Langsam gesprochene Nachrichten

06.09.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

22 Jahre Haft für Proud-Boys-Anführer Tarrio

Enrique Tarrio, ehemaliger Anführer der rechtsextremen Gruppe „Proud Boys“ (Stolze Jungs), ist wegen seiner Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er sei der „ultimative Anführer“ der Verschwörung zum Angriff auf das Parlamentsgebäude im Januar 2021 gewesen, begründete Richter Timothy Kelly die hohe Strafe. Die Anklage hatte 33 Jahre Gefängnis für Tarrio gefordert und von einem kalkulierten terroristischen Akt gesprochen. Tarrio hielt sich am 6. Januar 2021 zwar nicht in Washington auf, feuerte die Mitglieder seiner Miliz jedoch aus der Ferne über die sozialen Medien an.
 

Ein Toter bei russischem Angriff auf Donau-Hafen Ismail

Bei einem russischen Drohnenangriff auf den Donau-Hafen der südukrainischen Stadt Ismail ist ein Mensch getötet worden. Der Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebes habe so schwere Verletzungen erlitten, dass er später im Krankenhaus gestorben sei, teilten die Behörden mit. Während der fast dreistündigen Attacke seien mehrere Agrar-Einrichtungen und Hafenanlagen beschädigt worden und Brände ausgebrochen. Nach Russlands Aufkündigung des Abkommens für den ukrainischen Getreide-Export über das Schwarze Meer hat sich Ismail zu einem der wichtigsten Umschlagplätze für die Getreide-Ausfuhr entwickelt.
 

Hohe Prämie für übergelaufenen russischen Piloten

Ein zur Ukraine übergelaufener russischer Pilot, der den Streitkräften Kiews einen Mi-8-Hubschrauber übergeben hat, bekommt eine Prämie von umgerechnet einer halben Million US-Dollar (rund 463.000 Euro). Der Sprecher des Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, teilte mit, das Geld werde in der ukrainischen Landeswährung ausgezahlt. Über den Fall des 28-jährigen Russen, der auch öffentlich auftritt, berichten ukrainische Medien seit Tagen. Laut dem Internetportal „Ukrajinska Prawda“ war der Pilot im ostukrainischen Gebiet Charkiw gelandet. Zwei nicht eingeweihte Mitglieder der Besatzung seien getötet worden.
 

Polen stockt Verteidigungsetat deutlich auf

Wegen Sicherheitsbedenken angesichts des Krieges im Nachbarland Ukraine will das NATO-Mitglied Polen seinen Verteidigungsetat erheblich aufstocken. Im kommenden Jahr werde Warschau 137 Milliarden Zloty (rund 30,6 Milliarden Euro) und damit mehr als vier Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben, sagte Präsident Andrzej Duda laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Das ist ein Anstieg gegenüber den bereits in diesem Jahr eingeplanten vier Prozent und weitaus mehr als die von den NATO-Partnern vereinbarten zwei Prozent.
 

53 Sicherheitskräfte in Burkina Faso getötet

Bei einem Angriff mutmaßlicher Dschihadisten sind im westafrikanischen Burkina Faso 17 Soldaten und 36 bewaffnete Helfer getötet worden. Etwa 30 Sicherheitskräfte seien bei der Attacke im Norden des Landes nahe der Grenze zu Mali und dem Niger verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Die Streitkräfte versuchen nach eigenen Angaben in der Provinz Yatenga, von Islamisten beherrschte Gebiete zurückzuerobern, um vertriebenen Dorfbewohnern die Rückkehr zu ermöglichen. Die durch einen Putsch im Oktober in Burkina Faso an die Macht gekommene Militärregierung unter General Ibrahim Traoré bemüht sich bislang vergeblich, die Dschihadisten zurückzudrängen.
 

Schwere Überschwemmungen im Südosten Chinas

Heftige Regenfälle durch Ausläufer des Taifuns „Haikui“ haben im Südosten Chinas zu großflächigen Überschwemmungen geführt. Städte in der Provinz Fujian mussten den U-Bahn-Verkehr einstellen, Schulen schließen und mehr als 36.000 Bewohner evakuieren, wie die Behörden mitteilten. In der Stadt Fuzhou starben zwei Feuerwehrleute, die in ihrem Einsatzfahrzeug von den Fluten mitgerissen worden waren. Meteorologen zufolge waren die Niederschläge in Fuzhou so stark wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Laut offiziellen Warnungen haben 49 Stauseen in den Provinzen Fujian und Guangdong die Hochwassergrenze überschritten.