Langsam gesprochene Nachrichten

09.01.2023 – Langsam Gesprochene Nachrichten

Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Montag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.

Bolsonaro-Anhänger stürmen Regierungsgebäude in Brasilien

In der brasilianischen Hauptstadt Brasilia sind Anhänger des früheren Präsidenten Jair Bolsonaro gewaltsam in mehrere Regierungs- und Behördengebäude eingedrungen. Den Demonstranten gelang es, Absperrungen zu überwinden und sich Zugang zum Kongress, dem Obersten Gericht und dem Regierungssitz von Präsident Lula da Silva zu verschaffen. Erst nach mehreren Stunden hatten die Sicherheitskräfte die Lage unter Kontrolle. Lula, der sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Bundesstaat Sao Paulo aufhielt, sprach in einer ersten Reaktion von "faschistischen Vandalen" und "Barbarei". Viele Staaten sicherten ihm ihre Unterstützung zu.
 

US-Präsident Biden besucht Grenze zu Mexiko

US-Präsident Joe Biden hat zum ersten Mal in seiner Amtszeit die Südgrenze der USA im Bundesstaat Texas besucht. An einem Grenzübergang in El Paso traf er sich mit Zollbeamten und Mitarbeitern der Einwanderungsbehörde. Der texanische Gouverneur Greg Abbott überreichte Biden bei dessen Ankunft einen Brief, in dem er dem Präsidenten vorwarf, beim Thema Migration versagt zu haben. In dem Schreiben heißt es, Amerika erlebe "die schlimmste illegale Einwanderung" in der Geschichte des Landes. Bidens Regierung will wegen der zuletzt stark gestiegenen unerlaubten Grenzübertritte aus Mexiko Anreize für eine geordnete Aufnahme schaffen.
 

UN-Klimakonferenz für Pakistan

Knapp ein halbes Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan sollen bei einer Konferenz der Vereinten Nationen (UN) in Genf Milliarden US-Dollar für den Wiederaufbau gesammelt werden. Der Vertreter des UN-Nothilfebüros in Pakistan, Knut Ostby, sprach von einer klimabedingten Katastrophe. Es sei also ein globales Problem. Nach heftigen Monsunregenfällen stand im Sommer 2022 zeitweise ein Drittel des Landes unter Wasser. Nach Behördenangaben kamen mehr als 1700 Menschen ums Leben, acht Millionen mussten wegen der Fluten ihre Städte und Dörfer verlassen. Die UN befürchten, dass wegen der Katastrophe zusätzlich neun der 225 Millionen Einwohner in die Armut abrutschen.
 

Selenskyj verspricht Verstärkung für Truppen im Osten der Ukraine

Vor dem Hintergrund der schweren Kämpfe im Osten der Ukraine will die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verteidigungslinien verstärken. Vor allem die Städte Bachmut und Soledar waren zuletzt heftigem Beschuss durch russische Truppen ausgesetzt. Nach Angaben Selenskyjs ist inzwischen der Befehlshaber des ukrainischen Heeres, Olexandr Syrskyj, vor Ort, um die Verteidigung zu leiten und Verstärkung zu organisieren. Syrskyj gilt als Held in der Ukraine, dem die erfolgreiche Verteidigung Kiews und die Rückeroberung des Gebiets Charkiw zugeschrieben werden.
 

Zwei Iraner wegen möglicher Anschlagspläne in Deutschland inhaftiert

Nach dem Anti-Terror-Einsatz in Castrop-Rauxel hat die Generalstaatsanwaltschaft Haftbefehl gegen zwei iranische Brüder beantragt. Den Männern im Alter von 32 und 35 Jahren wird unter anderem vorgeworfen, dass sie sich Giftstoffe für einen islamistisch motivierten Anschlag beschaffen wollten. Wie konkret die Pläne fortgeschritten waren und welche Ziele sie möglicherweise im Visier hatten, ist bisher nicht bekannt. Ermittler in Nordrhein-Westfalen hatten am Samstag den entsprechenden Hinweis von einer US-amerikanischen Sicherheitsbehörde erhalten. Noch am selben Tag waren die Brüder festgenommen worden.
 

Schweden kritisiert Blockade der Türkei bei NATO-Beitritt

Schweden kann nach eigenen Angaben nicht sämtliche Forderungen der Türkei für eine Aufnahme des Landes in die NATO erfüllen. Ministerpräsident Ulf Kristersson erklärte auf einer Sicherheitskonferenz im schwedischen Sälen, sein Land habe alles getan, was es versprochen habe - dies sei auch von der Türkei bestätigt worden. Andererseits erhebe die Führung in Ankara Forderungen, die Schweden nicht erfüllen könne oder wolle. Schweden ist für die angestrebte Aufnahme in das Verteidigungsbündnis auf das Einverständnis sämtlicher NATO-Mitglieder angewiesen. Die Zustimmung der Türkei steht bislang noch aus.