07.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Ukraine erwartet Sturm auf Hauptstadt Kiew
In der Ukraine setzt die russische Armee ihre Angriffe in verschiedenen Regionen des Landes fort. Die Angriffe konzentrierten sich nach Angaben des ukrainischen Generalstabs auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw, sowie die Städte Sumy im Nordosten und Mykolajew im Süden. Der Generalstab warnte weiterhin, dass Moskau seine "Ressourcen für einen Angriff" auf Kiew sammle. Wegen der katastrophalen humanitären Situation rief die ukrainische Regierung zu einer sofortigen Evakuierung vieler Städte auf. Die russische Armee kündigte an, "humanitäre Korridore" für Zivilisten öffnen zu wollen.
Bisher 1,5 Millionen Flüchtlinge im Ukraine-Krieg
Der Krieg in der Ukraine treibt immer mehr Menschen in die Flucht. Nach Angaben der UN-Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR sind es nun 1,5 Millionen. "Dies ist nun die am schnellsten wachsende Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg", teilte die Organisation auf Twitter mit. In den kommenden Tagen würden weitere Millionen Menschen entwurzelt, wenn dieser sinnlose Konflikt nicht sofort beendet werde. Allein in Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Kriegsbeginn mehr als eine Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Nach Deutschland kamen bisher 37.800 Ukrainer.
Corona-Inzidenz in Deutschland steigt weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist den fünften Tag in Folge angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 1259,2 an. Am Vortag hatte der Wert bei 1231,1 gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages fast 78.500 Corona-Neuinfektionen. Experten gehen jedoch von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Binnen 24 Stunden wurden laut RKI zudem 24 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.
Bund gibt 200 Milliarden Euro für Klima und Energiesicherheit
Die Bundesregierung will bis 2026 insgesamt 200 Milliarden Euro für die Klimawende und eine größere Unabhängigkeit von Öl- und Gas-Importen ausgeben. Darauf haben sich Finanzminister Christian Lindner und Klimaminister Robert Habeck in den laufenden Haushaltsberatungen verständigt, wie beide bestätigten. Habeck sagte: "Dringender denn je müssen wir in unsere Energiesouveränität investieren." Lindner erklärte, das Geld solle etwa für den Aufbau von E-Ladesäulen, die Wasserstoff-Erzeugung oder auch die Dämpfung des Strompreises durch die Abschaffung der Umlage für Erneuerbare Energien fließen.
Le Pen verliert wichtige Mitstreiterin an Rivalen
Die französische Rechtspopulistin und Kandidatin bei der Präsidentenwahl im April, Marine Le Pen, hat eine hochrangige Mitstreiterin an ihren rechtsextremen Rivalen Eric Zemmour verloren. Le Pens Nichte Marion Maréchal bekundete bei einem Wahlkampfauftritt Zemmours in Toulon offiziell ihre Unterstützung für den ehemaligen Journalisten. Zemmour erhofft sich einen erneuten Aufschwung in den Beliebtheitswerten. Nachdem er Le Pen zunächst in den Umfragen überholt hatte, verlor sein Wahlkampf zuletzt an Schwung. Maréchal war 2012 als 22-Jährige als jüngste Abgeordnete ins Parlament gewählt worden.
Israelische Soldaten töten Palästinenser im Westjordanland
Israelische Soldaten haben einen weiteren jugendlichen Palästinenser im Westjordanland erschossen. Nach Angaben der Armee hatte der Verdächtige mit einem anderen Palästinenser Molotowcocktails gegen einen Militärposten im Gebiet Abu Dis östlich von Jerusalem geworfen. Der zweite Verdächtige konnte demnach entkommen. Stunden zuvor hatten israelische Sicherheitskräfte einen 19-jährigen Palästinenser getötet, der einen Beamten in der Jerusalemer Altstadt mit einem Messer angegriffen hatte. Die Gewalt zwischen Palästinensern und israelischen Streitkräften hatte zuletzt wieder zugenommen.