Langsam gesprochene Nachrichten

06.10.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

UNICEF: 20.000 Kinder fliehen täglich vor Extremwetter

Wetterbedingte Katastrophen haben zwischen 2016 und 2021 rund 43,1 Millionen Kinder innerhalb ihrer Heimatländer vertrieben. Das seien rund 20.000 Kinder an jedem Tag, heißt es in einem Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Die Studie „Children Displaced in a Changing Climate“ listet die weltweite Zahl der Kinder auf, die aufgrund von Überschwemmungen, Stürmen, Dürren und Waldbränden ihr Zuhause verloren. Eine Schätzung für die kommenden 30 Jahre geht davon aus, dass etwa 96 Millionen Minderjährige allein wegen anschwellender Flüsse vertrieben werden könnten. Das Wissen sei da, um der eskalierenden Herausforderung zu begegnen, sagte UNICEF-Direktorin Catherine Russell. „Doch wir handeln viel zu langsam.“
 

Steinmeier trifft Biden in Washington

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reist an diesem Freitag kurzfristig zu seinem ersten Treffen mit US-Präsident Joe Biden nach Washington. Anlässlich des Tags der deutsch-amerikanischen Freundschaft wird das deutsche Staatsoberhaupt im Weißen Haus empfangen. Bei der Zusammenkunft soll es um die enge Abstimmung der NATO-Bündnispartner in einer Reihe wichtiger Fragen gehen. Dabei dürfte der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt stehen.
 

Bekanntgabe des Trägers des Friedensnobelpreises

Als Höhepunkt der Nobelpreis-Woche wird an diesem Freitag der diesjährige Friedensnobelpreisträger bekanntgegeben. Angesichts der gespannten Weltlage mit Ukraine-Krieg, Klimakrise und weiteren Konflikten gibt es Kandidaten genug: 259 Persönlichkeiten und 92 Organisationen sind in diesem Jahr im Rennen. Die Gesamtzahl von 351 Nominierten ist damit die zweithöchste überhaupt. Der Friedensnobelpreis gilt als wichtigster politischer Preis der Welt. Er ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird.
 

US-Militär schießt Drohne von NATO-Partner über Syrien ab

US-amerikanische Kampfflugzeuge haben im Nordosten Syriens eine Drohne des NATO-Verbündeten Türkei abgeschossen. US-Kommandeure hätten die Drohne als „potenzielle Bedrohung“ für die dort stationierten US-Soldaten eingeschätzt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington. Demnach war der Flugkörper weniger als einen halben Kilometer von US-Streitkräften entfernt. F-16-Kampfjets hätten die türkische Drohne schließlich abgeschossen. Dies sei ein bedauerlicher Vorfall, sagte der Pentagon-Sprecher. In Syrien gehen noch rund 900 US-Soldaten gegen Kämpfer der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) vor.
 

Trump pocht auf Immunität

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat beantragt, die gegen ihn erhobene Anklage wegen Wahlbeeinflussung abzuweisen. In einem beim zuständigen Bundesgericht in Washington eingereichten Antrag argumentierten Trumps Anwälte, der Republikaner sei durch seine damalige Immunität als Präsident geschützt. Trump war Anfang August von der Bundesjustiz wegen seiner Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten. Der Rechtspopulist, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut antreten will, hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und auf nicht schuldig plädiert. Wegen ähnlicher Vorwürfe wurde der 77-Jährige auch in Atlanta im Bundesstaat Georgia angeklagt.
 

Zehnmal lebenslänglich für Schüsse in New Yorks U-Bahn

Gut eineinhalb Jahre nach dem bewaffneten Angriff eines Mannes in der New Yorker U-Bahn wurde der Schütze zu zehnmal lebenslanger Haft verurteilt. Weitere zehn Jahre erhielt der 64-Jährige wegen des unerlaubten Tragens einer Schusswaffe. Die Verteidigung hatte auf eine Haftstrafe von 18 Jahren plädiert, weil der Angeklagte psychisch schwer krank sei. Der Mann hatte im April 2022 während der morgendlichen Hauptverkehrszeit in einer U-Bahn im Stadtteil Brooklyn das Feuer eröffnet. Mehr als 20 Menschen wurden durch Schüsse oder bei der entstehenden Panik verletzt – getötet wurde aber wie durch ein Wunder niemand. Die Motive des Täters bleiben im Dunkeln.