Langsam gesprochene Nachrichten

07.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Britischer Premier Johnson will im Amt bleiben

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat Rücktrittsforderungen aus den Reihen seiner Regierung erneut zurückgewiesen. Wie mehrere Medien melden, hatte eine Delegation von Kabinettsmitgliedern ihn am Abend persönlich dazu aufgefordert, sein Amt niederzulegen. Johnson habe das aber abgelehnt, berichtet Sky News unter Berufung auf Partei- und Regierungskreise. Demnach soll der britische Premier davor gewarnt haben, dass das Vereinigte Königreich durch seinen Rücktritt "ins Chaos gestürzt" werde.
 

Außenminister der G20 treffen sich auf Bali

Die Außenminister der G20-Staaten kommen auf der indonesischen Insel Bali zu einem zweitägigen Treffen zusammen. Dominiert wird der Gipfel vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Folgen für die internationale Ernährungssicherheit. Auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow wird auf Bali erwartet. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte vorab, man werde Russland die Bühne nicht überlassen und die Ukraine weiter entschieden unterstützen. Den G20 gehören neben der EU 19 Industrie- und Schwellenländer an, darunter China, Indien, Brasilien und die Türkei.
 

Prozess um Brückeneinsturz von Genua beginnt

59 Angeklagte müssen sich ab diesem Donnerstag für den Kollaps einer Autobahnbrücke in der norditalienischen Großstadt Genua verantworten. Bei dem Einsturz der Morandi-Brücke waren vor fast vier Jahren Dutzende Fahrzeuge in die Tiefe gerissen worden. 43 Menschen kamen dabei ums Leben. Vor Gericht stehen unter anderem hochrangige Vertreter des Autobahnbetreibers Aspi und Beamte des italienischen Infrastrukturministeriums. Ein für den Prozess erstelltes Gutachten sieht die Ursache für den Einsturz in mangelnder Wartung und Kontrolle der Brücke.
 

Neue Erkenntnisse zum Amoklauf von Uvalde

Ein jetzt veröffentlichter Expertenbericht benennt Versäumnisse der Polizei im Zusammenhang mit dem Schulmassaker von Uvalde im US-Bundesstaat Texas. Demnach hat ein Polizist beobachtet, wie der bewaffnete Täter auf die Grundschule zuging. Der Beamte habe aber vergeblich auf einen Schießbefehl durch seinen Vorgesetzten gewartet, heißt es in dem Bericht der Universität Texas. Auch im weiteren Verlauf der Ereignisse sei es zu Polizeipannen gekommen. Der Schütze hatte im Mai in der Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet. Erst mehr als 75 Minuten, nachdem der Amokläufer das Feuer eröffnet hatte, waren Einsatzkräfte in das Klassenzimmer eingedrungen, um ihn zu töten.
 

Lange Haftstrafen für argentinische Ex-Militärs

In Argentinien müssen zehn Männer wegen Verbrechen während der Diktatur von 1976 bis 1983 lebenslang in Haft. Ein Gericht im Großraum Buenos Aires verurteilte die ehemaligen Militärs und Polizisten unter anderem wegen Mordes, Entführung, Folter und Vergewaltigung. Weitere neun Ex-Mitglieder der Armee und anderer Sicherheitskräfte müssen zwischen vier und 22 Jahren ins Gefängnis. Die Verbrechen wurden in einer Kaserne in einem Vorort der argentinischen Hauptstadt begangen. Unter den 350 Opfern waren auch schwangere Frauen sowie Gewerkschafter und Arbeiter, die bei den Autobauern Mercedes Benz und Ford in dem südamerikanischen Land tätig waren.
 

Britische Regierung bestreitet Festnahme eines Diplomaten im Iran

Das Außenministerium in London hat Berichte aus Teheran dementiert, wonach der stellvertretende britische Botschafter im Iran festgenommen worden sein soll. Mehrere iranische Medien und auch die staatliche Nachrichtenagentur Fars hatten zuvor gemeldet, die Revolutionsgarden hätten mehrere ausländische Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage festgesetzt, darunter auch einen Briten, der des Landes verwiesen worden sei. Aus welchen Ländern die anderen angeblich festgenommenen Diplomaten stammen, wurde nicht berichtet.
 

Niger startet Kampagne für ökofreundliches Grillen

Vor Beginn des Eid-al-Adha-Fests haben in Niger Nichtregierungsorganisationen an die Gläubigen appelliert, weniger Holz zu verbrennen. Es ist Tradition, aus Anlass des auch Tabaski genannten muslimischen Festes, Hammelfleisch zu grillen. Laut Studien von Nigers Umweltministerium werden dazu allein in der Hauptstadt Niamey etwa 50.000 Tonnen Holz verfeuert, was etwa 25.000 gefällten Bäumen entspricht. Die Nichtregierungsorganisationen warnen deshalb vor einer weiter voranschreitenden Wüstenbildung in dem westafrikanischen Staat und empfehlen die Verwendung regional geförderter Kohle zum Grillen.