09.04.2022 – Langsam gesprochene Nachrichten
Trainiere dein Hörverstehen mit den Nachrichten der Deutschen Welle von Samstag – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
Angriffe im Osten der Ukraine dauern an
Im Donbass im Osten der Ukraine gehen die Attacken russischer Einheiten weiter. Der ukrainische Generalstab erklärte, die Angreifer versuchten die Orte Rubischne, Nischne, Popasna und Nowobachmutiwka zu übernehmen. Außerdem wollten sie die volle Kontrolle über die Hafenstadt Mariupol erlangen. Nach dem Rückzug der russischen Armee aus Gebieten nahe der Hauptstadt Kiew werden dort immer mehr getötete Zivilisten entdeckt. Im Ort Makariw seien 132 Menschen erschossen aufgefunden worden, im nördlich gelegenen Tschernihiw gebe es etwa 700 Tote, teilten die jeweiligen Bürgermeister mit.
USA: Moskau steht hinter Attacke von Kramatorsk
Das US-Verteidigungsministerium hat die russischen Streitkräfte für den Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk verantwortlich gemacht. Moskaus offizielle Dementis in dieser Sache seien "nicht überzeugend", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. Nach US-Einschätzung handele es sich um eine russische Attacke, die mit einer ballistischen Kurzstreckenrakete ausgeführt worden sei. Bei dem Beschuss des Bahnhofs am Freitag waren nach ukrainischen Angaben mindestens 50 Menschen getötet und viele weitere verletzt worden.
UN verlangen Hilfe für gestrandete Seeleute
Die Vereinten Nationen haben an mehrere Hilfsorganisationen appelliert, rund 1000 Seeleuten zu helfen, die auf Handelsschiffen in ukrainischen Häfen und Gewässern festsitzen. Wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) mitteilten, hindert der russische Angriff in der Ukraine zahlreiche Schiffe an der Weiterfahrt. Den Besatzungen drohe neben der Gefahr durch militärische Attacken auch akuter Mangel an Nahrung, Trinkwasser, Treibstoff und anderen lebenswichtigen Vorräten, heißt es in dem Aufruf.
Russland schließt Büros von Amnesty und deutschen Stiftungen
Russland hat die Arbeit mehrerer parteinaher deutscher Stiftungen und internationaler Menschenrechtsorganisationen verboten. Laut dem Moskauer Justizministerium wurde der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Heinrich-Böll-Stiftung und der Friedrich-Naumann-Stiftung die Registrierung entzogen. Auch Amnesty International und Human Rights Watch sowie neun weitere Nichtregierungsorganisationen sind betroffen. Als Grund wurden angebliche Verstöße gegen die geltende Gesetzgebung der Russischen Föderation genannt.
Lambrecht besucht Soldaten in Mali
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht ist zu Gesprächen mit deutschen Soldaten im westafrikanischen Mali eingetroffen. Dabei soll es auch um die Zukunft der dortigen Bundeswehreinsätze gehen. Deutschland ist mit bis zu 1700 Soldaten an zwei Missionen der EU und der UN beteiligt. Das weitere Engagement ist aber fraglich. Seit Mai wird der Krisenstaat von einer Militärjunta geführt, die enge Beziehungen zu Russland pflegt. Lambrecht hatte vor der Reise erklärt, eine weitere Beteiligung an der EU-Ausbildungsmission EUTM könne sie sich nicht vorstellen.
Saudi-Arabien lässt eine Million Hadsch-Pilger zu
Saudi-Arabien erlaubt in diesem Jahr einer Million Pilgern aus dem In- und Ausland die Teilnahme an der größten islamischen Pilgerfahrt Hadsch. Nach Regierungsangaben sind aber nur gegen das Coronavirus Geimpfte unter 65 Jahren zugelassen. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Pilgerfahrt nach Mekka wegen der Corona-Pandemie in stark reduzierter Form stattgefunden. Zuvor waren noch rund 2,5 Millionen Muslime aus aller Welt zur Heiligen Moschee gepilgert. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen.
Will Smith für zehn Jahre von Oscar-Galas ausgeschlossen
Für US-Schauspieler Will Smith bleibt die Oscar-Bühne zehn Jahre lang gesperrt. Nach dem Ohrfeigen-Eklat bei der diesjährigen Preisverleihung wird der 53-Jährige bis 2032 von Oscar-Veranstaltungen ausgeschlossen. Weder virtuell noch persönlich dürfe Smith teilnehmen, gab der Filmverband bekannt. Smith teilte mit, dass er die Entscheidung akzeptiere und respektiere. Bei der Oscar-Verleihung war der Schauspieler wutentbrannt auf die Bühne gestürmt, um dem Moderator eine Ohrfeige zu verpassen. Dieser hatte zuvor einen Witz über Smiths Ehefrau gemacht.