Langsam gesprochene Nachrichten

08.03.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Russland droht der EU mit einem Erdgas-Embargo

Russland hat erstmals offen mit einem Gas-Lieferstopp durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gedroht. Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak sagte, man habe das volle Recht, als Vergeltung für den Stopp des Pipelineprojekts Nord Stream 2 eine "spiegelgerechte" Entscheidung zu treffen. Zwar könne bei einem Erdgas-Embargo niemand gewinnen, doch sehe sich Russland durch die Anschuldigungen europäischer Politiker in diese Richtung gestoßen. Die Bundesregierung hatte Nord Stream 2 gestoppt, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin am 22. Februar die abtrünnigen sogenannten "Volksrepubliken" im Donbass anerkannt hatte.
 

Russland kündigt humanitäre Korridore in der Ukraine an

Russland bietet erneut eine Feuerpause im Ukraine-Krieg an. UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte vor dem Sicherheitsrat in New York, in dieser Zeit sollten Bürger aus Kiew, Tschernihiw, Sumy, Charkiw und Mariupol evakuiert werden. Die Waffenruhe solle an diesem Dienstagmorgen beginnen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums würden die meisten dieser humanitären Korridore jedoch nach Russland oder Belarus führen. Das hatte die ukrainische Führung bereits mehrfach abgelehnt.
 

Japan landet auf Russlands Liste "unfreundlicher Staaten"

Japan hat gegen Russlands Auflistung sogenannter "unfreundlicher Staaten" als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen infolge des Ukraine-Kriegs protestiert. Ein Regierungssprecher in Tokio äußerte im japanischen Fernsehen sein "Bedauern" darüber, dass Russland seine finanziellen Verpflichtungen bei "unfreundlichen Staaten" nur noch in Rubel begleichen will. Auf der Liste stehen neben Japan alle EU-Mitglieder einschließlich Deutschlands sowie zahlreiche weitere Staaten.
 

Kölner Gericht verhandelt über AfD-Klage gegen Verfassungsschutz

Am Kölner Verwaltungsgericht beginnt an diesem Dienstag ein politisch brisantes Verfahren. Die AfD hat vier Klagen gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz eingereicht, in denen es unter anderem darum geht, ob der Inlandsgeheimdienst die gesamte Partei als Verdachtsfall oder als gesichert rechtsextremistische Bestrebung einstufen darf. Parteichef Tino Chrupalla will nach eigenen Angaben zu der Verhandlung anreisen. Um trotz der Corona-Pandemie eine Beteiligung der Öffentlichkeit an dem Verfahren zu ermöglichen, wurde die Verhandlung in einen Saal der Koelnmesse verlegt.
 

Altkönig Juan Carlos darf Spanien besuchen

Der frühere spanische König Juan Carlos I. will sein Exil in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht dauerhaft verlassen. Allerdings wolle er seine Heimat "häufig" besuchen, um Familienmitglieder und Freunde zu sehen. Das Königshaus in Madrid veröffentlichte ein entsprechendes Schreiben des 84-Jährigen an seinen Sohn, König Felipe VI.; in einer Erklärung heißt es, der König respektiere den Wunsch seines Vaters nach Heimat-Besuchen. Vor einer Woche hatte die spanische Justiz ihre Ermittlungen gegen Juan Carlos eingestellt und damit den Weg für dessen Rückkehr in seine Heimat grundsätzlich freigemacht.
 

Ministerin Spiegel formuliert Appell am Weltfrauentag

Bundesfrauenministerin Anne Spiegel hat dazu aufgerufen, im Kampf für die Gleichberechtigung nicht nachzulassen. Am Internationalen Frauentag werde gefeiert, was für die Geschlechtergerechtigkeit schon alles erreicht wurde, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Doch es gebe auch noch jede Menge zu tun. So sei Sexismus ein Ausdruck von ungleichen Machtstrukturen zwischen den Geschlechtern und ein Nährboden für Gewalt gegen Frauen. Um ungleiche Verhältnisse zu ändern, brauche es vielfältige Ansätze - und die gesamte Gesellschaft, sagte die Frauenministerin.