09.02.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Mittwoch – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Schulterschluss bei Dreiergipfel zur Ukraine-Krise
Deutschland, Frankreich und Polen haben in der Ukraine-Krise Einigkeit demonstriert. Gemeinsames Ziel sei es, einen Krieg in Europa zu verhindern, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen mit den Staatspräsidenten Emmanuel Macron und Andrzej Duda in Berlin. Eine Verletzung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine durch russische Truppen würde weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, warnte der Kanzler abermals. Er hatte sich am Montag in Washington mit US-Präsident Joe Biden beraten. Macron führte zuletzt Vermittlungsgespräche in Moskau und Kiew.
Hauptangeklagter Abdeslam wird im Pariser Terrorprozess befragt
Im Prozess um die islamistischen Terroranschläge vom November 2015 in Paris soll an diesem Mittwoch erstmals der Hauptangeklagte befragt werden. Der 32-jährige Salah Abdeslam ist einziger Überlebender des Terrorkommandos. Er gilt als einer der Haupttäter. Bei der Anschlagserie hatten Extremisten im Pariser Konzertsaal "Bataclan" sowie in Bars und Restaurants 130 Menschen erschossen, 350 Menschen wurden verletzt. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamierte die Taten für sich. Zu Prozessbeginn begründete Abdeslam die Anschläge mit Frankreichs Angriffen in Syrien.
Menschen fühlen sich weltweit immer unsicherer
Trotz fortschreitender Entwicklung fühlen sich die Menschen in vielen Staaten der Welt nach einem UN-Bericht unsicherer denn je. In fast allen Ländern einschließlich der Industriestaaten sei das Sicherheitsgefühl "auf einem Tiefpunkt", teilte die UN-Entwicklungsagentur UNDP mit. Sechs von sieben Befragten gaben danach an, Unsicherheit zu empfinden. Der deutsche UNDP-Chef Achim Steiner sagte, obwohl der weltweite Wohlstand höher sei als je zuvor, sei die Mehrheit der Menschen besorgt über die Zukunft, und dieses Gefühl werde wahrscheinlich durch die Corona-Pandemie noch verstärkt.
Deutsche Krankenhausgesellschaft gibt Entwarnung
Im Kampf gegen Corona geht die Deutsche Krankenhausgesellschaft davon aus, dass die Kliniken hierzulande die Omikron-Welle gut bewältigen können. Er rechne aktuell nicht mehr mit einer Überlastung des Gesundheitswesens, sagte Vorstandschef Gerald Gaß. Zuvor hatte er wiederholt davor gewarnt, die zuletzt sehr hohen Infektionszahlen könnten das Gesundheitssystem ins Chaos stürzen. Ein entscheidender Grund dafür, dass es anders gekommen sei, seien die aktuellen Corona-Maßnahmen. Diese hätten deutlich dazu beigetragen, dass die erwartete Welle weniger hoch war als befürchtet, erklärte Gaß.
US-Senat bestätigt neue Botschafterin in Berlin
Die amerikanische Hochschul-Präsidentin Amy Gutmann wird als erste Frau den US-Botschafterposten in Deutschland übernehmen. Mit der Zustimmung des Senats in Washington überwand die 72-jährige Wunschkandidatin von Präsident Joe Biden die letzte politische Hürde. Der Chefsessel in der diplomatischen Vertretung der Vereinigten Staaten in Berlin war seit dem Rückzug von Richard Grenell im Juni 2020 unbesetzt. Biden hatte Gutmann bereits im Juli vergangenen Jahres nominiert. Aufgrund einer Blockade der Republikaner im Senat verzögerte sich aber ihr Wechsel in die deutsche Hauptstadt.
Trump-Kritiker bekommen Rückendeckung
Der Anführer der US-Republikaner im Senat hat sich ausdrücklich dagegen gewandt, die Erstürmung des Kapitols Anfang 2021 zu verharmlosen. Es sei ein "gewaltsamer Aufstand gewesen mit dem Ziel, die friedliche Machtübergabe zu verhindern", betonte Mitch McConnell. Mit seinen Äußerungen stellte er sich offen gegen das Nationalkomitee seiner Partei. Es hatte die Attacke von Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump kürzlich als "legitime politische Meinungsäußerung" bewertet. McConnell verurteilte auch, dass das Nationalkomitee zwei führende Trump-Kritiker in der Partei für ihre Position gerügt hatte.