Langsam gesprochene Nachrichten

08.07.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Japans Ex-Regierungschef Abe bei Attentat lebensgefährlich verletzt

Der frühere japanische Regierungschef Shinzo Abe ist bei einem Attentat lebensgefährlich verletzt worden. Dies bestätigte ein Regierungssprecher in Tokio. Japanischen Medienberichten zufolge wurde auf Abe bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Region Nara geschossen. Der 67-Jährige habe einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Ein Mann sei wegen versuchten Mordes festgenommen worden, die Polizei habe eine Schusswaffe gefunden, hieß es weiter. Der rechtskonservative Abe war von 2006 bis 2007 und von 2012 bis 2020 Regierungschef Japans. Am Sonntag finden in dem Land Wahlen zum Oberhaus des Parlaments statt.

Die Nachrichten bilden den Stand vom 8.7., 9 Uhr ab. Mittlerweile ist Shinzo Abe verstorben.

Lawrow verlässt vorzeitig G20-Treffen auf Bali

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird das G20-Treffen der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte auf der indonesischen Insel Bali vorzeitig verlassen. Lawrow führe noch bilaterale Gespräche, danach wende er sich an die Presse und reise dann ab, teilte seine Sprecherin mit. Er nimmt demnach nicht am offiziellen Essen und an der Nachmittagssitzung teil. Lawrow verließ laut Delegationskreisen direkt nach seiner Rede den Sitzungssaal. Er habe sich damit auch der Replik von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock - zugleich amtierende Vorsitzende der G7-Gruppe - entzogen, hieß es weiter.
 

Israels Verteidigungsminister trifft Palästinenserpräsidenten

Vor der Nahost-Reise von US-Präsident Joe Biden sind Israels Verteidigungsminister Benny Gantz und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu einem Treffen zusammengekommen. Die beiden sprachen in Ramallah im Westjordanland nach israelischen Angaben über Sicherheitskooperation und zivile Zusammenarbeit. Es sollten Aktivitäten vermieden werden, die "Instabilität verursachen" könnten, hieß es. Biden wird kommende Woche Israel und das Westjordanland besuchen. Geplant sind unter anderem Gespräche mit Abbas und mit dem neuen israelischen Regierungschef Jair Lapid, bevor der US-Präsident nach Saudi-Arabien weiterreist.
 

Afghanistan-Abzug der Bundeswehr wird aufgearbeitet

Der überstürzte Afghanistan-Abzug der Bundeswehr und ihrer Verbündeten und die anschließende Evakuierungsaktion werden von einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufgearbeitet. Das Gremium soll aufklären, wie es zu den Lageeinschätzungen und Entscheidungen der Bundesbehörden rund um den Abzug der Bundeswehr gekommen ist. Zentrale Frage ist dabei, ob die Brisanz der Lage nicht rechtzeitig erkannt und dadurch die Evakuierung des deutschen Botschaftspersonals und anderer Bundesbürger wie auch der Schutz von Ortskräften zu spät veranlasst wurden.
 

Bundestag macht Weg frei für mehr Kohlekraftwerke

Wegen der Gaskrise hat der Bundestag den Weg dafür frei gemacht, mehr Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung heranzuziehen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Gas einzusparen und einzuspeichern. Zugleich beschlossen die Abgeordneten, staatliche Hilfen für angeschlagene Energieunternehmen wie Uniper zu erleichtern. Durch die Drosselung russischer Gaslieferungen durch Nord Stream 1 ist Uniper, Deutschlands größter Importeur von russischem Erdgas, in wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Die beschlossenen Gesetzesänderungen sollen an diesem Freitag auch noch den Bundesrat passieren.
 

Ex-Polizist im Fall Floyd zu weiterer Haftstrafe verurteilt

Der wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bereits eine langjährige Gefängnisstrafe absitzende Ex-Polizist Derek Chauvin ist in einem separaten Bundesverfahren zu weiteren 21 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil fiel, nachdem sich der Angeklagte schuldig bekannt hatte, die Bürgerrechte seines Opfers verletzt zu haben. Der qualvolle Tod des um Luft ringenden George Floyd hatte 2020 weltweite Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst. Mit seinem Schuldbekenntnis hatte Chauvin eine längere Haftstrafe in Kauf genommen. Allerdings könnte er nun aus der Einzelhaft eines Hochsicherheitsgefängnisses in eine Haftanstalt mit besseren Bedingungen verlegt werden.