08.10.2024 – Langsam Gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Dienstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Amtsinhaber gewinnt tunesische Präsidentenwahl
Wie zuvor erwartet, ist Tunesiens Präsident Kais Saied mit großer Mehrheit im Amt bestätigt worden. Nach Angaben der Wahlbehörde ISIE erhielt er bei der Wahl am Sonntag 90,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die beiden Gegenkandidaten, von denen einer in Haft sitzt, blieben demnach weit abgeschlagen hinter Saied zurück. Sie holten nur 7,4 und knapp zwei Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung am Sonntag wurde mit 28,8 Prozent angegeben. Das ist der niedrigste Wert seit der Demokratisierung des nordafrikanischen Landes. Saied kam 2019 erstmals ins Amt, regiert seitdem aber zunehmend autoritär. Tunesien war einst der Ausgangspunkt des „Arabischen Frühlings“, der Serie pro-demokratischer Massenproteste in der arabischen Welt.
Weitere russische Angriffe in der Ukraine
Russlands Armee ist nach Angaben des ukrainischen Militärs in die Außenbezirke der Frontstadt Torezk in der Ostukraine vorgedrungen. Ukrainische Militäranalysten warnen, dass eine Eroberung der Stadt wichtige Nachschubrouten der ukrainischen Streitkräfte gefährden könnte. Im Süden der Ukraine ist im Hafen von Odessa nach Angaben der örtlichen Behörden ein ziviles Schiff von einer russischen Rakete getroffen worden. Dabei kam demnach ein Mann ums Leben. Der Hafen von Odessa ist ein wichtiger Umschlagplatz für ukrainisches Getreide. Er wurde bereits mehrfach von der russischen Armee angegriffen.
Experten berichten über Zustand der Wälder
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir stellt an diesem Dienstag die Ergebnisse der sogenannten Waldinventur in Deutschland vor. Die Untersuchung liefert Informationen zu Wuchs und Schäden an Bäumen, den Anteilen der Baumarten sowie zur Holznutzung. Die Inventur liefert damit grundlegende Daten. Diese sind für den Schutz der Wälder, deren wirtschaftliche Nutzung und die Anpassung an veränderte Klimabedingungen wichtig. Laut einem unabhängig davon veröffentlichten internationalen Waldzustandsbericht ist im vergangenen Jahr weltweit Wald auf einer Fläche fast so groß wie Lettland zerstört worden. Damit liege die Staatengemeinschaft bei ihren Zielen zum Schutz von Wäldern weit zurück. Das geht aus dem von Forschungsorganisationen und zivilen Verbänden gemeinsam veröffentlichten Bericht hervor.
Deutsche jüdische Gemeinden unter Druck
Auch ein Jahr nach dem Überfall der Hamas auf Israel ist die Lage in jüdischen Gemeinden in Deutschland äußerst angespannt. Im neuen Lagebild des Zentralrats der Juden ist von einem „anhaltenden Ausnahmezustand“ die Rede. Demnach waren 42 Prozent der jüdischen Gemeinden in Deutschland im laufenden Jahr von antisemitisch motivierten Vorfällen betroffen – darunter Drohanrufe, Schmierereien und persönliche Beleidigungen. Insgesamt litten viele Jüdinnen und Juden unter einem anhaltenden Unsicherheitsgefühl, so das Lagebild.
ESA setzt Projekt zum Schutz vor Asteroiden fort
Die „Hera“-Mission der Europäischen Raumfahrtagentur ESA zur Asteroidenabwehr ist ins All gestartet. Die Sonde flog am Montag an Bord einer Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Centre im US-Bundesstaat Florida ab. Sie ist Nachfolgerin der Sonde „Dart“, die vor zwei Jahren auf einen Asteroiden gelenkt wurde, um dessen Flugbahn zu ändern. Hera soll nun die Auswirkungen des Experiments genauer untersuchen. Die Ergebnisse können dabei helfen, die Erde künftig vor verheerenden Asteroideneinschlägen zu schützen. Entwickelt und gebaut wurde die Sonde Hera in Deutschland.
Wirbelsturm „Milton“ bedroht Florida
Rund anderthalb Wochen nach „Helene“ rüstet sich der Süden der USA für den nächsten gefährlichen Hurrikan. „Milton“ hat im Golf von Mexiko vor der Küste Floridas an Stärke gewonnen. Mit möglichen Windgeschwindigkeiten von bis zu rund 250 Kilometern pro Stunde gilt der Wirbelsturm nun als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie 4. Meteorologen erwarten, dass „Milton“ am Mittwoch in Florida auf Land trifft. Der Sturm stelle eine „extrem ernsthafte“ Bedrohung dar und sei lebensbedrohlich, so die Behörden.