07.12.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Hunderte iranische Drohnen für Russland?
Russland soll nach Angaben von Diplomaten Hunderte Drohnen und ballistische Raketen aus dem Iran bestellt haben. Man wisse, dass Teheran plane, seine Lieferungen von unbemannten Flugkörpern und Raketen an Russland in erheblichen Mengen zu erhöhen, teilten Beamte bei den Vereinten Nationen in New York mit. Moskau wolle damit dem akuten Mangel an militärischem Nachschub begegnen. Es handle sich um mehrere Hundert Geschosse und Hunderte Drohnen. "Ich glaube nicht, dass sie schon versandt wurden, aber sie stehen eindeutig in den Auftragsbüchern", hieß es wörtlich aus New York weiter.
Polen will nun doch Patriot-Systeme von Deutschland
Polen will die von Deutschland zur Verteidigung seines Luftraums angebotenen Patriot-Flugabwehrsysteme nun doch annehmen. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht und ihr polnischer Kollege Mariusz Blaszczak hätten "sich im Grundsatz geeinigt", teilte ein Sprecher in Berlin mit. Einzelheiten wie denkbare Orte der Stationierung würden jetzt auf Fachebene besprochen. Nach einem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine Mitte November hatte Deutschland dem NATO-Partner die Patriots angeboten. Warschau nahm zunächst an, schlug dann aber vor, die deutsche Flugabwehr besser auf ukrainischem Gebiet zu stationieren.
Demokrat Warnock gewinnt Senatssitz in Georgia
Im US-Bundesstaat Georgia hat der demokratische Senator Raphael Warnock die Stichwahl gegen seinen republikanischen Herausforderer Herschel Walker gewonnen. Das melden die US-Fernsehsender CNN und NBC. Die Demokraten von Präsident Joe Biden verfügen damit nun im Senat in Washington über 51 der 100 Sitze und kontrollieren eindeutig die bedeutende Kammer. Die Stichwahl war erforderlich, da bei den Midterms, den Kongress-Zwischenwahlen vom November, keiner der beiden Senats-Kandidaten die für Georgia erforderliche absolute Mehrheit bekommen hatte.
Zwei Trump-Unternehmen wegen Steuerverbrechen verurteilt
Zwei Unternehmen des früheren US-Präsidenten Donald Trump sind wegen Steuerbetrugs und anderer Delikte verurteilt worden. Die Trump Corporation und die Trump Payroll Corp. seien "in allen Anklagepunkten" für schuldig befunden worden, erklärte der zuständige Staatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, auf Twitter. Die Geschworenen des Gerichts in New York sahen es als erwiesen an, dass die Firmen Zusatzleistungen für Spitzenmanager wie Luxuswohnungen nicht angegeben und versteuert hatten. Das Strafmaß soll Mitte Januar verkündet werden. Trump selbst war nicht angeklagt.
Korruptionsurteil gegen Argentiniens Vizepräsidentin
In Argentinien ist Vizepräsidentin Cristina Kirchner wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Zudem verfügte ein Bundesgericht, dass die frühere Staatschefin von der Ausübung öffentlicher Ämter ausgeschlossen wird. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden öffentliche Bauaufträge an einen befreundeten Unternehmer vergeben, der dann einen Teil der überhöhten Baukosten an Kirchner und ihren inzwischen verstorbenen Ehemann Néstor Kirchner weitergab. Der Vizepräsidentin droht wegen ihres Amtes keine unmittelbare Haft. Zudem wird erwartet, dass sie gegen das Urteil Berufung einlegt und sich der Fall damit noch über Jahre hinzieht. Kirchner stand von 2007 bis 2015 an der Spitze Argentiniens, ihr Mann zuvor von 2003 bis 2007.
Weltnaturgipfel beginnt in Montreal
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Teilnehmer des Weltnaturgipfels in Kanada zu einem starken Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt auf der Erde aufgerufen. Die Menschheit behandele die Natur wie eine Toilette, beklagte Guterres in Montreal bei der Eröffnungsfeier des Gipfels. Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen erhoffen sich von dem bis zum 19. Dezember angesetzten Treffen ein richtungsweisendes globales Abkommen für den Artenschutz. Ein Ziel ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.