Langsam gesprochene Nachrichten

08.12.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Freitag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Neuer Vorstoß für Gaza-Resolution

Auf Drängen von UN-Generalsekretär António Guterres will sich der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erneut mit der Situation im Gazastreifen befassen. Die Sitzung in New York ist für 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit angesetzt. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben einen neuen Resolutionsentwurf vorgelegt. Darin wird ein erneuter humanitärer Waffenstillstand zwischen der israelischen Armee und der militant-islamistischen Hamas gefordert, die bisher in dem Palästinensergebiet herrschte und von vielen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird. Ähnliche Resolutionen waren jedoch bislang am Widerstand der USA im UN-Sicherheitsrat gescheitert. Terroristen der Hamas hatten vor acht Wochen Israel überfallen und dabei rund 1200 Zivilisten ermordet.
 

Zugausfälle durch Arbeitskampf

Ein Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL hat in der Nacht erneut große Teile des deutschen Bahnverkehrs lahmgelegt. Betroffen sind Züge der Deutschen Bahn und weiterer Gesellschaften. Es gilt ein Notfahrplan für Personenzüge. Im Fernverkehr sei wie angekündigt rund jeder fünfte Zug unterwegs, so eine Bahn-Sprecherin. Das Unternehmen rief Passagiere dazu auf, für diesen Freitag geplante Reisen wenn möglich zu verschieben. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit für Lokführer. Die Bahn lehnt dies aufgrund des Fachkräftemangels ab.
 

Innenministerin Faeser verlängert Grenzüberwachung

An einigen deutschen Außengrenzen sollen auch weiterhin Kontrollen stattfinden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat angekündigt, die Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz zu verlängern. Die Maßnahme gilt bislang bis Mitte Dezember. Nun sollen die Kontrollen darüber hinaus mindestens zwei Monate lang weitergehen. Das kündigte Faeser in einem Interview der „Rheinischen Post“ an. Die Maßnahmen würden im Kampf gegen das – so wörtlich – „skrupellose Geschäft der Schleuser“ wirken. Stationäre und mobile Kontrollen seien wichtig, um die irreguläre Migration nach Deutschland einzudämmen und die Kommunen zu entlasten, so die Bundesinnenministerin.

Bundesregierung verliert weiter an Zustimmung

Einer aktuellen Umfrage zufolge ist eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger mit der Arbeit der Regierung in Berlin unzufrieden. Laut ARD-Deutschlandtrend äußerten sich nur noch 17 Prozent der Befragten positiv. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sehen so viele Menschen kritisch wie nie zuvor. Nur 20 Prozent der Befragten sind mit seiner politischen Arbeit zufrieden. Würde jetzt ein neuer Bundestag gewählt, kämen die oppositionellen Unionsparteien CDU und CSU auf 32 Prozent. Dahinter landen die rechtspopulistische AfD mit 21 und die an der Regierung beteiligten Grünen mit 15 Prozent. Die SPD von Kanzler Scholz liegt mit 14 Prozent auf Platz vier. FDP und Linke würden den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen.
 

SPD-Parteitag in Berlin beginnt

Die deutschen Sozialdemokraten kommen an diesem Freitag zu einem dreitägigen Bundesparteitag in Berlin zusammen. Ein Ziel der Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz ist es, aus dem momentanen Umfragetief wieder herauszukommen. Dazu will die SPD vor allem ihr Sozialprofil schärfen. Zudem sollen die Delegierten über einen Leitantrag zur Modernisierung Deutschlands entscheiden, mit dem sich die SPD für die nächste Bundestagswahl aufstellen will. Überschattet wird der Parteitag von den schwierigen Verhandlungen mit den Koalitionspartnern FDP und Grüne über das 17-Milliarden-Loch im Bundeshaushalt. Mit Spannung wird daher die für Sonnabend geplante Parteitagsrede von Kanzler Scholz erwartet.
 

EU-Einigung auf Sanierungsregeln bei Gebäuden

Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten haben sich auf strengere Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden geeinigt. Im Kampf gegen den Klimawandel soll der Energieverbrauch von Wohngebäuden bis zum Jahr 2030 im Schnitt um 16 Prozent sinken. Wie die EU-Staaten mitteilen, ist bis 2035 eine Reduktion um 20 bis 22 Prozent vorgesehen. Wie die Deutsche Presse-Agentur in Bezug auf Verhandlungskreise meldet, soll es einen befürchteten individuellen Sanierungszwang bei Privathäusern nicht geben. Nach Angaben der EU-Kommission sind Gebäude für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union verantwortlich.