrere israelische Städte, darunter die Metropole Tel Aviv.

 

Taiwan wirft China Simulation von Angriff auf seine Hauptinsel vor

Taiwan hat China vorgeworfen, bei seinen Militärmanövern einen Angriff auf die taiwanische Hauptinsel simuliert zu haben. Einige chinesische Flugzeuge und Schiffe hätten die als Mittellinie bezeichnete inoffizielle Seegrenze zwischen der Volksrepublik und Taiwan überschritten, erklärte das Verteidigungsministerium in Taipeh. China hatte am Donnerstag als Reaktion auf den Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi umfangreiche Militärübungen vor der Küste Taiwans begonnen, die noch bis Sonntag andauern sollen. Die US-Regierung rief Peking zur Einstellung der Manöver auf.

 

Mahnende Worte bei Hiroshima-Gedenken

In der japanischen Stadt Hiroshima ist an die Opfer des Atombombenabwurfs vor 77 Jahren erinnert worden. Bei der Zeremonie riefen Bürgermeister Kazumi Matsui und UN-Generalsekretär António Guterres zur nuklearen Abrüstung auf. Angesichts der Sorgen vor Eskalationen im Nahen Osten, auf der koreanischen Halbinsel und in der Ukraine warnte Guterres davor, dass Krisen mit ernsten nuklearen Untertönen sich schnell ausbreiten würden. Die Menschheit spiele mit einer geladenen Waffe. Durch den Abwurf einer US-Atombombe am Ende des Zweiten Weltkriegs waren in Hiroshima geschätzt 140.000 Menschen ums Leben gekommen.

 

Selenskyj verlangt Strafmaßnahmen

Nach dem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Sanktionen gegen Russlands Nuklearindustrie gefordert. Konkret nannte Selenskyj in einer Videoansprache Strafmaßnahmen gegen den russischen Staatskonzern Rosatom. Nach Angaben des Saporischschja-Betreibers Energoatom kam es am Freitag auf dem Kraftwerksgelände zu drei Angriffen in der Nähe eines Reaktors. Die Regierungen in Moskau und Kiew warfen sich gegenseitig vor, für den Beschuss verantwortlich zu sein. Saporischschja ist Europas größtes Atomkraftwerk. Es liegt in einer von Russland besetzten Region im Südosten der Ukraine.

 

Gassparappell von Netzagentur-Chef

Nach neuerlichen Kürzungen der russischen Gaslieferungen müssen die Deutschen aus Sicht der Bundesnetzagentur deutlich mehr Energie sparen als bislang angenommen. Ein Gasmangel werde sich nur verhindern lassen, wenn Verbraucher mindestens 20 Prozent einsparten, sagte Behördenchef Klaus Müller der Zeitung "Welt am Sonntag". Zusätzlich müssten auch Durchleitungen an Nachbarländer reduziert und der Import erhöht werden. Im Fall einer Gasmangellage müssten auch private Haushalte mit verordneten Einschränkungen rechnen, warnte Müller.

 

Hohe Strafe für Lügen über Amoklauf

Der ultrarechte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones muss wegen falscher Behauptungen zu einem Schulmassaker Ende 2012 eine weitere Millionenstrafe zahlen. Die Geschworenen eines Gerichts in Austin im US-Bundesstaat Texas verurteilten den 48-Jährigen zu einem sogenannten Strafschadensersatz von 45,2 Millionen US-Dollar. Am Donnerstag hatten sie bereits entschieden, dass Jones an die Eltern eines bei dem Amoklauf ermordeten Grundschülers 4,1 Millionen Dollar zahlen muss. Jones hatte mehrfach behauptet, die Attacke sei vorgetäuscht worden, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen.