Langsam gesprochene Nachrichten

08.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Selenskyj beklagt viele zivile Opfer in Borodjanka

Nach dem Abzug russischer Einheiten aus Gebieten rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew rechnen die Behörden mit hohen Opferzahlen. Zwischen Trümmern zweier Wohnhäuser in der Kleinstadt Borodjanka seien 26 Leichen geborgen worden, teilte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa mit. Wie viele Tote es insgesamt gebe, sei noch nicht abzuschätzen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, in Borodjanka sei die Lage "viel schlimmer" als in Butscha. Dort waren Hunderte tote Zivilisten entdeckt worden. Die Ukraine macht russische Truppen für deren Tod verantwortlich. Die Führung in Moskau weist dies zurück.
 

EU-Spitzenvertreter reisen nach Kiew

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist mit dem Zug in Richtung der ukrainischen Hauptstadt Kiew unterwegs. Begleitet wird sie von dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, dem slowakischen Ministerpräsidenten Eduard Heger und Mitgliedern des Europaparlaments. Die EU-Vertreter wollen an diesem Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen und damit ihre Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land untermauern. Zuvor waren bereits die Regierungschefs von Polen, Slowenien und Tschechien sowie EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola nach Kiew gereist.
 

EU-Staaten billigen Kohle-Embargo

Als Reaktion auf Gräueltaten der russischen Armee in der Ukraine hat die Europäische Union neue Strafmaßnahmen verhängt. Die 27 Mitgliedstaaten billigten das von der EU-Kommission vorgeschlagene Kohle-Embargo gegen Russland. Die Einfuhr von Holz und Wodka wird ebenfalls untersagt. Wie die französische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte, dürfen russische Schiffe mit wenigen Ausnahmen keine europäischen Häfen mehr anlaufen. Zudem wurden weitere Sanktionen gegen Banken und Einzelpersonen sowie ein Exportverbot für bestimmte Halbleiter, Computer und andere Hightech-Produkte beschlossen.
 

Geteilte Meinung von Abgeordneten und Bundesbürgern

Anders als der Bundestag spricht sich eine Mehrheit der Deutschen für eine allgemeine Corona-Impfpflicht aus. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend ergeben. Demnach hätte fast jeder zweite Bundesbürger eine Impfpflicht für alle Erwachsenen begrüßt. Dazu kommen 13 Prozent, die eine Impfpflicht nur für Ältere befürworten. Im Bundestag hatten entsprechende Gesetzesvorlagen am Donnerstag keine Mehrheit bekommen. Im Gegensatz zu Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht Kanzler Olaf Scholz keine Basis für einen erneuten Anlauf im Parlament.
 

Historische Entscheidung des US-Senats

Die Afroamerikanerin Ketanji Brown Jackson wird neue Verfassungsrichterin am Obersten Gerichtshof der USA. Der Senat in Washington bestätigte die Nominierung der 51-Jährigen. Auch zwei Senatorinnen und ein Senator der oppositionellen Republikaner stimmten für Jackson. Damit bekommt der Supreme Court erstmals in seiner Geschichte eine schwarze Verfassungsrichterin. US-Präsident Joe Biden, der Jackson für das höchste Richterinnenamt vorgeschlagen hatte, sprach von einem "historischen Moment" für die USA.
 

Zwei Tote bei Attentat in Tel Aviv

In Israel ist innerhalb weniger Tage erneut ein Anschlag verübt worden. Nach Polizeiangaben hatte in der Küstenmetropole Tel Aviv ein Attentäter am Donnerstagabend auf Besucher einer Kneipe geschossen. Dabei wurden zwei Menschen getötet. Der Rettungsdienst meldete insgesamt 16 Verletzte. Der mutmaßliche Angreifer, ein 28-jähriger Palästinenser, wurde auf der Flucht von Sicherheitskräften erschossen. Es war bereits der vierte Anschlag in Israel innerhalb von gut zwei Wochen.
 

Missglückte Notlandung eines DHL-Jets

Ein Frachtflugzeug ist bei einer Notlandung in Costa Rica zerbrochen. Die Maschine des deutschen Logistikkonzerns DHL war wegen Hydraulikproblemen nach dem Start zum Flughafen in der Hauptstadt San José zurückgekehrt. Beim Aufsetzen geriet die Boeing 757 ins Schleudern, rutschte von der Landebahn und barst in zwei Teile. Die Besatzung der Maschine blieb bei dem Unfall unverletzt. Der Flughafen wurde wegen der Bergungsarbeiten für fünf Stunden gesperrt. Costa Ricas Behörden leiteten eine Untersuchung ein.