08.09.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Donnerstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
UN kritisieren russische Deportationslager
Die Vereinten Nationen haben russische Deportationslager im ukrainischen Kriegsgebiet deutlich kritisiert. "Die anhaltenden Beschuldigungen über gewalttätige Vertreibung und sogenannte 'Filter-Camps' Russlands sind extrem beunruhigend", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Die Chefin des UN-Menschenrechtsbüros, Ilze Brands Kehris, ergänzte, es gebe glaubwürdige Berichte, wonach ukrainische Kinder von ihren Eltern getrennt und nach Russland deportiert würden, damit sie dort schnell eingebürgert und zur Adoption freigegeben werden können.
Ukrainischer Präsident Selenskyj kündigt "Kriegs-Haushalt" an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für das kommende Jahr einen "Kriegs-Haushalt" angekündigt. Bei dem Budget würden mehr als eine Billion Griwna (umgerechnet 27 Milliarden Euro) für Verteidigung und Sicherheit aufgewendet. Soziale Verpflichtungen wie Pensionen müssten vollständig abgedeckt werden. Unkritische Ausgaben sollten auf ein Minimum reduziert werden, so der Präsident. Außerdem hat Selenskyj indirekt die Gegenoffensive seiner Streitkräfte im Osten des Landes bestätigt. Es gebe in dieser Woche "gute Nachrichten aus der Region Charkiw", sagte er am Mittwochabend in seiner Videoansprache.
USA drängen Truss zu Einhaltung des Brexit-Vertrags
Die USA haben die neue britische Premierministerin Liz Truss vor einseitigen Veränderungen am Brexit-Vertrag mit der Europäischen Union gewarnt. Jeder Versuch, das Nordirland-Abkommen zu unterlaufen, werde sich negativ auf die Gespräche über ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA auswirken, erklärte die Pressesprecherin der US-Regierung, Karine Jean-Pierre. Das Nordirland-Protokoll sieht als Teil des Brexit-Vertrags besondere Zollregeln für Nordirland vor. Truss hatte als Außenministerin ein Gesetz vorangetrieben, mit dem das Nordirland-Protokoll ausgehebelt werden soll. Die EU kritisiert das Vorhaben scharf und droht mit dem Gang vor den Europäischen Gerichtshof.
Zweiter Verdächtiger in Mordserie ebenfalls tot
Auch der zweite Verdächtige im Fall der Mordserie mit zehn Toten in der kanadischen Provinz Saskatchewan ist tot. Zunächst hatte die Polizei den 30-Jährigen in der Nähe der Stadt Rosthern festgenommen. Dann wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sein Tod festgestellt wurde. Medienangaben zufolge hat der Mann sich die tödlichen Verletzungen selbst zugefügt. Er soll vor drei Tagen zusammen mit seinem älteren Bruder, der kurz nach den Taten tot aufgefunden wurde, im Indigenen-Reservat James Smith Cree First Nation und in der Stadt Weldon zehn Menschen getötet und 18 verletzt haben.
Hamburg verleiht Ehrenbürgerwürde an Udo Lindenberg
Der Musiker, Maler und Schriftsteller Udo Lindenberg ist zum Ehrenbürger der Hansestadt Hamburg ernannt worden. In einem Festakt im Rathaus würdigte der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher die Verdienste des 76-jährigen "Panik-Rockers": Der im nordrhein-westfälischen Gronau geborene Lindenberg, der seit rund 60 Jahren in Hamburg lebt, habe sich jahrzehntelang für Frieden und Toleranz eingesetzt und sei ein Hanseat aus Überzeugung, so der SPD-Politiker. Lindenberg ist der 37. Ehrenbürger der Stadt Hamburg - und nach dem Komponisten Johannes Brahms erst der zweite Musiker, dem diese Ehre erwiesen wird.
Licht und Schatten bei deutschen Teams zum Champions-League-Auftakt
Der deutsche Fußballmeister Bayern München ist mit einem Auswärtserfolg in die UEFA Champions League gestartet. Die Münchner setzten sich beim italienischen Pokalsieger Inter Mailand verdient mit 2:0 durch. Matchwinner war Leroy Sané, der in der 25. Minute den Führungstreffer erzielte und in der zweiten Hälfte Inter-Kapitän Danilo D'Ambrosio zu einem Eigentor zwang. Weniger erfolgreich verlief der Königsklassen-Auftakt für Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen. Europa-League-Sieger Frankfurt erlebte beim 0:3 gegen Sporting Lissabon ein Albtraum-Debüt auf neuem Terrain, Leverkusen blamierte sich beim FC Brügge mit 0:1.