Langsam gesprochene Nachrichten

07.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Biden empfängt Scholz inmitten der Ukraine-Krise

Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor seinem Antrittsbesuch im Weißen Haus in Washington die Geschlossenheit mit den USA im Ukraine-Konflikt betont. Man habe hart daran gearbeitet, der russischen Führung die "klare Botschaft" zu übermitteln, dass sie bei einem Einmarsch ins Nachbarland einen "hohen Preis" zahlen würde, sagte Scholz. Ziel seines Besuchs bei US-Präsident Joe Biden sei "die Stärkung der transatlantischen Partnerschaft". In den vergangenen Wochen waren Differenzen zwischen Deutschland und den USA deutlich geworden, unter anderem mit Blick auf mögliche Sanktionen gegen Russland.
 

Australien öffnet Grenzen für Urlauber

In zwei Wochen will Australien wieder Touristen einreisen lassen. Voraussetzung ist, dass die Reisenden gegen das Coronavirus geimpft sind. Sein Land freue sich darauf, doppelt geimpfte Urlauber begrüßen zu dürfen, sagte Premierminister Scott Morrison in Canberra. Australien hatte im März 2020 seine Grenzen für Ausländer geschlossen. Auch Staatsbürger, die sich im Ausland aufhielten, durften in der Regel nicht wieder in ihr Heimatland einreisen. Die Regierung von Morrison hielt lange an einer Null-Corona-Politik fest. Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante musste sie diese jedoch aufgeben.
 

Ottawa durch LKW-Blockade in Not

Wegen der anhaltenden Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Ottawa hat der Bürgermeister der kanadischen Hauptstadt, Jim Watson, den Notstand ausgerufen. Dies spiegle "die ernste Gefahr und Bedrohung für die Sicherheit der Anwohner wider", so Watson. Im Zentrum Ottawas blockieren Fernfahrer weiterhin etliche Straßen mit hunderten Lastwagen. Ihr Ende Januar gestarteter "Freedom Convoy" quer durch Kanada war ursprünglich als Demonstration gegen eine Impfpflicht für Trucker gedacht. Inzwischen richtet sich der Protest gegen die Pandemie-Politik der Regierung von Ministerpräsident Justin Trudeau insgesamt.
 

Wirbelsturm wütet in Madagaskar

Durch den Zyklon "Batsirai" sind in Madagaskar nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, vielerorts knickten Strommasten und Bäume um. Zehntausende Bewohner brachten sich in Notunterkünften in Sicherheit. Die Küstenstadt Mananjary, wo der Wirbelsturm am Wochenende auf Land traf, sei "komplett zerstört", berichten Anwohner. Das Technische Hilfswerk aus Deutschland reagierte auf ein internationales Ersuchen aus Madagaskar und entsandte erste Einsatzkräfte in die Inselrepublik vor der Ostküste Afrikas.
 

Frankreich verbietet "Kükenschreddern"

Ebenso wie in Deutschland ist auch in Frankreich künftig Geflügelbetrieben die Tötung männlicher Küken untersagt. Stattdessen müssen Brütereien Geräte zur Geschlechtsbestimmung im Ei nutzen, um diese lange vor dem Schlüpfen auszusortieren. Die Unternehmen haben für die Umstellung noch bis Ende 2022 Zeit. Aus wirtschaftlichen Gründen werden in der Europäischen Union bisher jährlich mehrere hundert Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet - davon allein rund 50 Millionen Tiere in Frankreich. In Deutschland ist das sogenannte Kükenschreddern bereits seit Januar verboten.
 

Franziskus gibt seltenes Fernsehinterview

Der Papst hat Überheblichkeit und Starrheit als größte Gefahren für die Kirche benannt. Das machte das katholische Kirchenoberhaupt in einem Interview des italienischen Fernsehens deutlich. Der 85-Jährige warnte vor einer Überhöhung und Aufwertung der Geistlichen und Oberen in der Kirche gegenüber Laien, auch Klerikalismus genannt. Dieser sei eine Perversion der Kirche, so Franziskus, was zu Starrheit und Festgefahrenheit führe. Der Papst will unter anderem auf einer Weltsynode einfache Gläubige stärker einbinden, um die katholische Kirche fit für die Zukunft zu machen.
 

Peng distanziert sich von Missbrauchsvorwürfen

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, hat sich mit der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai getroffen, deren Fall weltweit für Aufregung gesorgt hatte. Sie habe mit Bach in Peking am Samstag zu Abend gegessen, sagte die 36-Jährige der französischen Sportzeitung "L'Equipe". In dem Interview distanzierte sich Peng erneut von Missbrauchsvorwürfen gegen einen hochrangigen chinesischen Politiker, die sie in einem sozialen Netzwerk erhoben hatte. Auch sei sie "nie verschwunden" gewesen. Zugleich gab Peng ihren voraussichtlichen Rückzug aus dem Profitennis bekannt.